Federvieh am Caritas-Familienzentrum Kelsterbach

Leihhühner waren zu Gast / Kinder sollen Erfahrungen mit den Tieren sammeln

Essenszeit: Hasan, Hifa und Zeliche Ntente (von links) brachten extra Futter für die Hühner mit. (Foto: Koslowski)

Kelsterbach (rko). Hasan, Hifa und Mama Zeliche Ntente haben ein wenig Eisbergsalat und Mais mitgebracht. Eifrig picken die fünf Hühner auf, was die drei ihnen auf den Boden werfen. „Wir haben das Futter extra mitgebracht“, sagt die Mutter der beiden Kinder. Sie findet es toll, dass das Caritaszentrum Kelsterbach den Kindern den hautnahen Besuch bei den Hühnern ermöglicht.

Zehn Tage waren die Leihhühner im Freigehege zwischen Gemeindezentrum Sankt Markus und Kinderhaus Don Bosco zu Gast. Mittwoch vergangene Woche war der letzte Tag für die Hühner in Kelsterbach, dies sollte gebührend mit einem Eierfest gefeiert werden, erzählte Sara Gouhar vom Mehrgenerationenhaus und Familienzentrum. Dort wurden gekochte Eier verkauft, welche die Hühner gelegt hatten. Der Ertrag des Federviehs der vergangenen zehn Tag liegt immerhin bei 20 Eiern – „kaum waren die Hühner hier, legte eines schon ein Ei, das war ein Zeichen, dass es ihnen hier gefällt“, schloss Gouhar aus dem Ereignis. Und mit den Eiern wurde auch der Teig für Waffeln angerührt. Zugegebenermaßen, für die Waffeln hätten die Eier nicht ganz ausgereicht, ein paar hatten noch zugekauft werden müssen, äußerte Gouhar schmunzelnd. Basteltüten und eine Malecke rundeten das Eierfest ab. 

Erfahrungen mit Tiere vom Bauernhof sammlen

Die Attraktion aber waren freilich die Hühner selbst, die durch ihr eingezäuntes Gehege im Hof schritten. Einige Familien mit Kindern schauten zum Abschluss vorbei, um den Hühnern Adieu zu sagen. Die Caritas hat schon seit einigen Jahren einmal jährlich die Hühner über einen Leihanbieter zu Gast. Die Kinder sollten Tiere erleben, die sie nicht, wie Hunde oder Katzen, aus dem Alltag kennen – typische Stadttiere eben, so Gouhar. Stattdessen sollten sie Erfahrungen mit Tieren sammeln dürfen, die eher auf einem Bauernhof zu finden sind. Denn nicht alle Kinder haben die Möglichkeit, Urlaub auf einem Bauernhof oder in ländlichen Gegenden zu machen. Übrigens spiele die Caritas mit dem Gedanken, vielleicht auch mal ein Lama leihweise zu präsentieren, informierte sie. Die Idee sei aber zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht ausgereift. Viele Gruppen aus den Kitas, Tagesmütter mit ihren Schützlingen und Familien seien fast täglich zum Gemeindezentrum gekommen, um sich die Hennen anzuschauen. Auf Schildern fanden sie Grundinformationen über das Federvieh, die Erzieher wussten aber auch einiges zu erzählen. 

An der Pflege der Tiere kann sich jeder beteiligen 

Die Hühner erhielten nicht nur Getreide, sondern wurden auch von dem von der Caritas betriebenen Kinderhaus Don Bosco zugefüttert. Hier wurden unter anderem Nudeln für die Tiere gekocht. Die Töchter der Leiterin Emilia Pinto, Lucilia und Isabel, kümmerten sich gemeinsam mit der Mama um die Hühner, ließen sie in der Frühe aus ihrer Hütte und schoben sie abends auch wieder in den Unterstand. Den Job erledigten sie schon seit ein paar Jahren, berichtete Emilia Pinto. Sie seien einmal gefragt worden, ob sie sich am Wochenende um die Hühner kümmern wollten. Ihre älteste Tochter habe dabei ihre Liebe zu den Hühnern entdeckt. Angesprochen darauf, ob die Pflege der Hühner nicht auch mal Senioren oder andere Menschen übernehmen könnten, antwortet Gouhar, dass die Caritas niemanden verpflichten wolle. Es könne sich aber jederzeit jeder an der Pflege beteiligen. Auch wer die Tiere füttern wolle, können gerne Rohkost vorbeibringen. Die Kinder sind jedenfalls begeistert. Mark etwa hat schon häufiger Hühner besucht, welche die Caritas für den Nachwuchs ausgeliehen hatte. Der Junge geht in die dritte Klasse und war schon als Kindergartenkind bei den Tieren. „Ich habe die Hühner gerne“, sagt er denn auch fröhlich – mit einer Henne auf dem Arm. 
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