Ausbildungsmesse an der IGS mit 36 Firmen

Schüler erhalten Einblicke in die Arbeitswelt

WELCHE JOBS gibt es am Rüsselsheimer GPR-Klinikum? Praxisanleiterin Marion Hesse informierte an der IGS über die Ausbildungsberufe der Einrichtung. (Foto: Koslowski)

Kelsterbach (rko). „Es ist interessant, wie gründlich man seine Hand waschen muss“, stellt Aladin fest. Der Schüler ist fasziniert von der Box mit dem UV-Gerät, das anzeigt, wo sich noch Keime auf der Hand befinden. Aladin besucht die städtische Ausbildungsmesse, die in der Integrierten Ganztagsschule stattfindet. Und der Stand des Gesundheits- und Pflegezentrums Rüsselsheim (GPR-Klinikum) ist mit seinem UV-Gerät ein wahrer Publikumsmagnet.

Aladin, der die siebte Klasse besucht, kann sich durchaus vorstellen, in einem Krankenhaus zu arbeiten. Abdullah, ebenfalls aus der siebten Jahrgangsstufe, findet die Ausbildungsmesse sehr interessant. „Man sieht, was auf einen zukommt“, beschreibt der Schüler seinen Eindruck.
Die beiden Jungs finden es außerdem gut, dass die Siebtklässler erstmals neben den Acht-, Neunt- und Zehntklässlern ebenfalls die Messe besuchen dürfen. „Man erfährt schon früh etwas über die Betriebe“, meint Aladin. Denn in der achten Jahrgangsstufe starte die Berufsvorbereitung, informiert Anika Soytürk, die sich für Stadt und IGS um den Übergang der Schüler in die Berufswelt kümmert. Die Schule wolle den Siebtklässlern so schon einmal die Möglichkeit geben, sich zu informieren.

„Die Firmen kommen immer gerne“

Es ist bereits die sechste Ausbildungsmesse der Stadt an der Schule. 36 Firmen stellen Ausbildungsberufe vor, informieren über die Ausbildung und haben außerdem Auszubildende mitgebracht, die die Lehrzeit aus ihrer Sicht schildern. „Die Firmen kommen immer gerne“, sagt Soytürk. Die Schüler seien sehr freundlich und sehr neugierig, hätten die Unternehmen ihr berichtet. Die Kinder würden einen guten Einblick in die Arbeitswelt erhalten und sie würden die Firmen bei der späteren Suche nach einem Ausbildungsplatz im Gedächtnis behalten, nennt sie den Hintergrund der Messe. Abgesehen davon könnten die Schüler bei der Messe Hemmungen abbauen und den Mut finden, Fragen zu stellen. Generell sei an der IGS die Vermittlung in einen Ausbildungsplatz gut, sagt Soytürk. Rund 40 Prozent der Schulabgänger aus der neunten und zehnten Jahrgangsstufe würden in die Berufswelt einsteigen. Alle erhielten einen Ausbildungsplatz. 

Schwer, Auszubildende zu finden

Dass die Kinder sehr interessiert seien, kann Marion Hesse, hauptamtliche Praxisanleiterin des GPR-Klinikums, nur bestätigen. „Die Schüler fragen gezielt“, berichtet sie. Fragen nach den Ausbildungsberufen, nach den Inhalten und nach der Dauer würden am häufigsten gestellt. Mit Christina und Leren haben sich sogar zwei Sechstklässlerinnen unter das Messepublikum gemischt. „Wir sind freiwillig hier“, erzählen die beiden lachend. Sie schauen sich am Stand des Fleming’s Conference Hotel aus Frankfurt um. Die beiden Mädchen wollen wissen, was sie für Sprachen können müssen, wenn sie in einem Hotel arbeiten wollen. Auf jeden Fall finden sie es toll, dass auf der Messe so viele Berufe vorgestellt werden. 
An dem Stand mixen Auszubildende fleißig alkoholfreie Getränke, die begeistert abgenommen werden. „Die Schüler sind interessiert, viele kommen aber auch nur, um etwas zu trinken“, schmunzelt Mitarbeiter Aitor Silveira. „Wir wollen den Beruf weiter voranbringen, die Branche braucht mehr Leben“, sagt Hotelmanager Sven Feck. Das Hotel sucht in den angrenzenden Städten nach Auszubildenden für den Beruf der Hotelfachfrau und des Hotelfachmanns. Auch Köchinnen und Köche werden gesucht. Es sei besonders schwer, Auszubildende für die Küche zu finden. Der Stand des Hotels ist richtig gut besucht, die Azubis haben alle Hände voll zu tun. „Das ist richtig, aber das ist unser Alltag“, sagt Feck über den Andrang.
Beim Energieversorger Süwag dürfen die Schüler Lötmännchen zusammenbauen. Auf fertig zugeschnitten Platinen müssen sie verschiedene Komponenten löten, erklärt Ausbildungsleiter Paul Jaskewitz. „Die Kinder sind geschickt“, stellt er fest. Die Schüler würden sich nicht nur nach der Ausbildung als Elektroniker, sondern auch nach kaufmännischen Berufen informieren. Das Unternehmen wolle Auszubildende einstellen, was inzwischen schwierig sei, weil die Firmen allgemein mehr Ausbildungsplätze zur Verfügung stellen würden. „Das macht Spaß, man lernt etwas zusammenzubauen“, sagt Celine, die gerade mit einem Lötmännchen beschäftigt ist. Sie müsse selbst überlegen, welche Teile miteinander verlötet werden. Allerdings könne sie sich nicht vorstellen, als Elektronikerin zu arbeiten, erklärt die Siebtklässlerin schließlich.

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