In historischen Teakholzbooten

Drei-Gewinnt und Paddler-Gilde beim Drachenbootrennen auf dem Main mit dabei

HOCHBETRIEB AUF DEM MAIN: Bei einem Schaurennen in historischen Drachenbooten waren auf dem Hessentag auch Kelsterbacher Paddler im Einsatz. Die Mannschaft von „Drei-gewinnt“, ZTE und Praunheimer Werkstätten (rechts) trat gegen das Team des Hessischen Rundfunks an, das von Mitgliedern der Paddler-Gilde aus Kelsterbach unterstützt wurde. (Foto: Scherer)

Rüsselsheim. Nicht nur auf dem Festtagsgelände in der Innenstadt und auf dem Mainvorland war beim Hessentag in Rüsselsheim viel los. Auch auf dem Wasser herrschte reger Betrieb. Eine Premiere für die Opelstadt war das Drachen-bootrennen auf dem Main, das an zwei Tagen stattfand. Außerdem gab es ein Schaurennen mit zwei historischen Teakholz-Booten, die während einer buddhistischen Zeremonie getauft wurden.

 Ermöglicht hatten das Schaubootrennen die „Drei-gewinnt“-Kommunen Rüsselsheim, Kelsterbach und Raunheim, die von ihrem Smart-City-Kooperationspartner, dem chinesischen Telekommunikations-Unternehmen ZTE und dem Hessischen Rundfunk (hr), unterstützt wurden. Die Rennleitung hatte Ansgar Heß inne, unter anderem Organisator des alljährlichen Drachenbootrennen beim Frankfurter Museumsuferfest.
Laut Heß kamen die ersten Drachenboote in den 1980er Jahren zunächst nach England, von wo aus sich der Drachenboot-Sport dann bis nach Deutschland ausbreitete. Das Alter der beiden Schwesternboote aus Teakholz, die beim Schaurennen zum Einsatz kamen, schätzte Heß auf etwa 60 Jahre. Sie gehören zu den ersten jemals aus China nach Europa importierten Drachenbooten und wurden in den Praunheimer Werkstätten für behinderte Menschen restauriert.
Vor dem Startschuss wurden die Boote bei einer buddhistischen Zeremonie getauft, die der Longquan-Kulturverein des Buddhismus aus Frankfurt organisiert hatte. An einem mit Obst und Blumen als Opfergaben geschmückten Altar stimmten zwei aus Peking angereiste Longquan-Meisterinnen einen Weihrauchgesang an. Danach wurden die Boote „sehend gemacht“. Dafür malten Rüsselsheims Oberbürgermeister Patrick Burghardt und das Hessentagspaaar Selma Kücükyavuz und Marcel Sedlmayer die Augen des Drachenkopfes aus.
Mit ins Boot und aufs Wasser wagte sich auch Bürgermeister Manfred Ockel zusammen mit Vertretern des ZTE-Managements und Mitarbeitern der Praunheimer Werkstätten. Sie traten dann gegen das Team des Hessischen Rundfunks an, das von vier Jugendlichen und zwei Trainern der Paddler-Gilde Kelsterbach unterstützt wurden. 
Über die Einladung zum Bootsrennen habe man sich sehr gefreut, sagte Uwe Klettenheimer. Vor allem für die Jugendlichen, die vorher noch nicht in alten Teakholz-Booten mit Trommel und Drachenköpfen unterwegs waren, sei es eine große Gaudi gewesen, so der Vorsitzende der Paddler-Gilde. Da es beim Rennen rund 250 Meter flussaufwärts ging, sei es etwas anstrengend gewesen. „Aber es waren Top-Bedingungen und der Spaß stand für alle im Vordergrund“, betonte der Vereinsvorsitzende.
Am Ende legte dann das hr-Team mit „Alle Wetter“-Moderator Thomas Ranft als Trommler einen Sprint hin und siegte mit großem Vorsprung gegen das Team ZTE/Praunheimer Werkstätten. Bereits am Tag vor dem Schaurennen hatte der Drachenbootcup der Hessischen Landkreise stattgefunden. Hier waren acht Landkreise angetreten. Sieger wurde die Mannschaft von Marburg-Biedenkopf. Groß-Gerau belegte Rang sechs. (nad)

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