Gastronom Riccardo Re bietet in Kelsterbach Gourmet-Menüs to go

Restaurant-Ambiente für Zuhause

Kein Abfall, und die Küche bleibt sauber: Riccardo Re vom Ristorante Ambiente Italiano in der Alten Oberförsterei setzt bei seinen Gourmet-Menüs auf hochwertiges Porzellan-Geschirr. Foto: Postl

Kelsterbach – Besondere Umstände erfordern besondere Lösungen – so lautet das Prinzip des Teams des Ristorante Ambiente Italiano in der Alten Oberförsterei in Kelsterbach. Die Corona-Pandemie mit ihren strengen Auflagen darf für die Gastronomie nicht das Ende sein, sagt sich Riccardo Re.

Mit seiner Frau und Geschäftsführerin Sabaheta sowie Chefkoch Pedro Fernandes sucht er immer nach neuen Angeboten. „Ich mag nicht das ewige Klagen über Umstände, die ich ohnehin nicht ändern kann, sondern ich bin immer unterwegs, um Ideen für Lösungen zu schaffen“, betont der Gastronom. Die neueste lautet: Genuss Gourmet to go.
„Man stelle sich vor, es kommt ein geordertes, qualitativ hochwertiges Menü als to-go-Service nach Hause. Man öffnet die Box, und alles verbirgt sich unter einer Plastikfolie in einem Aluminium-Einweggeschirr. Mir würde das nicht schmecken, egal, wie gut es zubereitet wurde“, gibt Re offen zu. Auch Kunden, die einen erklecklichen Betrag für ein solches Menü hinblättern, seien da anspruchsvoller – mit Recht, findet er. Um eine durchgehend gute Qualität vom Einkauf hochwertiger Produkte für die Küche über die Zubereitung bis hin zu seinen Kunden zu gewährleisten, hat der Gastronom eine Neuerung in die Service-Kette eingebracht. „Ich kann zwar bei meinen Kunden das Essen nicht persönlich auf deren Tisch servieren, aber ich wollte dennoch das Maximum an Servicequalität“, betont Re.
Die Corona-Auflagen gingen auch am Restaurant in der Alten Oberförsterei nicht spurlos vorbei. Aus den Erfahrungen des ersten Lockdowns haben Re und Chefkoch Pedro Fernandes gelernt und alle erdenklichen Vorbereitungen getroffen. „Wir haben hier viel investiert, für jeden Raum einen entsprechenden Lüfter mit UVC-Lampen angeschafft, und dennoch mussten wir wieder schließen“, sagt Re überrascht vom zweiten Lockdown für die Gastronomie. Den hatte er so nicht erwartet.
Für seine Stammkunden wollte er die gewohnte Qualität auch beim Abholservice erhalten. „Ich habe zuerst nach einem optisch anspruchsvollen und für den togo-Service auch strapazierfähigen Geschirr gesucht, danach die passenden Thermoboxen ausgewählt“, beschreibt er sein Vorgehen. So stapeln sich derzeit viel Geschirr und viele Thermoboxen dort, wo normalerweise seine Gäste sitzen.
Um den Service perfekt zu machen, erhalten die Kunden zu jedem ausgewählten Gourmet-Menü eine Anleitung, wie sie bei Bedarf alles zu Hause noch perfektionieren können – inklusive Tipps, etwa, wie die bestellten Garnelen im vorgeheizten Ofen noch einmal kurz aufgewärmt werden. „Wer dennoch eine Hilfestellung benötigt, kann den auf der mitgelieferten Anweisung aufgebrachten QR-Code einscannen, dann landet er live bei uns in der Küche und wird so vom Chefkoch geführt“, erläutert Re einen weiteren Sonderservice.
Eine Herausforderung war ein mögliches Pfand für das hochwertige Geschirr. „Da müsste ich realistisch einen Betrag von 100 Euro oder mehr anrechnen, das wäre aber ein Vertrauensbruch mit meinen Stammkunden, die wir alle sehr gut kennen.“ Die bringen das Geschirr übrigens selbst zurück, etwa bei der Abholung der nächsten Bestellung. Bisher habe alles bestens funktioniert.
„Die Leute kommen aus Darmstadt, Hattersheim oder Bad Soden, um sich hier ihr Wunsch-Menü abzuholen, da ist schon das entsprechende Vertrauen da“, betont der Gastronom. Ein weiterer wichtiger Grund für den hohen Geschirr-Aufwand war neben der optischen Präsentation der Speisen vor allem das Thema Nachhaltigkeit. „Einweggeschirr kostet auch Geld, das dann einfach weggeworfen wird – zudem kommt oft der Geschmack des Aluminiums durch“, sagt Re.
Angeschafft hat das Restaurant zunächst 30 Geschirr-Sets und Thermoboxen für je ein Zwei-Personen-Menü. „Damit können wir 60 Leute bedienen, und das muss sich auch erst einmal in unserer Küche einspielen“, so Re. Um die Corona-Auflagen zu erfüllen, sind selbst die Abholzeiten getaktet, die zwischen 17 und 19.30 Uhr liegen. „Die Rückmeldungen von unseren Kunden sind durchweg sehr positiv – und das ist auch eine Verpflichtung für uns“, betont Küchenchef Fernandes. Dennoch hofft das Team, seine Stammkunden bald wieder persönlich begrüßen zu dürfen. Von Leo F. Postl

 

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