Mit dem E-Bike auf die Nautilus

Tagesausflüge der Senioren führen nach Eltville – Gute Stimmung an Bord

MIT DEN E-BIKES kamen Bürgermeister Manfred Ockel (links) und Karl-Heinz Wagner zur Nautilus, die mainabwärts Richtung Rhein nach Eltville schipperte.

Kelsterbach. „Leinen los!“ und „Schiff ahoi!“ war an zwei Tagen am Kelsterbacher Mainufer zu hören. Die Stadt hatte die Senioren zur Schifffahrt eingeladen und dafür die „Nautilus“ gechartert. Bei der ersten Fahrt stiegen zwei Gäste mit Elektro-Fahrrädern zu – es waren Bürgermeister Manfred Ockel und Karl-Heinz Wagner, Oberamtsrat im Vorruhestand. „Wollt ihr mit euern Fahrrädern die Schiffsschraube antreiben?“, scherzte jemand.
 

Ockel und Wagner begleiteten die Senioren bis zu ihrem Ziel nach Eltville und traten die Rückreise auf dem Drahtesel an. „Alle Akkus sind voll aufgeladen“, scherzte das Duo vor der Abreise. Gut zwei Stunden brauchten Ockel und Wagner für den Weg zurück nach Kelsterbach.
Die zweite Fahrt begleitete Erster Stadtrat Kurt Linnert. Auch er bewies Humor, denn er kam mit Schwimmflügeln an den Armen und Rettungsring um den Hals an Bord. Kurt Linnert sorgte ebenso wie Alleinunterhalter Rolf Wittek für beste Stimmung unter den rund 230 Gästen.
Die beiden Seniorenschifffahrten wurden von der Seniorenbetreuung der Stadt um Manfred Becker organisiert und von einem Team der DLRG begleitet. Bei strahlendem Sonnenschein konnten die älteren Mitbürger die Rosenstadt Eltville erkunden und dann gemütlich auf der Nautilus die Rückreise antreten.
Während der beiden Fahrten ging es auf der Nautilus fröhlich zu. Alleinunterhalter Rolf Wittek spielte Stimmungslieder für die gut gelaunten Gäste der Stadt. Beim bekannten Hit „Komm, hol’ das Lasso raus“ wurden freilich nur Taschentücher, diese aber umso eifriger, geschwungen. Manfred Becker und Heike Estorf von der Seniorenbetreuung der Stadt machten den Anfang und legten ein flottes Tänzchen auf die Schiffsplanken, gleich standen weitere Paare auf und tanzten auch. Natürlich gab es auch eine Polonaise durch alle Decks des Schiffes. Danach konnten sich alle beim Mittagessen etwas ausruhen.
In Eltville konnten die Senioren die Nautilus nur durch den Bauch der bereits ankernden „Franconia“ verlassen, um an das Ufer und damit in die Stadt zu gelangen. Dort beeindruckte die Seniorinnen und Senioren die romantische Altstadt, in der sich schon der Erfinder des Buchdrucks wohl gefühlt haben soll. Die Gutenbergforschung vermutet, dass Johannes Gensfleisch, der sich später Gutenberg nannte, einige Jahre seiner Kindheit bei Verwandten in Eltville verbrachte. In Erfurt schrieb er sich unter dem Namen „Johannes de alta villa“ in die dortigen Matrikel ein. In seinen letzten Lebensjahren weilte er öfter in Eltville.
Kleine versteckte Cafés lockten mit schattigen Plätzen – mehr aber mit leckeren Kuchen und Eis-Kreationen. Wer dem Süßen abhold war, ruhte sich in einem schattigen Biergarten aus. Die wenigen steilen Stufen zur Burg wollte an diesem heißen Sommertag kaum einer bezwingen. Da genoss man lieber im Schatten der Platanen an der Uferpromenade den tollen Blick auf den Rhein mit den vorbeifahrenden Schiffen.
Schließlich ertönte auch schon das Signal der „Nautilus“ und erinnerte an die baldige Rückfahrt nach Kelsterbach. „Aber hier könnte man es auch aushalten – wenn nur nicht die vielen Leute wären“, meinte ein Paar und machte sich auf den Weg zur Nautilus. Bei der Ankunft in Kelsterbach wusste man die Ruhe zu schätzen. (pos)

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