3000 Liter Wasser pro Minute

Feuerwehr stellt neues Löschfahrzeug vor

VIELE GÄSTE waren gekommen, um sich das neue Löschfahrzeug anzusehen. (Foto: Kriewitz)

Kelsterbach. „Es ist genau das, was wir haben wollten“, freute sich der stellvertretende Stadtbrandinspektor Sven Schmitt bei der Einweihung des neuen Hilfeleistungslöschfahrzeugs. Viele Bürger waren gekommen, um sich das neue Fahrzeug HLF 20 der Freiwilligen Feuerwehr anzuschauen. „Die Resonanz ist durchweg positiv“, konstatierte Schmitt.

Mit dem 29. Dienstjahr des alten Erstangriffsfahrzeugs der Löschfahrzeuggruppe LF 16 war dieses über die vorgeschriebene Mindestnutzung von 25 Jahren weit hinaus. „Mit dem Fahrzeug sind wir deutlich mehr als tausend Einsätze gefahren – ein starkes Programm mit hohem Verschleiß“, erklärte Stadtbrandinspektor Thomas Heller. „Schon nach 15 Jahren wurde es schwierig mit den Ersatzteilen. In den letzten Jahren ist das Fahrzeug auch oft ausgefallen.“ 
Zudem sah der Bedarfs- und Entwicklungsplan der Stadt und die Feuerwehr-Organisations-Verordnung (FwOVO) ein Fahrzeug vor, das für Brandgefahren, allgemeine Hilfe, aber auch für Gefahren auf dem Wasser und Gefahren durch gefährliche Stoffe und Güter eingesetzt werden kann. 
Für den Bau des hochmodernen Feuerwehrautos hatte es sogar eine europaweite Ausschreibung gegeben. Das passende Angebot ließ lange auf sich warten. Ende 2016 wurde der Auftrag schließlich an die Firma Magirus in Ulm vergeben. Die genaue Abstimmung des Beladeplans kostete die Feuerwehrleitung viele Besprechungsfahrten nach Ulm. Anfang dieses Jahres konnte die Produktion beginnen.
„Es war ein extrem anstrengendes Projekt und wir sind froh, dass das Fahrzeug heute so vor uns steht“, blickte Thomas Heller zurück. Das neue Fahrzeug ist deutlich breiter, höher und länger. Es besitzt eine größere Pumpe, die bis zu 3000 Liter Wasser pro Minute pumpen kann. Ein ausfahrbarer Lichtmast mit Xenon- Scheinwerfern und eine Entnahmehilfe für die Leiter sind zusätzliche Funktionen die künftige Einsätze erleichtern sollen. 
Schon Mitte Oktober hatte die Kelsterbacher Feuerwehr ihr neues Fahrzeug erhalten. Nach einer ausführlichen Einweisung für den Großteil der Feuerwehrleute ist das Fahrzeug nun ab sofort im Einsatz. Zur Einweihung überreichten Bürgermeister Manfred Ockel und Anne Gotta, stellvertretend für die Bürger der Stadt, einen symbolischen Schlüssel an den Stadtbrandinspektor. Geistlichen Beistand gab es von Pfarrer Nicolay Kopf, der das Fahrzeug für den Betrieb segnete. 
Schließlich bekamen die Bürger die Möglichkeit, das neue Fahrzeug zu betrachten. „Das ist ein Riesensprung in der Technik“, staunte selbst Feuerwehrmann Sascha Börner. Besonders die Team-Kabine gefiel ihm. „Man hat viel mehr Platz.“ 
Feuerwehr-Fan Jasper war in rotem Einsatzkostüm mit Schutzhelm und Plastikaxt zur Eröffnung gekommen und staunte über das neue Feuerwehrauto. Der Sechsjährige ließ sich die Gelegenheit nicht nehmen und saß unter anderem auf dem Fahrersitz Probe, besichtigte die Team-Kabine und schaute sich die Technik an. 
„Die Vorfreude auf das neue Fahrzeug war riesig“, meinte Feuerwehrmann Yannick Seib, der seinem ersten Einsatz mit dem Fahrzeug entgegenfiebert. Dem alten Fahrzeug trauere er nicht nach. Nach einer Übergangsphase wird nun das alte Fahrzeug aus dem Betrieb genommen, im Wert geschätzt und dann womöglich an Privatleute oder Sammler verkauft. (mki)

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