Ehrenamtliche Helfer sind wichtiger denn je

Ball im Fritz-Treutel-Haus: Stadt zeichnet verdiente Bürger und erfolgreiche Sportler aus

DIE HÖCHSTE AUSZEICHNUNG, den Ehrenbrief der Stadt Kelsterbach, erhielten (von links) Peter Heinrich, Günter Widmann, Hartmut Blaum, Matthias Werner, Beate Tietze, Roland Schnell, Dagmar Tietz, Karl Schmiedt, Andreas Erdweg, Hans-Peter Hamann und Heinz Neumann. (Foto: Scherer)

Kelsterbach. „Je suis Paris – Ich bin Paris“ war auf der großen Leinwand über der Bühne zu lesen. Es folgte das durch die sozialen Netzwerke bekannte Symbol des Künstlers Jean Jullien, das den Eiffelturm als Peace-Zeichen zeigt. Mit einer Schweigeminute für die Opfer der Terroranschläge in Paris begann im Fritz-Treutel-Haus der Ehrenabend der Stad, die seit vielen Jahren enge freundschaftliche Kontakte mit der französischen Partnerstadt Baugé-en-Anjou unterhält.

Insgesamt wurden 58 Sportler aus elf Vereinen für ihre Leistungen ausgezeichnet (siehe Kasten). Die Ehrenplakette der Stadt Kelsterbach erhielten 28 Bürger, die sich seit vielen Jahren ehrenamtlich in Vereinen und Kirchengemeinden engagieren. Neun Männer und Frauen erhielten mit dem Ehrenbrief die höchste städtische Auszeichnung für 25-jährige ehrenamtliche Tätigkeit. Für sie alle hatte die Stadt einen kurzweiligen Abend mit Musik, einem großen Büfett und einem unterhaltsamen Showprogramm organisiert.
Für gute Stimmung unter den Gästen sorgte das „Gloria Reuter Sextett“, das mit schwungvoller Musik die Besucher auf die Tanzfläche lockte. Charmant und teils atemberaubend waren die Showeinlagen. So zeigte der Artist Axel S. eine Diabolo-Jonglage, Andrea Engler begeisterte mit Hula-Hoop-Artistik. Viel Applaus gab es für Annette Will, die der Schwerkraft trotzte und mit dem Einrad auf dem Schlappseil balancierte. Als närrischer Xylophonspieler brachte schließlich Dirk Scheffel das Publikum zum Lachen.
Es sei ein außergewöhnliches Jahr gewesen, erklärte Bürgermeister Manfred Ockel (SPD) mit Blick auf die Kriege im Nahen Osten. Dass über eine Million Flüchtlinge nach Deutschland kämen, hätte sich niemand ausmalen können. Ockel dankte allen ehrenamtlichen Helfern. „Ohne Sie wären wir alle in einer Katastrophe versunken!“ In Anlehnung an die Worte des Bundespräsidenten Joachim Gauck, betonte Ockel die Wichtigkeit des kulturellen Miteinanders. Man brauche viel mehr Bürger, die sich ehrenamtlich engagierten, so der Bürgermeister.
Gerade in Zeiten knapper Kassen heiße es oft, dass die Förderung des Ehrenamts keine Pflichtleistung sei und man an dieser Stelle sparen könne, sagte Thorsten Schreiner. Dass sich diese Einstellung aber glücklicherweise in Kelsterbach nicht etabliert habe, zeige sich an diesem Abend, so der Vorsitzende des Vereinsrings. Während der Flüchtlingskrise sei etwas Erstaunliches in Kelsterbach geschehen. Der Verein Kleeblatt habe ein Benefizkonzert organisiert, Vereine wie der BSC, der Handharmonika-Spielring oder der Tierschutzverein hätten mit Freikarten oder Verkaufsständen die Flüchtlingsarbeit unterstützt.
Die Ehrenplakette in Bronze wurde für mindestens zehnjährige Vorstandsarbeit oder Engagement im Interesse des Gemeinwohles verliehen. Ausgezeichnet wurden Katrin Bartsch (Schießleiterin Schützengilde), Paul Diehl, Carl Philipp (beide Verwaltungsrat katholische Kirche), Nicole Dreyer, Natascha Treutel (beide Jugendbetreuung Paddlergilde), Markus Egger (Kirchenvorstand Friedensgemeinde), Marianne Harbich (DRK Ortsverein), Sylvia Hauf (Vorstand Oakleaves), Tina Hechler, Saied Jerbi, Michael Liedtke (alle Einsatzabteilung Feuerwehr), Anja Henkes (2. Vorsitzende HSK), Ute Erbig (GBK) sowie Michael Hofmann und Martina Kasinski (beide Vorstand und Jugendtrainer BSC).
Die Ehrenplakette in Silber für 15-jähriges Engagement erhielten Mechthild Engel (Vorstand BSC), Walter Gyr (2. Vorsitzender Kegelclub Frohsinn), Silvia Helmchen (Jugendleiterin Chor Einigkeit), Bernhard Koch (Vorstand BSC), Gertrud Kühnl (Vorstand Tierschutzverein), Jochen Zweschper (Leiter Soma Viktoria) sowie Marianne Seib, Michaela Neumann und Birgit Niessner (alle Vorstand Kegelclub DKC 73).
Die Ehrenplakette in Gold für über 20 Jahre Vorstandsarbeit erhielten Jutta Körner (Sportwartin Kegelclub Fortuna), Elfriede Scharf (2. Vorsitzende Obst- und Gartenbauverein), Rainer Schink (GBK) und Erich Zweschper (Turnierleiter Schachverein).
In außergewöhnlicher Weise um das Gemeinwohl verdient gemacht haben sich die neun Bürger, die für ihre 25-jährige ehrenamtliche Tätigkeit in den Vereinen und Organisationen den Ehrenbrief erhielten. Ausgezeichnet wurden Hartmut Blaum (Vorsitzender Volksbildungswerk), Andreas Erdweg (Sportwart SG Bahnhof), Hans-Peter Hamann (SPD), Heinz Neumann (Vorsitzender Gesangverein Teutonia), Karl Schmiedt (Vorstand Volksbildungswerk), Roland Schnell (Schützengilde), Beate Tietze (Kassiererin DRK), Dagmar Tietz (Sängerin) und Matthias Werner (Einsatzabteilung Feuerwehr). Nachträglich erhielten den Ehrenbrief Peter Heinrich, Günter Widmann und Erhard Engisch (alle Baugenossenschaft). (nad)

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