Dampfwalze rutscht vom Auflieger

Spezialkran für Bergung im Einsatz – Landebahn Nordwest kurzzeitig gesperrt

VOM AUFLIEGER IN DEN GRÜNSTREIFEN rutschte eine Dampfwalze bei einem Verkehrsunfall im Mönchhofkreisel. Da das Gefährt nur mit einem hohen Spezialkran geborgen werden konnte, musste sogar kurzzeitig die Nordwest-Bahn für die dort landenden Flugzeuge gesperrt werden. (Foto: Koslowski)

Raunheim/Kelsterbach. Kleiner Unfall, großer Aufwand: Im Mönchhofkreisel rutschte am Samstagvormittag eine Dampfwalze während des Transports vom Auflieger eines Sattelschleppers. Um das demolierte Arbeitsgerät zum Abtransport auf einen Auflieger heben zu können, musste ein Spezialkran eingesetzt werden.

Für die Bergung sperrte der Flughafenbetreiber Fraport sogar ab 9.30 Uhr aus Sicherheitsgründen für zehn Minuten die Landebahn Nordwest. Damit wollte der Flughafenbetreiber die Einflugschneise zum Flughafen sichern. Denn der ausgefahrene Arm des Spezialkrans, der das schwere Fahrzeug bergen sollte, habe laut den Einsatzkräften der Freiwillige Feuerwehr Raunheim in den Luftraum für anfliegende Flugzeuge geragt.
Die Sperrung der Landebahn Nordwest habe sich aber nicht negativ auf den Flugverkehr ausgewirkt, erklärte Jörg Machacek von der Fraport-Pressestelle. Das Verkehrsaufkommen sei zwischen 9 und 10 Uhr gering gewesen. Insgesamt landeten in dieser Stunde nur 28 Flugzeuge auf dem Airport. Während der Sperrung seien die Anflüge auf die anderen Bahnen verteilt worden. Wie viele Flugzeuge auf der Nordwestbahn hätten landen sollen, sei nicht ermittelbar. Denn die Anflüge seien von vornherein schon vor der Sperrzeit auf die anderen Bahnen verteilt worden, so Machacek.
Als um 6.49 Uhr der Alarm bei der Feuerwehr einging, konnten die Einsatzkräfte noch nicht ahnen, wie sich ihr Einsatz entwickeln würde. Auslaufendes Betriebsmittel lautete zunächst das Stichwort. Als die Feuerwehrleute am Kreisel am Gewerbegebiet Mönchhof eintrafen, lag eine umgekippte Dampfwalze im Grünstreifen. Ein Sattelschlepper war aus Richtung Kelsterbach kommend aus bisher ungeklärter Ursache ins Rutschen geraten. Dadurch löste sich die Dampfwalze von dem Auflieger.
Durch die Wucht des Aufpralls verlor die Dampfwalze darüber hinaus Hydrauliköl und lag genau da auf, wo das Betriebsmittel in das Erdreich läuft. Die betroffene Baufirma hatte bereits einen Kran angefordert, um die schwere Arbeitsmaschine bergen zu können. Die Firma sei sehr kooperativ gewesen, erzählte Zugführer  Jan Christopher Gräf von der Raunheimer Feuerwehr. Die informierte den Flughafenbetreiber über den Einsatz des Spezialkrans. Die Verantwortlichen entschieden daraufhin, die Landebahn aus Sicherheitsgründen zu schließen.
Die Polizei aus Kelsterbach war ebenfalls am Kreisel und sperrte die Fahrbahn kurzzeitig ab, bis der Spezialkran die Dampfwalze aufrichtet hatte. Die übrige Bergung spielte sich in einem Bereich ab, der den fließenden Verkehr nicht gefährdete.
Während die Flugzeuge noch die Landebahn Nordwest ansteuerten, wurde die Bergung der Dampfwalze vorbereitet. Zunächst musste ein Teil des Fahrzeuges separat gelöst und entfernt werden. Erst dann konnte die schwere Arbeitsmaschine aufgerichtet werden. Als der Flugraum über den Einsatzort gesperrt war, durfte der Kranführer die Maschine aufrichten, anheben und auf den Tieflader stellen. Die eigentliche Bergung dauerte nur etwa fünf Minuten und verlief ohne Probleme.
Die Feuerwehr kofferte den betroffenen Erdbereich aus, um die mit Hydrauliköl kontaminierte Erde zu entsorgen. Zwölf Feuerwehrleute waren bis 11.45 Uhr im Einsatz. Die Polizei geht als Unfallursache davon aus, dass die Dampfwalze ungenügend gesichert war und hat Ermittlungen eingeleitet. (rko)

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