Freunde treffen, tanzen und feiern

Altstadtfest ist Sammelplatz für alle Nachtschwärmer – Bands, Schulen und Vereine sorgen für Unterhaltung

ZENTRUM des Altstadtfestes war der neu gestaltete Marktplatz, auf dem man sich immer wieder beim Rundgang durchs Unterdorf traf.(Foto: Postl)

Kelsterbach. Ihre Kondition und Feierfreude stellten die Kelsterbacher nur eine Woche nach der Kerb beim Altstadtfest erneut unter Beweis. Drei Tage lang wurde unter der Regie des städtischen Kulturamtes auf und um den neu gestalteten Marktplatz getanzt, geschwoft und die Nacht zum Tage gemacht.

Viele Vereine und Gruppen hatten alle Hebel in Bewegung gesetzt, um an ihren bunt dekorierten Ständen die Feiernden zu bewirten. Die gelungene Mischung machte das Altstadtfest wieder zum beliebten Treffpunkt für Jung und Alt: Wichtigste Zutaten waren die Musik, die Angebote der Vereine, die Altstadtkulisse und natürlich die vielen Festbesucher. Und zum Glück spielte auch das Wetter mit und verwöhnte mit spätsommerlichen Temperaturen.
Belegt war auch wieder der Hof der alten Schule. Hier hatten unter anderem die Kerweborsch ihren Stand, der Treffpunkt für viele junge Altstadtfestbesucher war. An den Ständen in der Schulstraße wurde Kunsthandwerk und modischer Schnickschnack angeboten. Im Schlosshof hatte die städtische Jugendförderung ihr Kinderparadies mit Hüpfburg geöffnet.
Bei der Eröffnung am Freitagabend wies Bürgermeister Manfred Ockel darauf hin, dass sich im nächsten Jahr etwas ändern werde. „Das Altstadtfest wird es weiterhin geben, aber mit einer anderen Konzeption – da werden wir uns noch etwas einfallen lassen müssen“, meinte das Stadtoberhaupt. Wegen der Umgestaltung des Marktplatzes, die im nächsten Jahr abgeschlossen sein wird, sei dann kein Platz mehr für ein großes Veranstaltungszelt vorhanden.
„Das Altstadtfest muss bleiben, egal wie, denn wir haben es erfunden“, scherzte Günter Schneider, Vorsitzender des DGB-Ortsverbands. „Und auch die Mauer entlang der Mainstraße muss bleiben. Da sind wird selbst schon als Kinder drauf balanciert“, brachte Erika Riederer ein anderes, während des Altstadtfestes viel diskutiertes Thema ins Spiel. „Zu viele Veränderungen auf einmal finden wir nicht gut, die Mauer kann man doch reparieren, mit der Treppe in den Kelstergrund macht man es ja auch“, so Riederer.
Bereits am Freitagabend kamen viele Menschen in die Gassen der Altstadt, um dort Freunde zu treffen und zu feiern. Karen Börner und Rahel Krauskopf hatten sich mit ihrer Freundin Franziska Pakulat, die extra aus Gustavsburg zum Altstadtfest angereist war, verabredet. Hier könne man toll feiern, aber es gebe auch ruhige Ecken, wo man sich unterhalten könne, so das Trio.
„Wer es laut haben will, kommt ebenso auf seinen Kosten, wie andere, die es gemütlicher haben wollen – so wie bei uns“, warb Christa Schmidt vom Verein Kleeblatt, der sein neues Domizil in der Pfarrgasse vorstellte. Lebhafter ging es im Zelt des Freizeit Sport Club zu. Die „Best Worscht of Kelsterbach“ wurde im Hof der Alten Schmiede angepriesen. Während die Kinder auf einem kleinen Karussell ihre Runden drehten, boten die „Suppenhühner“ echte Gaumenfreuden – darunter eine leckere Kürbissuppe – an. Türkische Spezialitäten gab es am Stand des Deniz Marktes von Diana und Saudy Orhan. Dazu gab es schwarzen Tee.
Am Samstagnachmittag gehörte die Bühne im Festzelt den Kelsterbacher Schulen, Vereinen und anderen Gruppen. Die Instrumentalklassen der IGS und der Schulchor der Bürgermeister-Hardt-Schule eröffneten das Programm musikalisch. Die Hip Hop 4 Kids sowie die Mini Latinos setzten den Bühnenreigen fort. Viel Beifall gab es für die Darbietungen des Square-Dance-Club Oakleaves und der Tänzerinnen der Tanzsportgruppe Flair.
Die Kinder zog es in das Kinderparadies im Schlosshof. Dort konnten sie bunten Indianerschmuck basteln, sich auf der großen Hüpfmatte austoben oder als „Zimmerleute“ ein Gefängnis wie im Wilden Westen bauen.
Abends füllten sich die Gassen mit Nachtschwärmern, die die Stände entlang bummelten oder auf die Musik tanzten. Am Freitagabend heizten die Welcome Back Group und die Band Orange Box den Altstadtfestbesuchern auf dem Marktplatz so richtig ein, am Samstagabend ging es mit den Gruppen Maja & the Boys und Daddy-Longlegs fröhlich weiter.
Beim Frühschoppen am Sonntagmorgen spielte der Musikzug Leeheim zünftig auf. Nachmittags vergnügten sich die Altstadtfestbesucher auf der Karibischen Party mit der Band Riddim Posse. In den kleinen Altstadtsträßchen trieben derweil die Straßenanimateure von Caracho ihr Unwesen. Zum Tanz in allen Gassen lud die Band HMP ein.
Wie immer klang das Altstadtfest mit einem Feuerwerk, das die Standbetreiber gesponsert hatten, am Main aus. Wegen der Absperrung an der Baustelle der Kelstermündung herrschte ein wenig Gedränge. Die beste Aussicht hatte man von der Terrasse der „Alten Oberförsterei“, von wo aus man einen freien Blick auf den Main hatte. Erst als der letzte Funke erloschen war, setzte der Regen ein. (pos)

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