Einbahnstraßen in Kelsterbach bald für Radler freigegeben

Bürger können ab März E-Bikes kostenlos testen

Kelsterbach (nad). Gute Nachrichten für Radfahrer: Sie dürfen bald in fast allen Einbahnstraßen in beide Richtungen fahren.

Die ersten 16 Einbahnstraßen sollen ab April, spätestens aber ab Mai für den gegenläufigen Radverkehr freigegeben werden. Die Überprüfung von drei weiteren Einbahnstraßen im Quartier Kirschenallee, darunter die Feldberg- und die Rossertstraße, erfolgt noch. Grund dafür ist die Neuordnung des Verkehrs in der Kirschenallee und der Straße Zum Sportfeld. In beiden Straßen wurde die Einbahnstraßenregelung im Dezember komplett aufgehoben. Generell müssten nun alle Verkehrsteilnehmer Rücksicht aufeinander nehmen, mahnte Bürgermeister Manfred Ockel am Montagabend im Bauausschuss. „Da gibt es keinen Ermessensspielraum.“ Gerade in Einbahnstraßen und vor allem nachts würden Autofahrer häufig schneller fahren als die vorgegebene Geschwindigkeit.

Piktogramme auf den Straßen und Zusatzschilder 

Gut sichtbar werden in den betroffenen Straßen deswegen die Piktogramme „Radfahrer“ auf der Fahrbahn aufgebracht. Ergänzt werden darüber hinaus die Einbahnstraßenschilder durch zusätzliche Schilder, die auf entgegenkommende Radfahrer hinweisen. Weiter wird die Stadt die Verkehrsteilnehmer vor Freigabe der Straßen über die Presse und soziale Medien über die Änderung informieren. Die Anwohner der Straßen sollen durch Handzettel noch einmal gesondert auf die Änderung hingewiesen werden. Voraussetzung für die Freigabe einer Einbahnstraße für einen gegenläufigen Radverkehr ist eine ausreichende „Begegnungsbreite“ inklusive Möglichkeit zum Ausweichen, eine übersichtliche Verkehrsführung und Tempo-30. Welche Einbahnstraßen diese Kriterien erfüllten, hatten das städtische Ordnungsamt und der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) geprüft. Nach dem Okay der Polizei wurden folgende Straßen freigegeben: Altkönigstraße, Am Hasenpfad, Fujiallee, Gabelsberger Straße, Hirschgraben, Hochstraße, Hundert-Morgen-Straße, Kantstraße, Lessingstraße, Mönchbruchstraße, Ringstraße, Saalburgstraße, Schillerstraße, Schöne Aussicht, Staufenstraße und Stegstraße. Lediglich der Querweg und die Gottfried-Keller-Straße waren ungeeignet für die Freigabe. Grundlage für die Freigabe der Einbahnstraßen ist ein Paragraf der Straßenverkehrs-Ordnung, wonach die Straßenverkehrsbehörde verpflichtet ist, Einbahnstraßen für den Radverkehr zu öffnen, sofern es nicht gefährlich ist.

Stadt nimmt am Landesprojekt „Radfahren neu entdecken“ teil

Weiter informierte der Bürgermeister den Ausschuss darüber, dass die Stadt als eine von insgesamt 24 Kommunen am Projekt „Radfahren neu entdecken“ des Hessischen Wirtschaftsministeriums teilnehmen wird. Von Anfang März bis Ende Mai haben Bürgerinnen und Bürger sowie lokale Unternehmen und Einrichtungen die Möglichkeit, jeweils für zwei Wochen kostenlos Pedelecs, E-Bikes und E-Lastenräder zu mieten und im Alltag zu testen. Für die Aktion stellt das Land Hessen insgesamt 160 Fahrräder bereit. Wer mitmachen möchte, kann sich im Internet unter www.radfahren-neu-entdecken.de registrieren und erhält kurz vor Projektstart eine Rückmeldung der Kommune. 2018 hatte die Wählerinitiative Kelsterbach (WIK) den Antrag gestellt, dass sich die Stadt für das Projekt im Rahmen der hessischen Nahmobiliätskampagne bewirbt. Im ersten Durchgang 2019 hatte Kelsterbach kein Glück, nun aber wurde die Untermainstadt in das Landesprogramm aufgenommen. Ziel der Aktion ist es unter anderem, die Elektromobilität im Radverkehr fördern.

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