„Gehört einfach zu Kelsterbach“

Ganz schön was los beim Fischerfest der Anglerfreunde – Bootsfahrten

BOOTSTOUR MIT VIERBEINER: Eine Runde auf dem Staudenweiher drehten diese Gäste zusammen mit „Kapitän“ Jan Schneider (Zweiter von rechts) beim Fischerfest der Anglerfreunde. (Foto: Scherer)

Kelsterbach. Der Wettergott muss irgendwie ein Petrijünger sein. Denn die Anglerfreunde, die am Wochenende zu ihrem beliebten Fischerfest eingeladen hatten, blieben von den schlimmsten Regenschauern verschont und wurden sogar mit reichlich Sonne belohnt. Und so stand dem gelungenen dreitägigen Fest am Staudenweiher mit Livemusik und Bootsfahrten übers Wasser nichts mehr im Weg.

Seit 20 Jahren ist das Fischerfest ein Besuchermagnet. Bei vielen Kelsterbachern ist es wie das Altstadtfest und die Kerb im Terminkalender vorgemerkt. „Das gehört einfach zu Kelsterbach. Man fragt schon lange vorher immer wieder nach, wann das Fischerfest ist“, sagte Alfred Doneit, der in gemütlicher Runde mit Freunden und Bekannten zusammensaß. Die Atmosphäre beim Fischerfest sei immer schön und die Leute im Verein allesamt freundlich. „Das Fest muss man ja auch unterstützen“, so Doneit, immerhin würden die Anglerfreunde auch das ganze Jahr über den See und die Natur pflegen.
So dachten sicher viele Gäste, die zum Fischerfest kamen. Nach einem etwas durchwachsenen Auftakt am Freitagabend herrschte zur Freude des Vereins am Folgetag Hochbetrieb. Hunderte Besucher, darunter viele Familien mit kleinen Kindern, schauten allein am Samstagabend vorbei und genossen die gesellige Stimmung in Wassernähe. Wer etwas später kam, musste schon nach einem freien Platz an den Tischen unter den mit Lichterketten geschmückten Pavillons suchen. Dort ließ es sich bei Livemusik vom Duo „Enzo & Friends“, einem Glas Wein, Kuchen, Gegrilltem, geräucherten Forellen und Fischbrötchen gut aushalten. 
Rund 2000 Brötchen mit Bismarkhering, Lachs und Matjeshering wurden an den drei Tagen verkauft. Vor allem Bismarkhering und Matjes gingen gut weg und seien bei den Gästen beliebt, sagte Jutta Pawlik, die zusammen mit Helga Pallat im Akkord die deftigen und heiß begehrten Fischbrötchen mit Gurken und Zwiebeln frisch belegte. 
Für den Verein ist das dreitägige Fischerfest immer mit viel Arbeit verbunden. Neben dem Auf- und Abbau gilt es auch, genügend Helfer für das eigentliche Fest zu finden. „Es sind oft dieselben Leute, die mitmachen“, sagte Wolfgang Helmerich. Es werde immer schwerer, genügend Helfer zu motivieren, so der Vorsitzende. Umso glücklicher ist der Verein, dass auch einige der rund 25 Jugendlichen der Anglerfreunde beim Fest mit anpackten und unter anderem die Fischbrötchen verkauften.
Pro Tag seien rund 20 Helfer im Einsatz, so Helmerich. Umso schöner sei es dann auch, wenn das Fest großen Zuspruch finde. „Dann machen die Arbeit und der Aufwand auch Spaß.“ Zudem hatten die Angler viel in die 20. Auflage der Veranstaltung investiert und jüngst neue Bierzeltgarnituren – 35 Tische und 70 Bänke – sowie Warmhaltetheken für die Grillstation angeschafft. Eine Investition für künftige Fischerfeste, mit denen man sich auch der Öffentlichkeit präsentiere, so Helmerich. 
Präsentiert wurden auch die Bewohner des Staudenweihers. In sieben aufwendig gestalteten Aquarien hatte Gewässerwart Detlev Pallat einige Fischarten ausgestellt. Zwar informierten auch die Tafeln an der Aussichtsplattform über die Fischarten im Weiher. „Aber es ist doch etwas anderes, wenn man sie mal schwimmen sieht“, so Pallat. Neben Aalen, Schleien und Barschen gab es auch Flusskrebse zu sehen. Den Lebensraum der Tiere konnten die Gäste dann bei einer Bootstour über den rund 7000 Hektar großen Staudenweiher erkunden. 
Abgerundet wurde das Fischerfest am Sonntagmorgen mit einem bayerischen Frühschoppen, zu dem auch einige Vertreter aus der Kommunalpolitik vorbeischauten. Kredenzt wurden dann auch Weißwurst, Leberkäse und Radi. (nad)

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