Bürgertreff Mainhöhe in Kelsterbach versetzt

Mit schwerem Gerät an neuem Standort aufgebaut

Flugnummer: Die einzelnen Module des Bürgertreffs Mainhöhe wurden vom alten zum neuen Standort verfrachtet und neu montiert. Im Frühjahr, sofern Corona es zulässt, soll wieder Leben in den Treff einkehren. (Foto: Postl)

Kelsterbach (pos). Es gab Verzögerungen wegen der Corona-Pandemie. Auch die sinnlose Zerstörungswut am Bürgertreff Mainhöhe kostete Zeit. Doch jetzt hat der Umzug im Nu geklappt. Mit großer Maschinerie wurde der Bürgertreff Mainhöhe an den neuen Standort versetzt.

Die Aktion war eigentlich für Oktober geplant. Doch die Corona-Krise und der Vandalismus an den Außenwänden des Bürgertreffs im Sommer (wir haben berichtet) bremsten das Vorhaben. Der im November 2016 eingeweihte Modulbau wurde nun an seinen neuen und endgültigen Standort versetzt. Dass der Treff für Anwohner des Quartiers mittelfristig umziehen müsste, war länger klar, da Platz für weiteren Wohnraum benötigt wird.
Schon vor Tagen waren die Vorarbeiten am alten und neuen Standort einen Häuserblock weiter erkennbar. Ein Bauzaun schirmte den Treff am alten Standort ab. Dort wurden alle Vorbereitungen für den Abbau der einzelnen Module getroffen. Die zerstörte Außenverkleidung aus Glas-Photovoltaik-Platten wurden abgenommen und alle durchgehenden Verbindungen gelöst. Auch das Inventar wurde ausgelagert und die gesamte Wasser- und Elektroinstallation zurückgebaut. Am neuen Standort, wo „seit ewig“ – wie es Anwohner beschreiben – der Kiosk der Familie Karaüzüm sowie einige Garagen standen, wurde die Bodenplatte für den Treff vorbereitet.

Fassade soll zusammen mit Jugendlichen neu gestaltet werden

Bei der Umsetzungsaktion hob nun ein Autokran die von den Verschraubungen gelösten Gebäude-Module auf einen bereitstehenden Tieflader. Dieser fuhr sozusagen nur mal kurz um die Ecke, wo ein weiterer Autokran das Modul vom Tieflader hob und auf die vorbereitete Bodenfläche setzte. „Ganz wichtig ist, dass alles wieder im Winkel steht, damit die Verbindungen auch wieder ganz korrekt hergestellt werden können“, erklärte Architekt Rainer Lortz die Feinarbeiten, die ein Zimmermannsbetrieb ausführte. Genau sieben Mal fand dieser Ablauf statt, dann war die Umsetzaktion auch schon geschafft. Das ging alles so schnell, dass Bürgermeister Manfred Ockel und Marion Schmitz-Stadtfeld, die Leiterin der integrierten Stadtentwicklung der NH ProjektStadt, gerade noch die Umsetzung des letzten Moduls mitbekamen. „Die haben wirklich Hand in Hand gearbeitet, das ging viel schneller als gedacht“, meinte Schmitz-Stadtfeld, die gerade noch ein Handyfoto von der Absenkung des letzten Baukörpermoduls machen konnte.
Bürgermeister Ockel zeigte sich zufrieden – auch, weil nun ein nicht immer harmonisch verlaufenes Projekt abgeschlossen wurde. Gegen die Kioskschließung hatte es Anwohnerproteste gegeben, auch vor Gericht wurde gestritten. Am 31. März musste der Kiosk dann schließen. 
Um künftig Zerstörung zu vermeiden, wird die Außenfront des Bürgertreffs anders gestaltet. „Die Verkleidung wird durch graue Eternit-Platten erfolgen. Die wollen wir im Rahmen einer Beteiligungsaktion mit Jugendlichen aus diesem Quartier, dann von einem Graffiti-Künstler farblich gestalten lassen“, verriet Ockel.
Wie Rainer Lortz bestätigte, wird eine Photovoltaik-Front nur an der Stirnseite des Gebäudes installiert. Damit will man öffentliche Aufmerksamkeit erreichen. Wer für den Vandalismus-Schaden, der mit rund 10 000 Euro beziffert wurde, verantwortlich ist, konnte nicht ermittelt werden. Das Nutzungskonzept des Treffs wird sich an den bisherigen Erfahrungen orientieren. Genaue Details werden gerade erarbeitet. Im Frühjahr soll das „Leben des Quartiers“ wieder im Bürgertreff beginnen.  

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