„Einfach mitwackeln“

Ferienspaß auf dem Main – Tückische Wellen, nasse Klamotten

ACTION AUF DEM MAIN: Der Ausflug in den Kanus zählte zu den Höhepunkten der Kelsterbacher Ferienspiele. Wer zuviel mit dem Boot wackelte, nahm ein unfreiwilliges Bad. (Foto: Postl)

Kelsterbach (pos). „Mädels und Jungs, alle Boote mit der Spitze stromaufwärts stellen“, ruft Uwe Klettenheimer den „Anfängern“ in den Kanus zu. Aus Richtung Höchst kommend hat er ein Frachtschiff entdeckt – das sorgt auf dem Main für ordentlich Wellengang. Während Finn Hansen, der Routinier der Paddlergilde Kelsterbach, die Wellen als Herausforderung sieht und gezielt darauf zupaddelt, haben die Ferienspiele-Kinder große Mühe, sich in ihren Booten zu halten. „Einfach leicht mitwackeln und das Paddel als Stabilisator einsetzen“, rät Klettenheimer – und alle überstehen den Wellengang unbeschadet. 

Nach ein paar Paddelschlägen platscht jedoch Wasser auf, ein Boot liegt kieloben und daneben taucht Marlon auf. Nebenfrau Tina fischt den Gekenterten mit dem Paddel. Im Schlepptau geht es ans Ufer. Uwe Klettenheimer entleert das vollgelaufene Boot – und Marlon will es erneut wissen. Er hat es sich mit der Wahl eines Sportboottyps aber schwer gemacht. „Die sind zwar schnell, wenn man es kann, aber tückisch, wenn man sie nicht beherrscht“, weiß Finn Hansen, der vor einer Woche erst Deutscher Vizemeister im Wildwasserfahren auf der Isel wurde. Da kam ihm der Wellengang, den die Schiffsschraube aufwirbelte, gerade recht. „So gut möchte ich auch mal Boot fahren können“, blickt nicht nur Marlon über den Main.

Für Sicherheit sorgen Schwimmwesten

Diese Woche laufen die Ferienspiele für die größeren Schulkinder und am Dienstag stand ein Besuch bei der Paddlergilde Kelsterbach auf dem Programm. Bevor es in die Boote ging, gab es von Uwe Klettenheimer erst einmal eine theoretische Einführung über die Handhabung der Paddelboote. Für Sicherheit sorgen Schwimmwesten und derart ausgerüstet durften die schon ungeduldig harrenden Ferienspielekinder in das Wasser des relativ ruhig dahinfließenden Mains. Ganz schön wackelig war schon der Einstieg und noch wackeliger die ersten Versuche in den Booten ein paar Paddelschläge vom Ufer weg zu kommen. Aber bald hatten die meisten den „Dreh“ raus und schaukelten zumindest am Ufer entlang. „Rudert nicht so wild“, rief ein Teilnehmer aus einem Boot, der sich bedrängt fühlte. „Was? Rudern? Lass das keinen von unseren Spezialisten hören. Hier bei uns wird gepaddelt“, kam die Antwort vom Ufer zurück. Die meisten Teilnehmer hatten so großen Spaß, dass sie am Nachmittag noch einmal in die Boote kletterten. Nun hofft Uwe Klettenheimer, dass der ein oder andere so viel Freude am Paddelsport gefunden hat, dass er Mitglied in der Paddelgilde wird.

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