Kelsterbach: Mehr Raum für pädagogisches Konzept

Umbau der Hardt-Schule im laufenden Betrieb / Cluster unter dem Dach als Herzstück

Mehr Licht und Platz dank Gauben: Das Dachgeschoss des Bestandsbaus wird für einen Cluster ausgebaut – wie genau, darüber haben sich die Mitglieder des Bauausschusses an der Bürgermeister-Hardt-Schule informiert.  (Foto: Postl)

Kelsterbach (pos). Vorfreude ist bekanntlich die schönste Freude – und so freuen sich die Verantwortlichen der Bürgermeister-Hardt-Schule auf das Ende der Bauarbeiten für die Erweiterung des Schulgebäudes: das Pädagogen-Team um Schulleiterin Gerlinde Louis, die Schülerinnen und Schüler, aber auch Hausmeister Manfred Lichtwald.

Und so wurde es auch den Mitgliedern des Ausschusses für Bauen, Planen, Umweltschutz und Mobilität kommuniziert, der sich bei einem Ortstermin über den Stand der Baumaßnahmen informierte. Sowohl das historische Gebäude als auch der 2006 fertiggestellte Anbau werden erweitert, Letzterer wird aufgestockt. Dies ist notwendig, da die Schülerzahlen steigen. In diesem Schuljahr wurde erstmals die Dreizügigkeit erreicht. Die maximale Klassenstärke ist zwar noch nicht erreicht, doch die baulichen Voraussetzungen dafür zu schaffen, benötigt eine entsprechend längere Vorlaufzeit – wie sich jetzt zeigt, gar eine recht lange.

Komplizierte Ausgangslage für Umbau

„Die Ausgangslage war schon recht kompliziert, da wir alle Baumaßnahmen während des Schulbetriebes vornehmen müssen“, verwies Architekt Bernd Erik Wiegand auf ein Problem – es gibt keine Ausweichmöglichkeiten. Also musste eine Interimslösung mittels Containern geschaffen werden, doch dafür fehlte auf dem Schulgelände eigentlich der Platz. Somit musste die Schulgemeinde notgedrungen einen Teil des Freigeländes opfern. „Dass der Schulhof – und damit auch das Pausengelände – nun etwas kleiner geworden ist, damit haben sich unsere Schüler mittlerweile abgefunden“, äußerte Schulleiterin Louis. Man sei aber dadurch auch näher an den Bautätigkeiten, verwies sie auf weitere temporäre Einschränkungen – und vor allem: Lärm. „Was unsere Kinder begeistert, wenn sie alles nah mitverfolgen können, stört manchmal bei den pädagogischen Pflichtaufgaben“, so die Schulleiterin.
Bürgermeister Manfred Ockel stellte der Schulgemeinschaft jedenfalls schon mal ein „sehr gut“ dafür aus, dass alles so reibungslos vonstattengeht. „Mir werden so gut wie keine Beschwerden vorgetragen, und das Schulgelände sieht, trotz aller Bautätigkeiten, immer recht sauber aus“, lobte Ockel auch Hausmeister Lichtwald. Um einen Eindruck davon zu bekommen, wie es derzeit im Inneren des Schulgebäudes aussieht, wurde das Dachgeschoß besichtigt.

Beschulung mit neuem pädagogischem Konzept

Schon beim Gang durch die Gänge und über die Treppen waren die Hinweise auf bauliche Einschränkungen unverkennbar. Nach dem Passieren einer sogenannten Staubschleuse tat sich dann unter dem Dach ein wahrer Lichtblick auf. „Hier waren vorher viele kleine Räume und Abstelllager. Das ist jetzt alles weg, und mit dem Einbau der großen Gauben haben wir nicht nur Licht hier herein gebracht, sondern auch viel Raum gewonnen“, erläuterte Wiegand. Herzstück unter dem Dach wird ein Cluster sein, der als Marktplatz für einen Klassenverband dient. Um die nötige Raumgröße zu erreichen, wurde die Decke entfernt und die Statik durch eine weitere Abstützung abgesichert. „Damit bieten wir hier das gleiche pädagogische Konzept wie später im Neubau der Karl-Treutel-Schule“, ergänzte der Bürgermeister.
Wie die Schulleiterin ausführte, wird es für jeden Klassenjahrgang der Grundschule einen solchen Cluster geben. „Hierher können sich die Schüler zurückziehen, in offenen Gruppen arbeiten – oder sich auch mal selbst beschäftigen“, beschrieb Louis das pädagogische Konzept. Im Cluster wird es auch Wasserhähne und Waschbecken geben – in den anderen Unterrichtsräumen nicht.
Wenn ein Teil der Räume entsprechend umgestaltet ist, ziehen dort die im Container untergebrachten Klassen ein, dafür müssen andere ihre Räume verlassen und in die Container ziehen. „Dieses Wechselspiel geht so lange, bis alles Umbaumaßnahmen abgeschlossen sind“, so Architekt Wiegand. Auf einen genauen Fertigstellungstermin wollte sich der Architekt jedoch nicht festlegen lassen. „Die angespannte Lage bezüglich Arbeitskräfte und Materiallieferungen hat sich zwar etwas entspannt, aber ob das so bleibt, vermag niemand zu sagen“, äußerte Wiegand. Er hoffe, „ungefähr in einem Jahr“ könnten die Umbaumaßnahmen abgeschlossen sein. Mit einem „Weihnachtsgeschenk“ 2022 wären Gerlinde Louis und ihre Schulgemeinschaft zufrieden.
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