Die Eintracht unterliegt den Kickers

Unterhaltsames Abschiedsspiel von Becker und Dworschak im Sportpark

AUF TUCHFÜHLUNG mit den Fans ging Adler Attila, das Maskottchen der Eintracht, beim Abschiedsspiel der Frankfurter Fußballprofis Matthias Becker und Matthias Dworschak im Kelsterbacher Sportpark. Das Publikum genoss die Begegnung mit dem tierischen Glücksbringer ebenso wie das anschließende Spiel, bei dem die Teams in den Trikots der Eintracht und Kickers Offenbach auf den Platz liefen (Foto: Scherer)

Kelsterbach. Wenn Eintracht Frankfurt und die Offenbacher Kickers aufeinandertreffen, ist eigentlich immer Alarmstufe Rot angesagt. Denn so wirklich grün sind sich die Mannschaften aber auch die Anhänger beider Teams nicht. Diesmal war die Stimmung im Kelsterbacher Sportpark unter Spielern und Anhängern jedoch prächtig und von gegenseitigem Respekt geprägt, handelte es sich doch um ein Abschiedsspiel zweier ehemaliger Fußballprofis: Matthias Becker und Matthias Dworschak.

Beide Spieler kickten als Profis bei der Frankfurter Eintracht, Dworschak auch beim Lokalrivalen Offenbach. Außerdem waren beide beim FC Eddersheim aktiv. Becker spielt noch in der Soma der Eddersheimer. Und eigentlich hätte das Abschiedsspiel auch auf der anderen Mainseite stattfinden sollen, doch laut Organisator Christoph Barthenheier, selbst seit über 50 Jahren Mitglied beim FC Eddersheim, habe es dort wegen zu hoher Auflagen seitens der Vereinsführung nicht geklappt.
Da Barthenheier auch gut mit der Kelsterbacher Viktoria bekannt ist – er war Anfang der 1990er Manager des Vereins – hat er bei den Fußballern der Untermainstadt angeklopft und die Zusage bekommen. „Die Anlage hier ist sehr schön und wir fühlen uns hier auch gut betreut und willkommen“, erklärte Barthenheier zufrieden.
Nicht ganz zufrieden war man jedoch mit der Resonanz, denn obwohl sich viele Ex-Profis der Eintracht und Kickers angekündigt hatten, waren die Zuschauerzahlen recht überschaubar, viele Plätze auf der Tribüne im Sportpark blieben frei. „Das ist natürlich enttäuschend“, so Barthenheier, der einen Grund auch im langen Wochenende mit Brückentag sah. Viele Familien hätten das lange Wochenende wohl für einen Kurzurlaub genutzt.
Auch für die Viktoria war das Abschiedsspiel laut Udo Würz eine ganz besondere Veranstaltung. Für den Verein sei es selbstverständlich gewesen, einem guten Freund auszuhelfen, so der Vorsitzende der Viktoria. Die Helfer des Vereins versorgten die Zuschauer mit Essen und Getränken und luden nach dem Spiel die Fußballer samt Anhang ins Vereinsheim ein, wo gemeinsam die WM-Partie der Deutschen gegen Ghana geschaut wurde.
Vor und nach dem Spiel im Sportpark hatten die Zuschauer ausgiebig Gelegenheit, sich Autogramme geben zu lassen und gemeinsam Fotos zu machen. Neben den Ex-Eintracht-Profis Alexander Schur, Thomas Sobotzik und Manfred „Manni“ Binz waren die Unterschriften der Offenbacher Spieler Dario Fossi und Daniel Endres heiß begehrt.
Natürlich durften auch Matthias Becker und Matthias Dworschak nach dem Spiel fleißig Plakate und Trikots mit ihrer Unterschrift verzieren. Nicht fehlen durfte das Eintracht-Maskottchen, Adler Attila, das für staunende Blicke vor allem bei den Kleinen sorgte.
Auf dem Spielfeld war vor allem Spaß angesagt. Matthias Becker, der 1987 als Vertragsamateur zur Eintracht wechselte und 1994 sein Bundesligadebüt gab, lief zunächst im Trikot der Eintracht auf. Matthias Dworschak, der als B-Jugendspieler zur Eintracht kam, ebenfalls 1994 sein Profidebüt gab und unter anderem für Hannover 96 spielte, lief für die Offenbacher aufs Feld.
Trotz konditioneller Schwächen einiger Herren wurde um den Ball gekämpft. Zur Erheiterung des Publikums lieferten sich Becker und Schur dann auch mal ein kleines Scharmützel, doch hatte DFB-Schiedsrichter-Legende Lutz Wagner, der zusammen mit Michael Grieben und Niklas Luft die Partie leitete, wenig zu pfeifen.
Immer wieder scheiterte Matthias Becker dann vor dem Offenbacher Tor und schob die Schuld natürlich auf den Rasen. Die Arbeit des Platzwartes wollte er damit aber nicht kritisieren, betonte Becker scherzend. „Es ist wirklich eine tolle Anlage und ihr seid super“, rief der Spieler Richtung Tribüne.
In der zweiten Hälfte der Partie wechselten die beiden Spieler nochmal ihre Trikots und halfen beim Gegner aus. Auf Tore mussten die Zuschauer nicht verzichten, die gab es reichlich. Am Ende einer amüsanten Partie setzten sich die Offenbacher mit 6:3 Toren gegen die Frankfurter durch.  (nad)

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