Gleich zu Beginn ein echter Alarm

Bei der 24-Stunden-Übung der Jugendfeuerwehr bleibt wenig Zeit zum Schlafen

EINE GERETTETE PERSON betreuen Annika Dreiseitel und Daniel Riedl von der Jugendfeuerwehr. Einheitsführerin Maria Pfeifer (links) beobachtet die Szene. Nur wenig Schlaf bekamen die jungen Einsatzkräfte der Feuerwehr. (Foto: Postl)

Kelsterbach. Rund um die Uhr in Einsatzbereitschaft war die Jugendfeuerwehr bei ihrer 24-Stunden-Übung. Jugendgruppenleiter Andreas Reitz hatte ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt. In den 24 Stunden mussten die Jugendlichen mehrere Übungseinsätze im Stadtgebiet bewältigen. „Viele unserer Mitglieder der Jugendfeuerwehr kennen das von ihren Vätern, die nachts plötzlich alarmiert und aus dem Schlaf gerissen werden. Mit dieser 24-Stundenübung wollen wir ihnen zumindest ansatzweise zeigen, welche körperliche Belastungen damit verbunden sind“, so Reitz.
 

Zuerst einmal wurde gemeinsam gefrühstückt, danach folgte eine Einweisung und ein theoretischer Teil. Der erste Übungseinsatz fiel einem echten Alarm zum Opfer. „Wir wurden gerufen, um eine Nottür zu öffnen“, berichtete Andreas Reitz.
Nach dem Mittagessen schrillten die Alarmglocken. „Brand in einem Haus in der Mörfelder Straße 9, neben dem Sandhügelplatz“, so die Meldung aus der Zentrale. Wie so oft geübt, schlüpften alle schnell in ihre Einsatzkleidung, nahmen ihre Plätze in den Einsatzfahrzeugen ein – und schon brauste der Löschzug los.
Am Einsatzort, einem Einfamilienhaus, stieg dichter Qualm aus den Fenstern. Der Einsatzleiter machte sich schnell ein Bild von der Brandstelle und ordnete die für dieses Szenario nötigen Maßnahmen an
„Für uns steht immer die Rettung und Bergung von Menschen an oberster Stelle“, erklärte Einheitsführerin Maria Pfeifer. Zwei Personen wurden im Haus vermisst, deshalb kam zunächst die Drehleiter mit Korb zum Einsatz. Von einer Freifläche neben dem Dach konnte eine Person, die sich dorthin gerettet hatte, sicher zu Boden gebracht und dem Rettungsdienst zur Erstversorgung übergeben werden.
Ein Brandangriffstrupp drang dann in das Gebäude ein, löschte die noch züngelnden Flammen und fand eine weitere Person ohne Bewusstsein. Diese wurde dann mittels einer Trage ebenfalls ins Freie gebracht und dem DRK übergeben. „Da oben stehen aber noch zwei Personen“, zeigte jemand auf die Hochterrasse. „Ach, das ist nur der Bürgermeister und der Stadtbrandinspektor – die können dort bleiben“, meinte schmunzelnd eine Jungfeuerwehrfrau über die Beobachter der Übung.
Nach der Einsatzübung hieß es dann erst einmal Aufräumen, denn auch das gehört dazu. Kaum war alles wieder an seinem Platz, wurden die jungen Blauröcke zu einem Waldbrand am Amselpfad gerufen. Entsprechend spät gab es dann Abendessen und trotz des ereignisreichen Tages wollte sich kaum jemand zur Ruhe begeben.
Als dann doch die Augen zufielen, gab es den nächsten Alarm. „Eine Person ist unter einem Fahrzeug im Sandwerk Hardt eingeklemmt“, lautete das Szenario. Also musste eine technische Hilfeleistung gemacht werden.
Die Nacht währte nicht lange, denn um 7 Uhr drang plötzlich Qualm aus der Küche des Schützenkellers im Schloss. Ob müde oder nicht, alle mussten ran. Auch hier musste hinterher noch aufgeräumt werden.
„Ziel solcher Übungen ist es, sowohl feuerwehrtechnisches Wissen möglichst praxisnah zu vermitteln als auch die Kameradschaft zu fördern und zu festigen“, erklärte Reitz. (pos)

Noch keine Bewertungen vorhanden


X