Kelsterbach feiert sein Altstadtfest daheim

Wegen Corona wurde diesmal im Wohnzimmer getanzt

Urlaubsstimmung verbreitete die Band Riddim Posse, die auf der Bühne im Fritz-Treutel-Haus bekannte Reggae-Hits, unter anderem von Bob Marley, zum Besten gab. (Foto: soliman)

Kelsterbach – „Mit einer über 40-jährigen Historie ist das Altstadtfest ein Ort des Treffens, der Kommunikation und der guten Laune über Generationsgrenzen hinaus“, schwärmte Kulturamtsleiter Robin Schmalz. Das weit über die Stadtgrenzen bekannte Fest entstand in den 1970er Jahren aus einem Nachtreffen der Kerb und sei seitdem „das kulturelle Aushängeschild der Stadt Kelsterbach.“ Und auf das sollten die Bürger auch im Corona-Jahr nicht verzichten.

Gartenkonzert mit der Band „GHB Live“ 

Das Konzept der Onlinekerb, die erfolgreich in der Vorwoche Premiere feierte, wurde für „Altstadtfest daheim“ angepasst. Auch hier wurde von Frankfurter Produktionsfirmen in Zusammenarbeit mit dem Berliner Creative Director Markus Wentlandt das Fest vorab im Fritz-Treutel-Haus aufgezeichnet. Unter dem Motto „Wenn ihr nicht auf das Altstadtfest kommen könnt, kommt das Altstadtfest zu euch heim“, wurden die Kelsterbacher drei Abende mit einem abwechslungsreichen Showprogramm vor den heimischen Rechnern versorgt.
Mit „Riddim Posse“, die bereits des Öfteren live vor dem Altstadtfestpublikum gespielt haben, gewann das Kulturamt einmal mehr einen Stimmungsgaranten, der mit Songs wie Bob Marleys „No woman, no cry“ Urlaubsstimmung verbreitete. „Gerade in diesem Jahr, in dem Fernreisen in exotische Gebiete doch schwer zu realisieren waren, wollten wir den Urlaub in die Kelsterbacher Wohnzimmer und Gärten bringen“, erläuterte der Kulturamtsleiter.
Dies bestätigte auch Bürgermeister Manfred Ockel in seiner digitalen Ansprache: „Ihr konntet in den letzten Monaten durch Corona nicht reisen. Nicht in die Karibik, nicht nach Asien, nicht nach Südamerika und darum bringen wir euch die karibischen Klänge in die Perle am Untermain“.
Anders als die übrigen, vorab produzierten Videos, überraschte das Trio der Band „GHB Live“ am Samstag mit einem Auftritt per Livestream aus dem Garten einer Kelsterbacher Familie. Während ihrer 90-minütigen Darbietung überzeugten die drei Musiker mit Rhythm and Blues-Stücken und Titeln aus dem Soul- und Pop-Genre, wie Rihannas „Diamonds“.

Digitale Angebote auch 2021?

Im Gegensatz zu Bandauftritten und Ansprachen kann ein Feuerwerk, der traditionelle Höhepunkt eines jeden Altstadtfestes, nicht so leicht in die digitale Welt adaptiert werden. Das Kulturamt hatte aber auch hierfür eine Lösung parat und strahlte den offiziellen Aftermovie des vergangenen Jahres aus. Hierbei handelt es sich um einen filmisch dargestellten Zusammenschnitt der Multimediashow, gepaart mit einem spektakulären Feuerwerk, das zur 40. Auflage des Traditionsfestes für Aufsehen sorgte. Jenes Fest sei „eine in Umfang, Vorbereitung und Umsetzung nie dagewesene Show, welche überregionale Begeisterung erzeugt hat“, sagte Schmalz. Das Kulturamt versuche auch in Zukunft jenem selbstgesetzten Maßstab gerecht zu werden und diesen dann „mit Kreativität, Innovation und Leidenschaft“ zu erreichen.
Für das kommende Jahr erhofft Schmalz sich, dass das Altstadtfest wieder auf klassische Weise in den Gassen des Unterdorfs ausgerichtet werden kann. So zufriedenstellend die „daheim“-Eventreihe auch gelaufen sei, „möchten wir doch sehr gerne zukünftig wieder in die glücklichen Gesichter der Festbesucher blicken können“.
Da die Onlineausgabe aber den Vorteil geboten habe, dass „man Menschen erreichen kann, welche nicht unbedingt vor Ort feiern würden oder vielleicht nicht die Möglichkeit haben, sich im Festzelt oder auf dem Marktplatz einzufinden“, werde künftig die Einbindung digitaler Elemente angestrebt. Ideen für eine solche Hybrid-Veranstaltung hat das Kulturamt bereits. Durch die Onlineübertragung des Bühnenprogramms etwa könne Barrierefreiheit und „Zugang für jeden, egal, ob nah oder fern“ geschaffen werden.

Noch einmal anschauen
Die Aufzeichnungen von „Altstadtfest daheim“ und „Kerb daheim“ sind noch rund drei Wochen unter www.kelsterbach.de/live abrufbar.

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