Fleißige Müllsammler beim Beach Cleanup in Kelsterbach

50 Säcke voller Unrat kamen zusammen

ABSCHLUSSBILD: die Helfer mit ihrer Ausbeute. (Foto: fa)

Kelsterbach (rko). Das Gebiet am Mainufer entlang, das diesmal gereinigt werden sollte, hatte es in sich: In östlicher Richtung bis zum Industriepark Höchst, in westlicher Richtung bis zur Mönchhofkapelle. Zu Fuß ein ordentliches Stück Weges, gut, dass ein Müll-Shuttle einige der fleißigen Helfer an die Stellen am Mainufer brachte. „Beach Cleanup“ war angesagt, die Säuberungsaktion am Mainufer.

"Wir nehmen der Umwelt ein Stück Plastik ab"

Sie ist an das Cleanup der Meeresschutzorganisation Sea Shepherd angelehnt und wurde vor fünf Jahren von Bürgermeister Manfred Ockel, René Wollmerstedt, dem ehrenamtlichen Fahrradbeauftragten und Stadtführer, und den Kelsterbacher Kerweborsch ins Leben gerufen. 
„Wir freuen uns, gemeinsam das Mainufer sauber zu machen“, begrüßte Ockel die engagierten Menschen. 36 Erwachsene und Kinder nahmen von Wollmerstedt motiviert die Müllsäcke und die Greifzangen in Empfang und machten sich auf den Weg. Es war frisch, aber trocken. 
„Wir nehmen der Umwelt ein Stück Plastik ab“, sagte Wollmerstedt. Aller Abfall, der am Mainufer liegt, landet irgendwann im Fluss. Zigarettenkippen, Plastik, Verpackungsmüll, Ockel stellte fest, dass gerade der Wind, der in den vergangenen Tagen und Wochen über das Land fegte, den Abfall in die Büsche geweht hatte. 

Müll werde oft ans Mainufer geweht

Die Beteiligten machten auf eines aufmerksam: Eben wegen des Windes können nicht zwingend die Passanten am Mainufer verantwortlich für den Müll gemacht werden. Vielmehr werde der Abfall eben auch von entfernten Stellen hergeweht. Ockel machte bei dieser Gelegenheit darauf aufmerksam, dass ein sauberes Erscheinungsbild am Mainufer wichtig für die Stadt sei. 
Zehn Kerweborsch grasten das Mainufer ab. „Das ist unsere Stadt, wir wollen dabei sein und mitmachen“, meinte Präsident Sven Wellinger.
Erstmals mit dabei war Colin Stejskal, ein umweltbewusster junger Mann, der immer Abfallsäcke und eine Greifzange im Auto hat, um herumliegenden Müll aufzulesen. „Es gibt so viele Leute, die die Klappe aufreißen, aber nichts unternehmen“, stellte er fest. Eigentlich sei er meist alleine unterwegs, heute wollte er sich einmal am Beach Cleanup beteiligen. 
Kürzlich hatte er mehrere Säcke Müll an der Schrebergartenanlage an der Kelster gesammelt. Darunter hätten sich Reste alter Gartenhäuschen befunden, was ihn vermuten lässt, dass dort wohl Kleingärtner einfach ihren Müll und Sperrmüll entsorgen. „Man sieht, dass es notwendig ist“, stellte Ines Wehe fest, die eifrig Müll am Mainufer einsammelt. Sie war durch ihre Tochter, die Giggelmädchen bei den Kerweborsch war, zum Cleanup gestoßen. 

Hundekot nervt auch 

Tom Bradley war mit seiner Tochter Jamie dabei. Der Engländer lebt erst seit 18 Monaten in Kelsterbach. „Es ist eine schöne Aktion, die Umwelt sauber zuhalten“, sagt er. 
Leo Schmidt stocherte unterdessen mit seiner Greifzange in der Hecke herum und fand die Hinterlassenschaften von Hunden. Ein guter Grund für Mutter Simone Schmidt zu schimpfen: Sie nerve der viele Hundekot auf der Wiese, gerade dort, wo sich der Spielplatz befindet. Toll sei dagegen, dass sich so viele Menschen an der Säuberungsaktion beteiligen. 
Manfred Ockel und Thorsten Schreiner, Vorsitzender des Vereinsrings, waren zur Mönchhofkapelle gefahren. Jeder hatte sich einen 50 Liter Beutel geschnappt. „Nach zehn Minuten war mein Sack zu einem Dreiviertel gefüllt“, berichtete der Kelsterbacher Bürgermeister.
Am Ende kamen immerhin 50 Säcke zusammen, berichtet Wellinger. Die Helfer fanden Feuerlöscher, Styropor, Heliumgasflaschen und ein Fax-Gerät unter anderem. „Wir waren leider sehr erfolgreich“, meint der Chef der Kerwerborsch. 

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