Rot-Weiß fegt den Gegner vom Platz

IM FLUTLICHT zeigten Yannic Hartmann und die Rot-Weiß-Fußballer schnell vorgetragene Angriffe und Spielpassagen und ließen dem Gegner kaum eine Chance. Folgerichtig gewannen die Roten die Heimpartie gegen die Gäste aus Messel mit 3:1 Toren. (Foto: Schwappacher)

Rot-Weiß Walldorf – Fußball. Rot-Weiß Walldorf gegen TSG Messel 3:1 (3:1).
Rot-Weiß Walldorf: Detering – Lazaar, Mathes, Hess, Nuzzo, Pfeffer, Obertowski (61. Hartmann), Durmaz, Aydemir (77. Kazemi), Mader, Jemi (85. Anik).
Trainer Kures Massali hatte seine Elf im Vergleich zum Darmstadtspiel gleich auf mehreren Positionen erfolgreich umgestellt. Er nahm sogar den Neuzugang Marc Hess mit in den Kader auf, um von der „Sechser-Position“ aus noch mehr Sicherheit ins Spiel zu bringen. Von Beginn an machten die Gastgeber mächtig Druck, griffen den Gegner früh an und setzten die Vorgaben ihres Coaches gut um. Es war, als wolle man den Gegner vom Platz fegen, so flott waren die ersten zwanzig Minuten.

Die Spieler um Messels Coach Holger Kurth hatten alle Hände voll zu tun – und das zunächst mit Erfolg – um nicht völlig unter die Räder zu kommen. In der zwanzigsten Spielminute, musste sich Messel jedoch erstmals geschlagen geben. Fuat Aydemir’s Pass auf die Brust von Martin Obertowski war ebenso genial, wie die perfekte Mitnahme von Obertowski. Er ließ den Ball vor sich auf den Boden prallen, um das Leder ansatzlos und unhaltbar zwischen die Pfosten zu bugsieren. An der Stelle sei angemerkt, dass Obertowski seit einigen Spielen mit einer besonderen Form aufwartet und sein Team nach vorne bringt. Der Knoten scheint bei ihm geplatzt zu sein.
Das Spiel schien fest in den Händen der Walldorfer zu sein, als Messel einen ersten beachtlichen Warnschuss Richtung Walldorfer Tor abfeuerte. Matthias Laumann wuchtete im Nachschuss das Spielgerät in den Walldorfer Strafraum hinein. Von da wurde das Leder irgendwie abgefälscht und flog entgegen dem Laufweg von Torwart Detering ins rechte Eck. Dort hatte sich aber Fuat Aydemir am Pfosten postiert und er konnte in höchster Not den Ball von der Linie ins Toraus retten.
Den verdienten Ausgleich machten die Messeler dann in der 40. Minute. Irgendwie – und auch nur ein einziges Mal in dieser Partie – gab es ein Abstimmungsproblem bei der Rot-Weißen Hintermannschaft. Und genau diesen Fehltritt nutzte Fabian Galisnki zum 1:1.
Doch was in den verbleibenden vier Minuten bis zum Halbzeitpfiff noch passierte, war selbst für den erfahrenen TSG-Trainer Kurth ein Rätsel. RW Walldorf legte den nächsthöheren Gang ein. Einige Angriffe und Spielpassagen wurden so schnell vorgetragen, dass so mancher Zuschauer mit dem Zusehen nicht nachkam. So auch das 2:1 von Düzgün Durmaz. Es sah zunächst so aus, als wolle er planlos durch die gegnerische Abwehr rennen, doch er antizipierte den Pass der Messeler Hintermannschaft und den exakten Weg des Balles. Balleroberung, Sprint und Torabschluss spielten sich innerhalb weniger Wimpernschläge ab. Und als die Gäste sich schon auf den Halbzeittee freuten, schlug das Leder schon wieder ein. Aydemir passte in den Laufweg von Obertowski und auch dieses Mal behielt Obertowski die Nerven und die Kaltschnäuzigkeit und verwandelte zum 3:1-Endstand (45.).
Auch wenn in der zweiten Hälfte – bis auf eine Großchance – keine weiteren Aktionen mehr hervorzuheben waren, dann war das trotzdem und ausschließlich der großen Spielfreude beider Teams geschuldet. Mit offenen Visieren standen sich beide Mannschaften gegenüber und zeigten erfrischenden Fußball – und das nicht nur wegen der winterlichen Minusgrade. Die erwähnte Großchance vereitelte Walldorfs Torsteher Uwe Detering, der mit einem beherzten Satz in den linken Winkel die 30-Meterrakete von Sebastian Karach abfing.
Durch einen souveränen 3:1-Erfolg gegen die TSG Messel hat Rot-Weiß Walldorf sich ein kleines Polster auf den Tabellendritten der Fußball-Gruppenliga Darmstadt geschaffen. Die Mannschaft von Trainer Kures Massali steht nun mit fünf Punkten Vorsprung auf den SV Geinsheim auf dem Relegationsplatz.
SV Klein Gerau – RW Walldorf II 3:3 (2:1).
Rot-Weiß Walldorf: Knacker – Becker, Yildiz, Salzmann, Apakhan, Maltyali, Demir (66. Nabil Hassoun), Yüksel (57. Bellamin), Nural, Kama, Tagliamento (62. Ünal).
Rot-Weiß Walldorf II war zwar spielerisch die überlegene Mannschaft, doch diese Stärke wurde durch den fehlenden Einsatzwillen einiger Spieler sichtbar getrübt. „Man merkt leider, dass dem einen oder anderen Spieler die Motivation fehlt“, meinte Trainer Hüseyin Top, und er sieht den Grund möglicherweise darin, dass er seinen Rücktritt zum Saisonende verkündet hat.
 Wie dem auch sei, Rot-Weiß Walldorf machte sich das Leben immer wieder durch individuelle Abwehrfehler schwer. Dem 0:1 von Murat Yüksel (30.) folgten Tore von Ronald Philipps (32.) und Eric Kanters (40.), die das Match noch vor der Pause unnötig zugunsten von Klein-Gerau drehten.
Im zweiten Durchgang kamen die Rot-Weißen durch Göksel Malatyali (57.) und Orhan Demir (90. plus 2) zweimal zum Ausgleich. Zwischenzeitlich hatte nämlich Kanters den dritten Treffer für die Gastgeber beigesteuert (59.).
Die Motivation von Trainer Top ist nach wie vor ungebrochen. Er sieht noch immer eine berechtigte Chance, dass sein Team – wenn auch nicht den Aufstieg, doch dann zumindest einen versöhnlichen dritten Platz erreichen könnte. (em)

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