Kelsterbacher Grundschulen verabschieden 4. Klassen

Mit Luftballons und Konfetti Tschüss gesagt / Einschulungsfeier wohl in kleinen Gruppen

BUNTE LUFTBALLONS ließ die die KLasse 4b der Bürgermeister-Hardt-Schule steigen. (Foto: Postl)

Kelsterbach (pos). Mit einer Parade auf dem Schulhof der Karl-Treutel-Schule (KTS) verabschiedeten sich die Schülerinnen und Schüler der vierten Klassen von ihren Mitschülern. Die Mädchen und Jungen, die die Bürgermeister-Hardt-Schule verlassen, erhielten jeder einen Luftballon mit einer Widmung ihrer Klassenlehrer. Die Ballons ließen sie in den blauen Sommerhimmel steigen. Nun wird es ein paar Wochen wesentlich ruhiger an den beiden Grundschulen sein, bevor am 17. August die neuen Abc-Schützen dazukommen. 

Rund 110 Kinder aus insgesamt fünf Klassen, waren am Freitag zum letzten Mal an „ihrer“ KTS, sagte die Schulleiterin Isabella Brauns. Die meisten der jungen Abgänger bleiben im Ort und wechseln an die Integrierte Ganztagsschule (IGS). Das vergangene Halbjahr sei für alle – die Pädagogen und die Schülerinnen und Schüler – zumindest zum Ende hin ein mit vielen Unwägbarkeiten begleitetes Schuljahr gewesen, berichtete Brauns. Die Schulleiterin verwies auf oft recht kurzfristig eintreffende „Anweisungen“ aus dem hessischen Kulturministerium, aber auch vom Gesundheitsamt und stätischen Ordnungsamt. „Wir haben alles gemeistert, und das lag an einer gut funktionierenden Schulgemeinschaft“, lobte Brauns.

Glitzersternchen aus der Konfettikanone

Die scheidenden Kinder einfach so gehen lassen, das wollte man trotz der Corona-Pandemie aber nicht. „Normalerweise hätten wir uns alle wieder auf dem Schulhof getroffen und gemeinsam unser Schullied gesungen, aber das geht ja leider nicht“, bedauerte die KTS-Schulleiterin.
So entschied man sich, dass jene Klassen mit Fenstern zum Hof der Schule in ihren Klassenräumen bleiben und den unten vorbeigehenden Schülern der vierten Klassen zuzuwinken. Die Klassen ohne Blick auf den Schulhof durften in Gruppen „Spalier“ stehen und sich ebenfalls von ihren Mitschülern verabschieden.
Da man wegen der möglichen Ansteckungsgefahr nicht singen durfte, hallte ein Lied über den Schulhof und es wurden Glitzersternchen aus einer Konfettikanone geschossen. Die Eltern durften die kleine Abschiedsfeier nur von draußen mitverfolgen, damit sich nicht zu viele Menschen gleichzeitig auf dem Hof befanden. Wie sich der Beginn des neuen Schuljahres nach den Sommerferien insbesondere für die Abc-Schützen der KTS gestalten wird, ist noch unklar. „Wenn alle Vorgaben so bleiben, wie sie jetzt sind, dann werden wir wohl in kleinen Jahrgangsgruppen unsere Schulneulinge begrüßen“, erklärte Brauns. Es gibt einen Plan, doch ob dieser auch so umgesetzt werden kann, hängt von den übergeordneten Behörden ab. „Wir haben ja mehrfach mit kurzfristigen Überraschungen umgehen müssen“, berichtete die Schulleiterin. Man wolle nicht alles ausreizen, was möglich wäre, auch um die besorgten Eltern zu beruhigen.

Luftballon mit Widmung

In der Bürgermeister-Hardt-Schule hatte der Elternbeirat eine Abschiedsfeier organisiert. „Wir waren ein wirklich harmonisches und auch aktives Team, leider werden auch hier einige fehlen. Aber ich darf ja noch weitermachen“, freute sich Simone Born. Neben einem scheidenden Viertklässler besucht noch ihre Tochter die erste Klasse der Grundschule. Für jeden kleinen Abgänger gab es einen Luftballon mit einer Widmung, die auf Kommando in den Himmel steigen sollten. „Wir haben alle Genehmigungen, sogar vom Regierungspräsidium, eingeholt“, erklärte Andreas Loos, dessen Frau Christine ebenfalls im Elternbeirat mitwirkt. Wind und Sonne machten dem Vorhaben jedoch einige Probleme, denn es platzte der eine oder andere Luftballon. Doch dank Ersatzballons klappte es dann doch, sodass jedes Kind seinen Luftballon aufsteigen lassen konnte. 
Elena Deller, Klassenlehrerin der Klasse 4a, überreichte jedem ihrer Schüler einen Stern. „Auf der einen Seite steht eine Widmung von mir drauf, auf der anderen das, was deine Mitschüler so über dich denken“, erklärte Deller jedem Schüler dazu.
Sie geleitete ihre Schützlinge in eine neue Schulzeit mit dem Hinweis: „Auch dort trefft ihr wieder viele von euch und es werden sich neue Freundschaften finden.“ Genau 50 Schülerinnen und Schüler verließen die kleine Grundschule im Unterdorf. „Die letzten Wochen waren, wie jeder weiß, nicht einfach, aber wir sind froh, alles bewältigt zu haben – und vor allem, dass es keinen einzigen Corona-Fall an unserer Schule gab“, betonte Schulleiterin Gerlinde Louis.

Umbauarbeiten starten erst nach den Ferien

Insgesamt sei die Akzeptanz der Eltern, ihre Kinder in den letzten beiden Wochen zur Schule zu schicken, recht groß gewesen. „Wir haben rund 200 Kinder, ich schätze, dass nur so 15 Schüler gefehlt haben“, bestätigte die Schulleiterin. Beim Verlassen des Schulgeländes erwarteten die Abgänger die Eltern mit vielen Wünschen und Widmungen, die sie auf Plakate geschrieben hatten. Mit einigen Sorgenfalten blickt Gerlinde Louis auf das neue Schuljahr, denn da steht die Erweiterung der Grundschule an. „Leider beginnen die Bauarbeiten nicht, wie einmal geplant, in diesen Sommerferien, sodass wir gleich mit dem neuen Schuljahr mit beträchtlichen Behinderungen zurechtkommen müssen“, sagte Louis.
Auf dem derzeitigen großen Schulhof mit Spielgeräten und Sandboden sollen nämlich weitere Container aufgestellt werden. Mit dem neuen Schuljahr kommen nämlich wieder drei erste Klassen an die Bürgermeister-Hardt-Schule. „Dieser Freiraum fehlt den Schülern und wir wollen noch irgendwo Ersatz suchen“, betonte die Schulleiterin. Auf der anderen Seite der Kelster gibt es zwar eine große Grünfläche, doch diese wird gerne von Hundebesitzern für die Gassirunden mit dem Vierbeiner genutzt, mit allen ihren Begleiterscheinungen, und ist deshalb nicht geeignet. Mit Beginn des neuen Schuljahres herrscht, gemäß dem Erlass des hessischen Kultusministers Alexander Lorz, dann Schulpflicht. „Wer weiß, was in den sechs Wochen noch alles passiert. Wir haben zwar einen Plan, doch ob wir diesen auch so umsetzen können, ist eine andere Frage“, verwies Lous auf die Erfahrungen der letzten Wochen.

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