Kelsterbacher Schulen fit für die digitale Wende machen

Land Hessen überreicht 158 Tablets und Notebooks an Lehrkräfte / Glasfaseranschluss bis Mitte des Jahres

158 Tablets und Notebooks vom Land Hessen gibt es für die Lehrer der Kelsterbacher Schulen, zur Freude von Bürgermeister Manfred Ockel, IGS-Schulleiterin Barbara Jühe und Stufenleiterin Ursula Rosenblatt. (Foto: Stadt Kelsterbach)

Kelsterbach (erl).  Alle Lehrkräfte an den vier Kelsterbacher Schulen sind seit vergangenem Freitag mit einem Notebook oder Tablet ausgestattet. Sie benötigen diese Geräte gerade in einer Zeit, in der Präsenzunterricht die Ausnahme und Unterricht zu Hause die Regel geworden ist.

Die Stadt Kelsterbach ist damit der erste Schulträger in Hessen, der seine Lehrkräfte komplett mit solchen Geräten ausstatten kann. Sie werden vom Digitalministerium des Landes Hessen zur Verfügung gestellt, betonte Digitalstaatssekretär Patrick Burghardt (CDU) bei der Übergabe der Geräte an die Schulleiterin der Integrierten Ganztagsschule (IGS), Barbara Jühe, und Bürgermeister Manfred Ockel. Die Übergabe der 158 über den „Digitalpakt Schule“ finanzierten Geräte fand wegen Corona symbolisch in einer Videokonferenz statt. Die Tablets und Notebooks gehören zwar der jeweiligen Schule, können von den Lehrkräften aber auch zu Hause benutzt werden. 

50 Millionen Euro  für die Versorgung der hessischen Lehrkräfte mit Geräten

Burghardt betonte die Wichtigkeit, digitale Möglichkeiten an Schulen nicht nur in Pandemiezeiten, sondern auch darüber hinaus zu nutzen. Kinder und Jugendliche würden dadurch auf ihr späteres Berufsleben vorbereitet, das wie die gesamte Gesellschaft zunehmend digitaler werde.
Um die Geräte optimal nutzen zu können, ist ein schnelles Internet erforderlich. Die Kelsterbacher Schulen sollen bis Mitte des Jahres mit Glasfaserkabel ausgestattet werden, auch die einzelnen Klassenräume werden mit entsprechenden technischen Voraussetzungen ausgestattet. Die Anbindung weiterer Schulen, Unternehmen und Haushalte im Kreis Groß-Gerau fördere das Land mit rund 2,5 Millionen Euro. Alleine in dieser Legislaturperiode habe das Land für den Gigabitausbau rund 270 Millionen Euro bereitgestellt. Der Schwerpunkt liege auf der Versorgung von Schulen und Krankenhäusern, so Burghardt. Um die Lehrkräfte hessenweit mit Tablets und Notebooks auszustatten, stehen laut Burghardt rund 50 Millionen Euro bereit, davon rund 12,8 Millionen Euro aus dem hessischen Sondervermögen. Damit die Schulen rasch von der Anschaffung der Geräte Gebrauch machen, wurde die Taskforce „Digital-Pakt-Schule“ ins Leben gerufen, die Burghardt leitet. Inzwischen seien rund 33 000 Geräte bestellt, insgesamt sollen es rund 73 000 für ganz Hessen werden.

Stadt hat Hüllen für die Mobilgeräte und Lizenzen finanziert 

Dank der Taskforce habe es nur vier Monate gedauert, bis die ersten Geräte ausgeliefert werden konnten, sagte Burghardt. Dabei arbeite man eng mit den Schulträgern zusammen, denn die Voraussetzungen in den verschiedenen Städten und Landkreisen seien sehr unterschiedlich.
Neben der Taskforce wurde zudem eine Service- und Beratungsstelle eingerichtet, um für die digitalen Endgeräte auch den entsprechenden Support zu gewährleisten. Dafür stehen weitere 6,8 Millionen Euro zur Verfügung.
Bürgermeister Ockel freute sich, dass es Hessens kleinstem Schulträger gelungen ist, als erster in den Genuss der Geräte zu kommen.
Die Pandemie habe den bisherigen Schulbetrieb auf den Kopf gestellt. Schon die Kleinsten müssten sich im Homeschooling üben und die Lehrkräfte dafür entsprechend ausgestattet sein. Er habe Verständnis für die bisherige Kritik, dass die Digitalisierung der Schulen zu langsam erfolge. Die Politik müsse sich eingestehen, die Strukturen nicht schnell genug an die Herausforderungen einer Pandemie angepasst zu haben.
Die Stadt hat aus eigenen Mitteln Hüllen für die Mobilgeräte angeschafft und Lizenzen gekauft, damit die Geräte datenschutzkonform genutzt werden können. Auch der Vorsitzende des Kelsterbacher Schulverbundes und Schulleiter der Karl-Krolopper-Schule, Jürgen Seeberger, sowie IGS-Schulleiterin Barbara Jühe lobten die zügige Anschaffung der Geräte. Seit dieser Woche nun gibt es für die Lehrkräfte auch medienpädagogische Fortbildungen zum Einsatz der neuen Tablets.
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