Im Einsatz für die Umwelt

Beim vierten Beach Clean Up befreien 20 Teilnehmer das Mainufer vom Müll

IM EINSATZ FÜR DIE UMWELT waren Henry und Mama Ellen Boyboks, Mathilda, Sebastian Koch und Jonathan (von links). Sie sammelten beim Beach Clean Up am Kelsterbacher Mainufer zusammen mit weiteren freiwilligen Helfern fleißig Müll auf. (Foto: Koslowski)

Kelsterbach (rko). Da musste sich René Wollmerstedt schon ein wenig strecken. Den orangefarbenen Kunststoffball in den Hecken am Ufer sah er gleich. Aber es war gar nicht so einfach, die Kugel aus dem Wasser zu fischen. 

Mit dem Greifer war die Pille nicht zu packen. Also musste sich Wollmerstedt langmachen und den Ball mit den bloßen Händen aus den Hecken befreien. Wollmerstedt betonte gleichwohl, dass nicht alles aus dem Wasser oder den Sträuchern geholt werden könne. Was man nicht erreiche, erreiche man halt nicht. Es solle ja auch niemand im Main landen. Der ehrenamtliche Fahrradbeauftragte und Stadtführer ist der Initiator der Müllsammelaktion „Beach Clean Up“. Die fand am Samstagvormittag zum nunmehr vierten Mal statt und hatte zum Ziel, das Mainvorland zwischen dem Spielplatz Mainanlage und der Kelsterbar vom Müll zu befreien. Auch entlang der Kelster sammelten die insgesamt 20 Helfer, ausgestattet mit Handschuhen, Greifzangen und Müllsäcken, jede Menge Abfall ein. 

80 Prozent des Mülls kommt über den Fluss

Müll befindet sich leider reichlich am Ufer und schwimmt auch im Wasser. Wollmerstedt machte für diesen Abfall aber nicht zwingend die Bevölkerung der Untermainstadt verantwortlich. „80 Prozent kommt über den Fluss“, ist er überzeugt. Außerdem habe an den vergangenen Tagen eine steife Brise geherrscht, die ordentlich Müll an das Kelsterbacher Mainufer geweht habe.
Wollmerstedt selbst schreckt aber auch nicht davor zurück, beispielsweise Angler anzusprechen, die unter anderem Abfall und Angelschnüre zurücklassen würden. Ihm würden auffällig viel Styropor und Plastikverschlüsse von Flaschen in die Hand fallen, stellte der Initiator der Aktion fest. Besonders die Plastikteile sind ihm ein Ärgernis. Deshalb wolle er mit der Sammelaktion auch den Schaden, den Plastikteile in der Umwelt anrichten, in das Bewusstsein der Menschen rücken. 
Der junge Pavlos weiß bereits, dass Müll die Umwelt schädigt. „Die ganze Welt ist zugemüllt“, stellte der Elfjährige erzürnt fest. Dagegen wolle er etwas machen. Er finde es schlimm, dass die Menschen ihren Müll nicht in den Abfalleimern entsorgen. Dass er den Müll anderer Leute aufsammeln muss, fand er doof. „Aber was bleibt mir anderes übrig“, bedauerte Pavlos.

„Das haben die Tiere und die Umwelt nicht verdient“

Der Junge hatte sich zusammen mit Monika Kasper auf den Weg gemacht. Reichlich Plastikflaschen und Verpackungsmüll lasen die beiden in kurzer Zeit auf. Eine Waschmittelflasche war ebenfalls dabei. Der Umwelt mache die Verschmutzung zu schaffen, sagte Kasper. Sebastian Koch war mit seiner Frau Ute und den drei Kindern unterwegs und beteiligte sich erstmals beim Beach Clean Up. Der Jüngste hatte mit der Mama das Feld allerdings schon wieder geräumt, für den Einjährigen war es genug.
Jonathan und Mathilda hingegen lasen noch fleißig Müll auf. „Es macht Sinn, dass man den Müll aufsammelt, es fällt viel an“, fand Koch. „Das haben die Tiere und die Umwelt nicht verdient“, sagte er an die Adresse der Leute, die für den Abfall verantwortlich sind. Gleichwohl habe er erwartet, mehr Müll auflesen zu müssen. Insgesamt kamen bei der Aufräumaktion 20 große Säcke mit Abfall zusammen, die von Mitarbeitern des Kelsterbacher Kommunalbetriebs (KKB) schließlich ordnungsgemäß entsorgt wurden.

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