Anwohner reden bei Gestaltung mit

Vier Arbeitsgruppen zur Planung der Grünflächen im Länger Weg II und III gegründet

VIEL GRÜN: Christian Hufgard und Songül Ezgi würden die Fläche zwischen Garten- und Lilienstraße lieber im jetzigen Zustand erhalten und nur die Wege am Rand behindertengerecht ausgebaut wissen. (Foto: Scherer)

Kelsterbach. Mehrere kleine Spielplätze oder lieber ein großer zentraler Platz zum Toben? Welche Fitnessgeräte passen ins Wohngebiet und wie sollen die Wege angelegt werden? In einer Anwohnerversammlung wurde den Bürgern ein Vorentwurf zur Grünflächengestaltung im Länger Weg II und III vorgestellt. Die Meinungen gingen bei einigen Themen auseinander. Nun sollen in vier Arbeitsgruppen Vorschläge für die Gestaltung erarbeitet werden, die dann in die Planung einfließen. Im September wird in einer zweiten Anwohnerversammlung der endgültige Entwurf vorgestellt.

Rund hundert Anwohner und interessierte Bürger waren zu der städtischen Informationsveranstaltung ins Atrium gekommen. In einem knapp einstündigen Vortrag stellte der beauftragte Garten- und Landschaftsarchitekt Jürgen Wagner die Vorentwürfe für das Plangebiet vor, das sich von der Gartenstraße im Nordwesten bis zur Mörfelder Straße im Süden sowie bis zur Südlichen Ringstraße erstreckt.
In vier Bauabschnitten sollen bis 2019 Wegesysteme, Spielplätze, Sitzgelegenheiten sowie ein 2,8 Kilometer langer Sportparcours mit Spiel- und Fitnessgeräten für Jung und Alt angelegt werden, der die Grünflächen miteinander verbindet.
Positiv überrascht zeigte sich Christian Hufgard – selbst Anwohner und politisch in der WIK sowie der Piraten-Partei engagiert – davon, dass die Bürger Einfluss nehmen können. Als die Entwürfe im Bauausschuss vorgestellt wurden, habe man den Eindruck gehabt, dass nur noch Details geändert werden könnten, so Hufgard. Nun ist er in der Arbeitsgruppe Spielgeräte aktiv, die von Jürgen Wagner geleitet wird.
Bei diesem Thema habe es den größten Redebedarf gegeben, berichtete Hufgard. Einige Bürger wollen einen großen zentralen Spielplatz für alle Altersklassen, andere wünschen sich, wie in dem Entwurf vorgesehen, mehrere kleine, auf die Grünflächen verteilte Spielflächen. Hufgard und Songül Ezgi, Anwohnerin in der Gartenstraße, befürworten die zentrale Variante und erklären, warum. „Auf den kleinen Spielplätzen sind die Kinder oft allein und über das Gebiet verteilt. Ein zentraler Spielplatz bringt alle Altersklassen zusammen“, so Ezgi. Auch die Eltern begegneten sich, das habe eine soziale und kommunikative Komponente.
Unter der Leitung von Eric Schulz-Gabel, dem Fachbereichsleiter des Kelsterbacher Kommunalbetrieb (KKB), steht die Arbeitsgruppe Bäume, Grünanlagen und Wegeführung. Die Bäume sollten möglichst erhalten werden, allerdings müssten nach dem Bebauungsplan für das gesamte Gebiet Versickerungsflächen geschaffen werden, betonte Manfred Ockel. „Wir brauchen auch eine gute Wegevernetzung“, so der Bürgermeister. Denn die Grünflächen würden nicht nur von den Anwohnern genutzt sondern auch von Bewohnern des Alten- und Pflegeheims Haus Weingarten, weshalb barrierefreie Wege nötig seien.
Für den behindertengerechten Ausbau der Wege ist auch Hufgard. Allerdings hofft der Kelsterbacher darauf, dass nicht zu viel Fläche mit Asphalt und breiten Wegen versiegelt wird. Denn der Entwurf für die rund 6150 Quadratmeter große Grünfläche zwischen Garten- und Lilienstraße sieht neben einem Kleinkinderspielplatz und Sitzgelegenheiten auch 2,60 Meter breite Hauptwege für die Fahrzeuge des KKB vor. Die Fläche soll bereits in diesem Winter umgestaltet werden.
Songül Ezgi und einige Anwohner würden diese Wiese lieber im jetzigen Zustand erhalten. „Hier gibt es viele Bäume zum Klettern. Kinder und Jugendliche können Fußball spielen oder sie lassen kleine Drachen steigen“, sagte Ezgi.
Eine weitere Arbeitsgruppe beschäftigt sich mit den geplanten Fitnessgeräten. Außerdem wurde eine Arbeitsgruppe Hunde gegründet, die sich unter anderem mit den Themen „Installation von Hundebeutelspendern“ und „Leinenzwang“ beschäftigt.
 Bis zur nächsten Anwohnerversammlung können die Teilnehmer der Arbeitsgruppen Vorschläge einbringen, die von den Planern eingearbeitet werden. Die Vor- und Nachteile müssen dann abgewogen werden. „Wir wollen ja zu einem Konsens kommen“, sagte Bürgermeister Ockel. (nad)

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