Aus dem Bembel ins Gerippte

Rund 400 Besucher feiern ausgelassen das Äpplerfest der Schnaaken am Hinkelstein

EIN BESUCHERMAGNET war das Äpplerfest der Schnaaken am Hinkelstein, bei dem im Laufe des Abends schätzungsweise rund 400 Gäste vorbeischauten. (Foto: Scherer)

Kelsterbach. Vom Bembel ins Gerippte und dann „in de Hals enei“ oder – wenn es nach dem Comedyduo Badesalz geht – „in de Herbert“: das ist der Weg des Ebbelwois. Auch beim Äpplerfest floss das hessische Nationalgetränk in Strömen, vielleicht auch in den ein oder anderen Herbert, vor allem aber in die Kehlen der zahlreichen Gäste, die zu der Veranstaltung gekommen waren.

Zum fünften Mal hatte der Kulturverein Schnaaken zu der geselligen Veranstaltung mit Livemusik und hessischen Spezialitäten eingeladen und damit den Nerv der Gäste getroffen. Schnell füllte sich abends das TuS-Vereinsgelände am Hinkelstein. Alle Bierbänke und Stehtische waren rasch besetzt. Auf beinahe jedem Tisch waren neben knallroten Dekoäpfeln auch besagte Bembel zu finden, aus denen frischer Apfelwein ins gerippte Glas floss.
Schon in den 90er Jahren hatten die Schnaaken den Vorgänger des Äpplerfests gefeiert. Damals habe man einen Jazzfrühschoppen am Fritz-Treutel-Haus veranstaltet, sagte der Heiko Langelotz, der Vorsitzende des rund 130 Mitglieder zählenden Vereins. Nun hat sich gelungene Neuauflage etabliert, auch dank der tollen Atmosphäre am Hinkelstein. Gefeiert wird hier zwischen Fachwerkhäusern und unter hohen Bäumen. 
Die Wiese bot Platz für eine große Hüpfburg, auf der sich die kleinen Gäste austobten, während es sich die Eltern mit einem Getränk auf den Bänken bequem machten. Für Spaß bei den Kindern sorgte die Ballonkünstlerin Rita Wiebe, die aus bunten Luftballons, Tiere, Schwerter und Gürtel für die Kinder formte. Gefragt waren auch abwaschbare Tattoos in Sternchen- oder Blumenform, die mit Schminke und Schablonen aufgetragen wurden. „Wir wollen einfach allen Besuchern etwas bieten und bewusst auch Familien ansprechen“, betonte Langelotz. 
Nicht fehlen durften beim Äpplerfest die hessischen Spezialitäten. Neben Apfelwein von einer Griesheimer Kelterei gab es außerdem Handkäse mit Musik. Wer es noch deftiger mochte, konnte mit Wildschweinbratwurst oder Spundekäs mit Brezeln vorliebnehmen. Rund 30 Helfer sorgten für einen reibungslosen Ablauf der Veranstaltung, zu der über 400 Gäste vorbeischauten. 
Bei denen kam das Äpplerfest gut an. „Das haben die Schnaaken wieder toll gemacht“, lobte Marcus Krug. Gut sei auch, dass der Verein viel für Kinder anbiete, so der Kelsterbacher. Man gehe oft zu den Veranstaltungen des Vereins. „Beim Live and Loud sind wir jedes Jahr dabei“, sagte Cindy Krug. Das müsse man unterstützen, wenn ein Verein solche Veranstaltungen auf die Beine stelle.
Musikalisch sei man beim Äpplerfest diesmal etwas mehr auf das jüngere Publikum eingegangen, sagte Heiko Langelotz. Mit der Tanzanstalt Dr. Ernst habe man diesmal eine Band ausgewählt, die tanzbare Musik spiele, erklärte Langelotz. Mit ausgefallenen Coverversionen bekannter Hits begeisterte die sechsköpfige Band aus Speyer die Gäste. So wechselten sich aktuellen Songs aus den Charts, darunter Ed Sheerans „Shape of you“ oder „Uptown Funk“ von Bruno Mars, mit Klassikern wie „I shot the Sheriff“ ab. Hörenswert war auch die funkige Version der Ballade „The Power of Love“.
Zur Überraschung der Gäste nahm die Band für einen Song auch schon mal auf einem Tisch mitten im Publikum Platz. Gefeiert, gesungen und auf dem Gerippten getrunken wurde bis in den späten Abend.
Die nächste Veranstaltung der Schnaaken steht am 18. November an. Dann veranstaltet der Verein sein alljährliches Konzert „Live and Loud“ in der Mehrzweckhalle Nord. Auftreten wird diesmal die Rammstein-Coverband „Randstein“. (nad)

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