Bunte Ostereier im Visier

Sportlicher Familienwettstreit bei der Schützengilde

REICHE AUSBEUTE: Jürgen, Rosi und Uschi Rappl hatten beim Ostereierschießen ein sicheres Händchen. (Foto: Postl)

Kelsterbach. Zu Ostern wird es in Kelsterbacher Familien wieder viele bunte Ostereier geben, ohne dass man diese selbst eingefärbt hat – die Füllung für die Osternester lieferte ein gesellschaftliches Ereignis bei der Schützengilde Kelsterbach: das Ostereierschießen.

Um den Schützensport attraktiver zu machen, schuf der Verein Anreize für jedermann, wie das österliche Schießen ohne Wettkampfcharakter. „Meist sind es die Männer und großen Jungs, die zum Ostereierschießen kommen“, erklärte Wolfgang Stöckl von der Schützengilde Kelsterbach. Doch auch so manche Frau kitzelt der Ehrgeiz, es doch einmal zu versuchen. „So ein Familienwettstreit ist dann meist der Anfang einer größeren Serie – ganz zu unserem Vorteil“, so das Vorstandsmitglied.
So war es auch am beim nun bereits traditionellen Eierschießen in den Kellerräumen unter dem Schloss. Dort hat die Schützengesellschaft modern ausgestattete Schießanlagen, die auch für das gesellige Jedermann-Schießen genutzt werden. Der Modus: Geschossen wird nicht direkt auf die bunten Eier, sondern auf reguläre Schießscheiben. Wer ins „große Schwarze“ der Scheibe trifft, darf sich ein buntes Ei aussuchen. Wer ins Zentrum trifft zusätzlich noch ein Schokoladen-Überraschungsei. „Ich habe sogar ein Ei geschenkt bekommen, weil ich die Scheibe nicht getroffen habe, die konnte man ja noch einmal verwenden“, scherzte Jürgen Rappl. 
„Wir haben gut vorgesorgt, es dürften 600 Ostereier sein, die wir gebunkert haben“, sagte Wolfgang Stöckl. Da Jugendliche erst ab zwölf Jahren eine echte Waffe in die Hand nehmen dürfen, hatte die Schützengilde für die jüngeren Teilnehmer etwas Besonderes im Angebot: mit dem Blasrohr auf die Scheibe zielen. Dies war schwerer als es aussah. Als Toni Stöckl den Pfeil von hinten in das Blasrohr stopfte und mit „voller Puste“ schießen wollte, kam nur ein verunglückter Trompetenstoß heraus. „Du musst die Lippen ganz fest an das Rohr drücken und mit einem kurzen, aber festen Luftdruck aus den Backen heraus den Pfeil abschließen“, riet ihm ein Fachmann. Es klappte tatsächlich. „Der Pfeil sitzt sogar im Schwarzen“, freute sich der Neunjährige.
Für die Schützengilde war die Veranstaltung recht erfolgreich. Bei Kaffee und Kuchen wurde im Clubraum noch über die „Beute“ diskutiert und mancher Gast bekundete seine Absicht, doch einmal unverbindlich zum „richtigen“ Schießtraining zu kommen. (pos)

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