Endlich freier Blick auf den See

Aussichtsplattform am Staudenweiher eröffnet – Unterstützung von den Anglern

DIE SCHÖNE AUSSICHT genossen die Gäste bei der Eröffnung der Plattform. (Foto: Scherer)

Kelsterbach. Ein herrlicher Blick auf den Staudenweiher bietet sich Spaziergängern seit einigen Wochen dank einer neuen Aussichtsplattform. Nun wurde die am Nordufer des Sees gelegene Plattform, die Teil des Regionalparkwegs und mit neun Infotafeln zur heimischen Flora und Fauna versehen ist, offiziell eingeweiht.

Bisher sei Spaziergängern oder Radfahrern, die auf der Regionalparkroute unterwegs waren, der Blick auf den schönen Staudenweiher mehr oder weniger verwehrt geblieben, sagte Bürgermeister Manfred Ockel (SPD) bei der Eröffnung. Die aufwendigen Planungen für das Bauwerk, die auch Thema in zwei Jahreshauptversammlungen der Anglerfreunde gewesen seien, hätten einige Jahre in Anspruch genommen, da erst die finanziellen Mittel akquiriert werden mussten, so Ockel. Außerdem mussten bei der Planung der rund 60 Quadratmeter großen Fläche zusätzlich Statiker eingebunden werden. Wegen des Naturschutzes habe man bei den Bauarbeiten zudem nur behutsam und in Etappen vorgehen können, so der Bürgermeister.
Die Aussichtsplattform, die unmittelbar am Parkplatz vor dem Anglerheim liegt, ist eine aufgeständerte Stahlkonstruktion mit einem Gitterbelag. Von der zunächst geplanten Holzkonstruktion habe man schnell Abstand genommen, erklärte der Garten- und Landschaftsarchitekt Jürgen Walter, nach dessen Plänen das Bauwerk entstand.
 Da der Steg das ganze Jahr über öffentlich zugänglich und von Bäumen umgeben ist, sei bei Holz die Rutsch- und Unfallgefahr durch das herabfallende Laub zu groß. Auch der Stadt war die Stahlkonstruktion lieber – denn laut Bürgermeister Ockel geht die Plattform nun nach Bauende in den Besitz der Stadt über, die ab dann für die Unterhaltungskosten aufkommen muss. Und diese wolle man so gering wie möglich halten.
Nachdem der Bauantrag gestellt worden war, habe man schnell handeln müssen, da sowohl Fördermittel beantragt und eine Artenschutzprüfung durchgeführt werden musste, so Wagner.
Die Kosten von rund 118 000 Euro tragen zu je einem Drittel das Land Hessen, die Dachgesellschaft Regionalpark und die Regionalpark SüdWest GmbH. Die Gesamtbauzeit belief sich laut Wagner auf rund drei Wochen, die Stahlkonstruktion habe die beauftragte Firma innerhalb von drei Tagen aufgebaut. Das Geländer sei filigran, damit man vom Parkplatz aus schon das Wasser sehe, verriet der Architekt.
Wagner und Ockel lobten die gute Zusammenarbeit mit den Anglerfreunden, die sich um die Gewässerpflege kümmern und außerdem die komplette inhaltliche Gestaltung der Infotafeln übernommen hatten. Auf neun Tafeln haben die Vereinsmitglieder das Leben im und um den See herum sichtbar gemacht. So findet sich Wissenswertes zu den Wasservögeln und Amphibien, der Unterwasserfauna, den Fischen sowie der Flora und den am See lebenden Vögeln. Eine Tafel widmet sich außerdem der Geschichte der Anglerfreunde.
Laut Ockel gehe es bei der Gestaltung des Regionalparkwegs darum, den Besuchern und Radfahrern auch die kulturellen Abschnitte und Landschaften der Region zu zeigen. Gerade am Staudenweiher zeige sich durch den „leicht verlärmten Hintergrund“ das Spannungsfeld von Natur und Besiedlung – denn die Flieger auf der Landebahn Nordwest des Frankfurter Flughafens waren auch während der Einweihung der Plattform gut zu hören. (nad)

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