Kelsterbacher Kinder basteln für Senioren im Haus Weingarten

Ostergeschenke als Symbol der Hoffnung

FROHE OSTERN: Kleine, von Kindern und ihren Eltern gebastelte Geschenke und Süßigkeiten überreichten Emilia Pinto (links) und Gemeindereferentin Hanna Erdmann (rechts) der Leiterin des Pflege- und Altenwohnheims Haus Weingarten, Yvonne Koslik. Mit der Aktion machten die Initiatoren den Senioren, die derzeit keinen Besuch bekommen dürfen, eine kleine Freude. (Foto: Scherer)

Kelsterbach (nad). Doppelte Freude im Haus Weingarten: Gleich zwei Mal wurden die Senioren des Alten- und Pflegeheims mit kleinen Ostergeschenken bedacht. Neben den Mädchen und Jungen der Caritas-Schulkindbetreuung hatten auch die Kinder der katholischen und evangelischen Kirchengemeinden fleißig gebastelt und Süßigkeiten verpackt.

„Wie kriegen wir ein Lächeln auf das Gesicht der Menschen?“ Diese Frage hatte sich Emilia Pinto, Leiterin des Kinderhauses Don Bosco, gestellt. „Denn die Menschen im Haus Weingarten dürfen im Moment keinen Besuch bekommen.“ Also startete Pinto die Bastelaktion zunächst im Kinderhaus, gab aber auch den Eltern, die ihre Kinder daheim betreuen, Basteltipps mit auf den Weg. Viele Familien, auch aus den evangelischen Gemeinden, beteiligten sich daraufhin an der Aktion, und sogar die Messdiener und Kommunionkinder der katholischen Pfarrgemeinde machten mit – ein ökumenisches Projekt also. Von Pfarrer Franz-Josef Berbner gab es noch ein Ostergrußwort dazu.
Mit der Aktion habe man zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen, freute sich Pinto: „Die Kinder waren beschäftigt und haben gleichzeitig etwas Gutes getan.“ Zusammen mit Gemeindereferentin Hanna Erdmann übergab Pinto die kleinen und verpackten Tütchen mit den Süßigkeiten und Osterbasteleien an die Leiterin des Heims, Yvonne Koslik.

Bewohner dürfen wegen der Corona-Pandemmie nicht besucht werden

„Da spürt man die Solidarität unter den Menschen, und das brauchen wir in dieser Zeit“, bedankte sich Koslik bei den fleißigen Bastlern. Das sei eine tolle Aktion und ein kleines Symbol der Hoffnung. Denn es sind schwierige Zeiten für die Bewohner und ihre Angehörigen. Seit dem 18. März sind Besuche untersagt, zum Schutz der Bewohner vor dem Coronavirus. An zwei Tagen in der Woche dürfen Angehörige etwas vorbeibringen, das Haus jedoch nicht betreten. Grüße können nur über das Internet per Skype ausgetauscht werden. Kein Verständnis hat Koslik dafür, dass sich Bürger beschweren, die Bewohner säßen draußen vor dem Haus. „Wir sind nicht unter Quarantäne“, betonte Koslik. Man müsse den Bewohner die Möglichkeit bieten, draußen in der Sonne frische Luft zu schnappen. „Alle Bewohner wissen, dass sie Abstand halten müssen“, betonte die Einrichtungsleiterin. 
Auch die Mädchen und Jungen der Schulkindbetreuung haben an die Senioren und das Pflegepersonal gedacht und Frühlingsgrüße gebastelt, darunter selbst genähten Häschen aus Kuschelsocken, kleinen Osterkörbchen sowie liebevoll gestaltete Grußkarten. Die wurden am Gründonnerstag vor dem Haus Weingarten übergeben. In der Schulkindbetreuung findet aktuell nur eine Notbetreuung statt. Keine einfache Zeit, auch für die Erzieherinnen und Erzieher. Denn üblicherweise bereiten die für die Osterferien ein Programm für durchschnittlich bis zu 160 Kinder vor. „Da tut es einfach gut, anderen eine kleine Freude zu bereiten und zu zeigen, dass man in dieser schweren Zeit aneinander denkt und füreinander da ist“, erklärte Sascha Meder, Leiter der Schulkindbetreuung in einer Pressemitteilung.

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