Einbahnstraßen in Kelsterbach bald mit Gegenverkehr?

Stadt prüft Freigabe für Radfahrer

FUNKENFLUG: Mitte Dezember wurden am Bahnhof Fahrräder entfernt, die lange Zeit nicht bewegt wurden und die Stellplätze für Pendler blockieren. Die Stadt hat einen Förderantrag für eine neue Doppelstock-Abstellanlage gestellt. (Foto: Postl)

Kelsterbach (nad). Freigabe einiger Einbahnstraßen für Radfahrer und neue Abstellanlagen für den Drahtesel – die Stadt will Anreize schaffen, vom Auto auf das umweltfreundlichere Fahrrad umzusteigen und prüft dafür verschiedene Möglichkeiten.

So sollen Radfahrer künftig einige Einbahnstraßen in entgegengesetzter Fahrtrichtung befahren dürfen. Voraussetzung für die Freigabe ist eine Mindestfahrbahnbreite von 2,75 Meter. Für den Radverkehr freigegebene Straßen erhalten dann zusätzliche Schilder mit dem Hinweis „Radverkehr frei“ und eine zusätzliche Bodenmarkierung. Die Prüfung aller infrage kommenden Straßen soll noch im Januar abgeschlossen werden, spätestens im März soll den Gremien zur Kenntnisnahme vorgelegt werden, welche Straßen künftig für Radfahrer freigegeben werden können. 

Neue Fahrradständer für den Bahnhof

Weiter plant die Stadt in Zusammenarbeit mit dem Kreis Groß-Gerau die Erneuerung der Abstellplätze für Fahrräder am Bahnhof Südseite. So soll die alte Anlage abgebaut und durch eine moderne, überdachte Doppelstockparker-Anlage ersetzt werden. Außerdem sind abschließbare Fahrradboxen sowie eine Lademöglichkeit für Pedelec angedacht. Die Beschaffungskosten trägt der Kreis Groß-Gerau, die Planungs- und Unterhaltungskosten die Stadt. Das Projekt soll über Gelder nach dem Mobilitätsfördergesetz der Hessischen Landesregierung mitfinanziert werden. Gerade am Bahnhof ist der Bedarf an Fahrradständern groß, da viele Pendler, die mit dem Zug weiterfahren, dort ihre Räder abstellen. Deshalb entfernt die Stadt auch regelmäßig Drahtesel, die seit längerer Zeit nicht mehr bewegt wurden, um Platz zu schaffen. Im Dezember hatten Mitarbeiter des Kelsterbacher Kommunalbetriebs (KKB) rund 30 Dauerparker von den Fahrradständern am Bahnhof entfernt. Die Besitzer waren zuvor mit Zetteln auf die Aktion hingewiesen worden und hatten Zeit, die Räder abzuholen. Die eingesammelten Fahrräder werden für ein halbes Jahr aufbewahrt. In dieser Zeit können die Besitzer ihre Räder beim städtischen Fundbüro abholen. Meldet sich innerhalb dieser Zeit kein Besitzer, werden sie versteigert. Erneuert werden sollen zudem die Fahrradständer an der Integrierten Ganztagsschule (IGS), der Kegel- und Bowlinganlage, der Mehrzweckhalle Nord, der Bürgermeister-Hardt-Schule sowie am Fritz-Treutel-Haus und Südpark. Die Kosten pro Anlage liegen bei 38 400 Euro, allerdings soll auch diese Maßnahme über die Nationale Klimaschutzinitiative des Umweltbundesministeriums gefördert werden. Der Eigenanteil der Stadt läge bei 60 Prozent (23 040 Euro), die Förderung würde 15 360 Euro betragen. Um den Radverkehr zu erfassen, planen Hessen Mobil und der Kreis Groß-Gerau die Einrichtung einer Dauerzählstelle an der Kelstermündung, die im Sommer aufgestellt werden soll. Weiter soll eine Machbarkeitsstudie für einen Radschnellweg zwischen Mainz und Frankfurt in Auftrag gegeben werden.

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