Das Beste aus den Bällen gemacht

BLOCK: Amela Hoxha und Vera Tichavova sind hier am Ball, im Hintergrund sind Kirsten Jungmann (links) und Corina Kohl zu sehen. Die Volleyballerinnen der SKV Mörfelden fertigten am Sonntag die Gegner aus Dreieichenhain und Naurod mit klaren Siegen ab, und behaupteten sich damit im Spitzenfeld der Landesliga Süd. (Foto: A. Keim)

SKV Mörfelden – Volleyball. SKV Mörfelden II – DSW Darmstadt (1:3; 13:25, 25:18, 26:28, 25:27).

Neu in der Startaufstellung vertreten war Christina Theodoridou, welche durch eine Knieverletzung den Beginn der Saison verpasste, und Jugendspielerin Miriam Tesfamichael, die bereits in Wolfskehlen und beim letzten Heimspiel erste Einsätze bekam. Mit frischem Elan startete die SKV etwas chaotisch in den ersten Satz. Eine starke Angabenserie vom DSW brachte den Gast mit 12:5 in Führung. Die Annahmen und Abwehr-Aktionen kamen nicht nah genug ans Netz, sodass Zuspielerin Silvia Scholz viel laufen musste und das Beste aus den Bällen machte, aber der Angriff keinen richtigen Druck aufbauen konnte. Die Abwehrarbeit von Darmstadt nahm noch zu und Trainerin Kohl war beim Spielstand 8:18 zu einem Doppelwechsel gezwungen. Neu im Spiel Stephanie Zeilmann über Außen und Derya Gewiontek über Mitte. Die SKV konnte leider nur noch weitere fünf Punkte erzielen, ehe der Gegner den Satz mit 25:13 gewann.
In Satz zwei blieben Zeilmann und Gewiontek in der Startaufstellung und neu im Zuspiel Doreen Barufe. Der zweite Satz verlief eindeutig geordneter auf dem Feld, aber Annahme und Abwehr waren immer noch zu ungenau. Gerade über die Außenposition mussten Appelt und Zeilmann einiges ausgleichen, da das Zuspiel stark variierte. Stephanie Zeilmann hatte eine starke Angabenserie und brachte der SKV einen Fünf-Punkte-Puffer zum 14:9. Selbst zwei Auszeiten und Wechsel nützten der DSW nichts. Der Vorsprung wurde bis zum Ende des zweiten Satzes noch ausgebaut und der Satz ging verdient mit 25:18 an die SKV.
Der dritte Satz war ausgeglichen, dennoch fehlte auf Seiten der SKV der notwendige Biss, um die Nase vorn zu haben. Das Zuspiel musste viel laufen und konnte so den Mittelangriff schlecht nutzen. Somit verbaute sich die SKV selbst den Druck am Angriff. Gute Abwehraktionen hielten sie aber dennoch immer im Spiel, der Satz war deutlich enger und spannend. Das Kopf-an-Kopf-Rennen ging leider mit 28:26 an die Gäste aus Darmstadt.
Im letzten Satz des ersten Spiels knüpfte man dort an, wo man im dritten Satz aufhörte. Stets auf Augenhöhe nahm die DSW den Schwung des Satzgewinns mit und brachte gute Aktionen, welche die SKV mit Mühe versuchte abzuwehren. Teilweise gelang dies, teilweise fielen die Bälle unnötig rein, weil der Wille fehlte. Ein ähnlicher Krimi wie in Satz drei zeichnete sich ab. Lange Ballwechsel zerrten auf beiden Seiten an der Ausdauer. Nach Aussage von Coach Kohl schlug sich die SKV am Ende aber selbst, da die eigenen Fehler doch höher waren, als der Druck der Gegner. Mit 25:27 verloren die Mörfelderinnen das erste Spiel an diesem Tag.
SKV Mörfelden II – VC Eberstadt (3:2; 28:26, 25:20, 16:25, 22:25, 15:13).
Im zweiten Spiel des Tages trat die SKV gegen den Tabellenzweiten aus Eberstadt an. Die Taktik der SKV wurde umgestellt, sodass Stephanie Zeilmann nicht über Außen, sondern als Libera eingesetzt wurde. Die Fehler aus Spiel eins sollten nicht wiederholt werden und eine Stabilisierung der Annahme/Abwehr war dringend notwendig, um ein gutes Zuspiel und druckvolle Angriffsschläge zu ermöglichen. Gleich der erste Ball war aber so druckvoll geschlagen, dass Zuspielerin Barufe über den Boden rutschte und den Ball gerade noch mit der Faust hoch spielen konnte, Labbadia brachte den Ball dann sicher über das Netz. Auch wenn dieser Punkt dann noch durch Eberstadt verwandelt wurde, war klar: jetzt musste noch eine Schippe drauf gelegt werden und es sollte um jeden Ball gekämpft werden. Die Abwehr von Stephanie Zeilmann brachte dann die notwendige Ruhe ins Spiel und der Mittelangriff über Boch und Gewiontek konnte viel besser genutzt werden. Das Ende des ersten Satzes versprach richtige Spannung, denn sowohl Eberstadt als auch Mörfelden kratzten die Bälle vom Boden. Christina Theodoridou spielte klasse Bälle über die Außenposition und Laura Labbadia behielt beim 26:26 die Nerven und brachte die letzten Angaben sicher rüber, sodass die SKV mit 28:26 Satz eins gewann.
Im zweiten Satz bekam Jana Springer ihren zweiten Einsatz in dieser Saison. Erst seit Sommer in der Mannschaft, bewies sie starke Nerven und einen bleibenden Eindruck. Libera Zeilmann wehrte die durchkommenden Angriffe ab und Angreiferin Patricia Appelt hatte eine starke Quote und die Eberstädterinnen bekamen ihre Bälle nicht in den Griff. Doreen Barufe mit guten Angaben brachte die SKV mit 19:18 in Führung. Die Quote hielt Patricia Appelt ebenfalls hoch, denn sie ließ die SKV zum 24:19 davonziehen. Mit 25:20 ging dieser Satz verdient an die SKV.
Der dritte Satz war über weite Strecken ausgeglichen. Beim Spielstand 15:17 aus Sicht der SKV wurde die Annahme instabiler und Barufe musste viel laufen und konnte die Bälle somit nicht mehr genau zuspielen. Die Einwechslung von Alma Planic brachte frischen Wind auf der Diagonalposition, und Planic verwandelte auch direkt ihren ersten Punkt. Der Druck im Angriff konnte darüber hinaus aber nicht mehr aufgebaut werden und die Eberstädterin Böhnke beendete den Satz mit einer Angabenserie zum 25:16.
Etwas niedergeschlagen versuchte das Trainerduo Kohl/de las Heras die Mannschaft weiter aufzubauen. Mehr druckvolle Angriffe – vor allem über die Mitte – wurden gefordert, da der Gegner die kurzen Bälle sehr schnell in den Griff bekam. Jana Springer legte in der Abwehr noch eine Schippe drauf und machte es dem Zuspiel möglich, den Ball noch irgendwie im Spiel zu halten. Boch und Gewiontek trauten sich im Angriff wieder mehr zu und setzten Eberstadt zusehends unter Druck. Der Satz verlief wesentlich besser als der dritte und Patricia Appelt verwandelte die Punkte entweder direkt oder Eberstadt konnte nur noch über den Rückraum angreifen. Diese Bälle wehrte Zeilmann locker ab, und so konnte auch der Diagonalangriff über Labbadia eher genutzt werden und brachte die notwendige Abwechslung im Angriff. Den Rückstand 16:22 holte Derya Gewiontek mit einer starken Angabenserie nochmal auf und die SKV kam bis zum 22:25 ran.
Dieses Gefühl am Ende von Satz vier wurde im fünften Satz gleich weiter genutzt. Die Trainerinnen stellten nochmal um. Planic diesmal von Beginn an dabei und Labbadia über die Außenposition verwirrten den Gegner. Beim Seitenwechsel stand es 5:8 für Eberstadt, aber nach kurzer Verwirrung über die Aufstellung brachte man scheinbar auch den VC wieder aus dem Konzept. Labbadia hatte eine gute Angabenserie und auf einmal war die SKV mit 12:11 vorne. Der Sieg lag spürbar in der Luft, denn auch die Zuschauer feuerten nun kräftig an und Patricia Appelt war es erneut im Angriff, die den Sack zu machte. Verdient gewann die SKV ein sehenswertes Spiel mit 15:13.
SKV Mörfelden II: Patricia Appelt, Doreen Barufe, Melissa Boch, Derya Gewiontek, Laura Labbadia, Alma Planic, Silvia Scholz, Jana Springer, Miriam Tesfamichael, Stephanie Zeilmann. Coaches: Doreen de las Heras, Corina Kohl. (js/db)

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