Sich besinnen in der Fastenzeit

Seniorenkaffee im Gemeindezentrum

AN DER SCHÖN GEDECKTEN TAFEL saßen die Gäste des Seniorennachmittags bei Kaffee und Kuchen beisammen. (Foto: Kriewitz)

Kelsterbach. Apfelgrüne Platzdeckchen, gelbe Forsythien und Tulpen zierten die Tafel im katholischen Gemeindezentrum. Dazu noch strahlender Sonnenschein und milde Temperaturen. „Der Frühling ist da!“, freuten sich die Besucher des Seniorennachmittags . Bei Kaffee und Kuchen tauschten sich die rund fünfzehn Gäste aus. Gemeindereferentin Marita Bach gab ein paar Gedanken zur Fastenzeit in die Runde.

 „Wenn man Fastenzeit hört, denkt man als erstes daran, auf etwas zu verzichten“, so Marita Bach. „Dabei ist es vielmehr eine Zeit der Besinnung und des Gebets.“ Die Fastenzeit ist die Vorbereitung auf das Osterfest. Sie beginnt mit dem Ende der Karnevalszeit am Aschermittwoch und endet mit dem Ostersamstag. Seit dem 4. Jahrhundert besteht sie in diesem Zeitraum von vierzig Tagen. Damit beziehe man sich auf die symbolische Zahl 40, die in der Bibel zum Beispiel bei der 40-tägigen Sintflut oder dem 40-tägigen Aufenthalt Jesus in der Wüste vorkommt.
Das Fasten wurde im Laufe der Geschichte unterschiedlich praktiziert: Zum einen spielte das öffentliche „Zur-Schau-Stellen“ von Sündern eine Rolle, aber auch als Vorbereitungszeit für Taufbewerber wurden die Fastentage genutzt. Im Mittelalter sollte man während der Fastenzeit auf Fleisch, Milch, Eier und Alkohol verzichten – aus den Resten in der Küche ist angeblich dabei auch der uns heute bekannte Kreppel entstanden. 
Heute kann man sich in der Fastenzeit beispielsweise intensiver mit dem Gebet beschäftigen, sich für einen guten Zweck einsetzen und Almosen spenden. „Innehalten, sich besinnen und dem heiligen Geist mehr Raum geben“, regte Marita Bach an. 
Für die meisten Senioren, die gekommen waren, stehe allerdings nicht der Vortrag im Vordergrund, meinte Marita Bach im Gespräch mit dem Freitags-Anzeiger. „Der Austausch zwischen den Senioren ist für viele ganz wichtig“, so die Gemeindereferentin. Einige kämen nur noch selten aus dem Haus und fänden bei den Treffen sozialen Kontakt. So wurden familiäre Neuigkeiten ausgetauscht, von Ereignissen aus der Stadt erzählt und in Erinnerungen an früher geschwelgt. 
Einmal im Monat organisieren Gerda Heller und Maria Pschorn einen Nachmittag für die Senioren, auch mal einen Spiele- oder Filmnachmittag oder einen kleinen Ausflug, zum Beispiel in den Pfarrgarten. „Jeder ist bei uns herzlich willkommen“, betonten die beiden engagierten Frauen. „Wir bieten sogar an, die Leute abzuholen.“ Termine werden jeweils im Gottesdienst oder im Schaukasten der Gemeinde bekannt gegeben. (mki)

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