Doppelstock-Abstellanlage für Fahrräder am Bahnhof Kelsterbach

Zehn Boxen für E-Bikes

Die nicht abgeholten Fahrräder an den Abstellanlagen wurden von Stefan Heisack (links) und Peter-Michael Kelekidis verladen und für ein halbes Jahr eingelagert. Foto: Postl

Kelsterbach – Zur Umsetzung des Nahmobilitätskonzepts, das auch den Radverkehr fördern soll, gehört das Angebot entsprechend sicherer Fahrradabstellanlagen. Auf beiden Seiten des Kelsterbacher Bahnhofs gibt es zwar solche Anlagen, doch die sind nicht mehr zeitgemäß. Es fehlen vor allem abschließbare Fahrradboxen, um wertvolle E-Bikes dort auch sicher abstellen zu können. 

Nun werden die alten Fahrradständer am Bahnhof in der Waldstraße nahe der Post abgerissen und durch eine doppelstöckige Abstellanlage ersetzt. Am Montag wurde die alte Anlage abgesperrt, bis Sonntag, 7. März, hatten Besitzer Zeit, ihre an der alten Anlage abgestellten Räder abzuholen. Doch trotz des rechtzeitig angebrachtem Hinweises, waren am Montagmorgen immer noch fast 30 Fahrräder dort geparkt. Dennoch wurde ein erforderlicher Absperrzaun um die Fahrradständer aufgebaut, damit sich keine weiteren Drahtesel dazugesellen. 
Am Dienstagmorgen rückten dann Mitarbeiter des Kelsterbacher Kommunalbetriebs (KKB) an, um die Räder zu entfernen. Schnell waren mit entsprechend großem Seitenschneider die Schlösser „geknackt“ und die Fahrräder auf eine Pritsche geladen. „Die werden jetzt für ein halbes Jahr aufbewahrt, erst danach können sie entsorgt, oder wenn sie noch entsprechend brauchbar sind, versteigert werden“, erklärte KKB-Abteilungsleiter Siegfried Roscher. Auch können in diesem Zeitraum die Besitzer ihre Fahrräder bei der Stadt abholen.
Die alten Ständer werden als Alternative für Pendler teilweise an den noch freien Plätzen an der Lärmschutzwand aufgestellt, die restlichen dann auf dem Parkplatz der ehemaligen Gaststätte Onkel Paul (Ecke Bahnstraße/Mörfelder Straße). Eine Fachfirma soll dann zeitnah die bestehende Überdachung demontieren und die weiteren Arbeiten übernehmen. An gleicher Stelle wird die neue Doppelstock-Anlage aufgebaut. Die vor den Anlagen ausgewiesenen vier Pkw-Parkplätze entfallen während der Bauzeit, da der Platz für die Bauarbeiten benötigt wird. Wie Verena Harich, Nahmobilitätsbeauftragte im Rathaus, bestätigte, wird die neue Anlage 192 Abstellplätze in Form einer Doppelstockparkanlage umfassen. Die Dachkonstruktion könnne leider nicht wiederverwendet werden, einzelne Elemente davon sollen jedoch an anderen Standorten wieder aufgebaut werden – schon während der Bauphase etwa an der Ecke Mörfelder Straße/Bahnstraße.
„Es wird zudem zehn Fahrradboxen mit Lademöglichkeit geben. Die Bereitstellung wird etwas verzögert erfolgen, da hierzu noch ein separater Stromanschluss installiert werden muss“, erklärte Harich. Für den gesamten Umbau sind vier bis sechs Wochen veranschlagt.
Die Kosten für die Abstellanlage – ohne Baukosten – belaufen sich auf rund 40 000 Euro. Das Projekt wird nach dem Mobilitätsfördergesetz des Landes Hessen mit 40 Prozent bezuschusst. Etwa 16 000 Euro zahlt das Land, die Stadt 24 000 Euro. Von Leo F. Postl
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