Für die ganz Kleinen da

Meerschweinchen in Not erhält Hessischen Tierschutzpreis

DEM VEREIN „Meerschweinchen in Not“ gratulierten unter anderem der Erste Kreisbeigeordnete Walter Astheimer, Bürgermeister Manfred Ockel und Staatsministerin Priska Hinz (von links). (Foto: Postl)

Kelsterbach.Meerschweinchen sind ideale Spielgefährten für Kinder – so die weit verbreitete Meinung. „Viele Eltern oder Großeltern sehen in Meerschweinchen wirklich ein Spielzeug für Kinder“, meint die Landestierschutzbeauftragte Madeleine Martin. Doch auch ein kleines Tier macht Arbeit und fordert Aufmerksamkeit – viele seien sich dessen nicht bewusst. Auch eine unkontrollierte Vermehrung oder falsche Haltung könnten zum Problemen werden. In letzter Not würden die Meerschweinchen ins Tierheim gebracht, manche setzten die hilflosen Tiere sogar aus.

Um das Schicksal solcher Meerschweinchen kümmert sich der Kelsterbacher Verein „Meerschweinchen in Not“, dem Caroline Neudert vorsitzt. Im November 2001 nahmen 17 Vereinsmitglieder ihre Arbeit auf. Bereits im ersten Jahr konnten fünf Tiere vermittelt werden. Im Jahr 2013 wurden 275 Meerschweinchen vermittelt. „Welch ein schöner Erfolg, der aber auch zu denken geben sollte“, betonte die hessische Staatsministerin Priska Hinz, die im Wiesbadener Landtag dem Verein „Meerschweinchen in Not“ den Hessischen Tierschutzpreis verlieh.
Über die mit 2 600 Euro dotierte Auszeichnung freuten sich die Vorstandsmitglieder um Caroline Neudert riesig. „Ich war total überrascht und erst einmal sprachlos, als mir Dr. Martin die freudige Botschaft am Telefon überbrachte. Und wer mich kennt, der weiß, dass dies nicht so oft vorkommt“, gab Caroline Neudert vor dem geladenen Gästen in der Hessischen Staatskanzlei augenzwinkernd zu.
Im Vorstand des Vereins „Meerschweinchen in Not“ sitzen mittlerweile Tierfreunde aus dem gesamten Rhein-Main-Gebiet von Wiesbaden bis Frankfurt. „Das spiegelt unseren Einsatzbereich wider, denn wir sind hier die Einzigen, die sich speziell der Meerschweinchen angenommen haben“, erklärt die Vorsitzende.
In ihrer Laudatio verwies die hessische Ministerin für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz auf das Elend vieler Kleintiere, das kaum zur Notiz genommen werde. „Pferde, Hunde und Katzen werden da schon eher wahrgenommen, doch viele Meerschweinchen vegetieren in so manchen Kinderzimmern dahin“, wurde die Ministerin deutlich. Umso lobenswerter sei es, dass sich Menschen gerade um solche Kleintiere kümmerten, dankte die Staatsministerin dem Kelsterbacher Verein.
Priska Hinz verwies in ihrer Laudatio auch auf die Koalitionsvereinbarung der schwarz-grünen Landesregierung, die einen stärkeren Tierschutz vorsieht.
Dass die Auszeichnung für den Verein „Meerschweinchen in Not“ aus Kelsterbach die richtige Entscheidung war, daran ließ sie keinen Zweifel. „Es ist überaus beachtlich und ehrenswert, wenn sich Menschen, die zudem noch Familie und Beruf haben, rund um die Uhr als Anlaufstelle zur Verfügung stellen“, betonte Priska Hinz.
Die Preisvergabe nach Kelsterbach sei innerhalb der Jury, der neben der Landestierschutzbeauftragten, auch der Leiter des Ministerbüros Simon Bruhn, Journalistin Claudia Ludwig und die Vorsitzende des Hessischen Tierschutzbeirates Marion Selig angehörten, unumstritten gewesen, so Hinz. „Machen Sie weiter so, die Meerschweinchen brauchen Sie“, betonte Priska Hinz und überreichte unter großem Beifall die Auszeichnung an Caroline Neudert, die ihn stellvertretend für alle Mitglieder des Vereins „Meerschweinchen in Not“ entgegennahm. (pos)

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