Kelsterbacher Kerweborsch fehlen Mitglieder

Aktive suchen Unterstützer, um Tradition zu erhalten

Suchen Unterstützer: Die verbliebenen Kerweborsch mit Sprecher Kevin Hainbuch (links) und Giggel Anna-Lena Hofmann. (Foto: Postl)

Kelsterbach (pos). Die Kerb ist ein traditionsreiches Ereignis in der Untermainstadt und gerade deswegen auch weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt. Doch die dazugehörigen Veranstaltungen der Kerb – wie etwa das traditionelle Hackfleischessen oder das Aufstellen des Kerwebaumes, der Einzug der Kerweborsch in das Festzelt oder auch der Giggelschlag beim Frühschoppen am Kerwemontag – wollen nicht nur gelebt, sondern auch gepflegt sein. Dafür zeichnet die Gemeinschaft der Kerweborsche verantwortlich. Doch die hat Nachwuchssorgen.

Neben dem allgemeinen Rückgang bei den aktiven Kerweborsch, etwa, weil die Mitglieder älter geworden oder beruflich stark eingespannt sind, hat auch die Corona-Pandemie für eine Zäsur gesorgt. „Es ist schwer, ohne motivierende Veranstaltungen die Leute bei der Stange zu halten“, beschreibt Kevin Hainbuch die Situation. Die Kerweborsch seien die älteste Kerwekameradschaft im Kreis Groß-Gerau – zählen aber derzeit nur noch acht aktive Mitglieder, darunter das Giggelsmädche Anna-Lena Hofmann, das ohnehin in die Chronik eingehen wird: Aufgrund der Pandemie ist Hofmann nämlich seit zwei Jahren im Amt und wird wohl auch noch bei der diesjährigen Kerb – in welcher Form auch immer diese gefeiert werden kann – an vorderster Front neben dem Kerwepräsidenten stehen.
„Ja, wir leben noch, wollen aber nichts unversucht lassen, auch außerhalb des Kerbgeschehens um weitere Mitglieder zu werben“, erläutert Hainbuch den Hintergrund der Einladung Interessierter zu der öffentlichen Sitzung der Aktiven am Freitagabend in der Gaststätte Popeye’s Beer Pub am Bahnhof. Normalerweise treffen sich die Kerweborsch im Segelfliegerheim, doch dies ist bekanntlich etwas abgelegen, sodass man sich in der jüngsten Zeit für Gaststätten im Stadtgebiet entschied.

Keine Veranstaltungen wegen Corona

Die derzeitige Corona-Lage wie auch das gesellschaftliche Leben insgesamt spiegeln sich nun auch in der Resonanz beim Treffen in der Gaststätte wieder. Man sei ohnehin eine eher kleine Gruppe, und dazu sei der eine oder andere auch noch wegen Corona oder anderen Gründen ausgefallen, sagt Giggel Anna-Lena Hofmann. Unter jenen, die gekommen sind, ist auch ein interessierter möglicher Neuzugang. „Ja, der Jonas hält sich noch etwas zurück, denn er ist sich noch nicht sicher, ob er wirklich mitmachen will“, so Hainbuch. Aber der mögliche Neuling kommt aus einer kleinen Gemeinde im Saarland, wo man auch Kerb feiert. „Ich denke, das sieht gut aus – er kann zu unseren Sitzungen kommen und sich ansehen, was wir so alles machen“, gibt sich Hainbuch optimistisch.
Was die Kelsterbacher Kerb in diesem Jahr angeht, sind die Kerweborsch vorbereitet: „Wir haben bereits unser Programm erarbeitet und dies der Stadt Kelsterbach zukommen lassen“, betont Hainbuch. Wie der Sprecher der Kerweborsch erläutert, wisse man derzeit noch nicht, in welcher Form und Größe die Kerb in diesem Jahr gefeiert werden kann. „Wir wollen der Stadt da nicht vorgreifen. Wir haben unsere Mitgestaltungsmöglichkeiten fixiert und warten nun die Abstimmung mit der Stadt ab“, betont Anna-Lena Hofmann.
Bekanntlich erfolgt die Organisation über das städtische Kulturbüro. „Irgendwie wird schon gefeiert werden, wir sind jedenfalls vorbereitet“, äußern das Giggelsmädche und der Kerwerborsch-Sprecher unisono.

Wer bei den Aktiven mitmachen möchte, kann über die Homepage kerweborsch-kelsterbach.de oder auch über facebook.com/kerweborschkelsterbach Kontakt mit den Mitgliedern aufnehmen.

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