Blumengruß per Lieferservice an der IGS Kelsterbach

Schülerinnen und Schüler verteilen am Valentinstag 390 fair gehandelte Rosen

EINE ROSE FÜR JEMAND GANZ BESONDERES: Oliwia Knitter (links) und Khalid Oualid überbrachten die Valentinstags-Grüße an die Schülerinnen und Schüler. (Foto: Scherer)

Kelsterbach (nad). „Können wir noch eine Klasse machen?“, fragte ein Schüler mit Blick auf die vielen Rosen, die verteilt werden mussten. „Moment, erst sind wir dran, dann ihr“, entgegnet ein andere Junge.

Mit viel Eifer waren die Schülerinnen und Schüler der Integrierten Ganztagsschule (IGS) am Freitagmorgen unterwegs, und zwar im Auftrag von Amor. Immerhin war Valentinstag, die beste Gelegenheit also für einen Blumengruß an die beste Freundin oder die heimliche Liebe. Verantwortlich für die Aktion, die zum dritten Mal stattfand, zeichnete sich die Fairtrade-Gruppe der Schule. Unterstützt wurden die Mitglieder von Schülern der Schülerfirma aus dem Bereich Arbeitslehre, die fleißig mithalfen, die Blumen zu verteilen. Die Rosen waren natürlich fair gehandelt, Sponsor war wie in den Jahren zuvor die Firma Rewe. Wie Projektleiter und Lehrer Elmar Hoßfeld berichtete, sei das Unternehmen nicht nur am Valentinstag ein wichtiger Partner für die IGS. „Viele Schüler haben in der Firma schon ein Praktikum gemacht, einige sogar eine Ausbildung angefangen“, sagte Hoßfeld. „Das ist eine sehr enge und gute Kooperation.“

Erstmals mit Bringservice 

Insgesamt wurden 390 Rosen verteilt. Hatte die Faitrade-Gruppe die Blumen in den letzten beiden Jahren noch in der großen Pause an einem Stand an die Jugendlichen verkauft, gab es diesmal auf Wunsch der Schülervertretung einen Bringservice. Jede Rose kostete einen Euro, höchstens drei Blumen durfte man kaufen, damit möglichst viele Schüler an der Aktion mitmachen konnten. Helena Weiser und Greta Schlobach von der Faitrade-Gruppe sortierten zusammen mit Elmar Hoßfeld die Blumen samt dazugehöriger Grußkarte nach Klassen für die „Lieferboten“. Viel Arbeit für die beiden Zehntklässlerinnen, die jedoch voll bei der Sache waren. Seit vier Jahren sind sie in der Fairtrade-Gruppe aktiv. „Das ist einfach eine gute Sache“, fand Helena Weiser. Auch beim Einkaufen sei man dadurch aufmerksamer geworden und achte auf Fairtrade-Produkte, ergänzte Greta Schlobach.

Erlös aus dem Rosenverkauf fließt in die Kasse der Schülerfirma für Faitrade-Lebensmittel

„Es ist wichtig, für die Kinder zu wissen, woher die Rosen kommen“, betonte Hoßfeld. Auch viele Erwachsene seien sich nicht bewusst, dass fast alle Schnittblumen aus Afrika oder teils aus Südamerika kämen. Die fairen Rosen für die Valentinstags-Aktion wurden aus Kenia geliefert.
Hier werde darauf geachtet, dass die Arbeiter vor Pestiziden geschützt sind, einen fairen Lohn erhalten und auch die Frauenrechte geschützt werden, erklärte Hoßfeld den Hintergrund des Faitrade-Logos. Die „Boten Valentins“ statteten schließlich den Klassen einen Besuch ab und verteilten Rosen und Karten – insgesamt 220 Grüße hatten die Kinder und Jugendlichen aus allen Jahrgangsstufen geschrieben. Sobald die Boten einen Klassenraum betraten, war die Aufregung unter den Schülern greifbar. Überraschung und Freude malten sich auf die Gesichter der Beschenkten, rote Wangen oder ein breites Grinsen inklusive. „Alles Liebe zum Valentinstag“, „Bist du jetzt zufrieden?“ oder „Du bist so schön wie diese Rose“ war auf den Karten zu lesen. „Also von sarkastischen Kommentaren bis zu Liebeserklärungen ist alles dabei“, wussten Helena Weiser und Greta Schlobach. Der Erlös aus dem Rosenverkauf fließt in die Kasse der Schülerfirma, die damit wieder Fairtrade-Lebensmittel für den Schulkiosk einkauft. 

Lesen Sie außerdem:

IGS Kelsterbach hat eine eigene Sanitäts-AG

Noch keine Bewertungen vorhanden

HerunterladenQR Code URL: https://www.freitags-anzeiger.de/36679


X