Zwei mit Herz und Courage

Förderpreis für Annemarie Rügner und Ingrid Volkmann

EHRENAMTSPREIS: Dank Annemarie Rügners Zivilcourage konnte im letzten Jahr einem Menschen das Leben gerettet werden. Ingrid Volkmann (rechts) engagiert sich seit vielen Jahren in der Seniorenarbeit. Beide Frauen wurden nun für ihren Einsatz von der Stadt ausgezeichnet. (Foto: Schwappacher)

Mörfelden-Walldorf. Mit Applaus und Glückwünschen für Annemarie Rügner und Ingrid Volkmann wurde nicht gespart. Für ihren Einsatz zeichnete die Stadt die beiden Frauen mit dem Förderpreis für soziales Engagement aus.

Zahlreiche Besucher kamen in die Stadthalle zur Preisverleihung, wo Rügner und Volkmann ihr Engagement gleich fortsetzten. Das Preisgeld von insgesamt 2000 Euro spendeten sie für Seniorenarbeit und die Erforschung seltener Blutkrankheiten.
„Mitten unter uns – Menschen mit Herz und Courage“, lautete das Motto. Für die Preisträgerinnen gelte das in besonderem Maße, betonte Bürgermeister Heinz-Peter Becker (SPD) in seiner Laudatio. Die elfköpfige Jury habe daher eine gute Wahl getroffen.
Gleich mehrere Bürger hatten Annemarie Rügner vorgeschlagen, die viele aus dem Kiosk Eder in der Walldorfer Langstraße kennen. Dort stehe Rügner für einen persönlichen und mitfühlenden Umgang mit ihrer Kundschaft, berichtete der Bürgermeister. Als gute Seele kümmere sie sich um die Sorgen und Nöte der Menschen und habe besonders auf ältere und sozial schlechter gestellte Kioskbesucher ein Auge.
Als im letzten Jahr eine Stammkundin längere Zeit nicht vorbeischaute, sorgte Rügner dafür, dass die Polizei die Wohnungstür aufbrach. Dort fand man die Frau hilflos auf dem Boden liegend. Mit ihrer herzlichen Art setzte sich Rügner auch für einen stadtbekannten Obdachlosen ein. Während er vielen ein Dorn im Auge war, ermöglichte die Preisträgerin dem Obdachlosen eine medizinische Versorgung und gab nach seinem Tod eine Traueranzeige auf.
Ihr jahrelanges Engagement in der Seniorenarbeit würdigte die Jury bei Ingrid Volkmann. Im Mörfelder Altenhilfezentrum rief sie 2001 einen wöchentlichen Kochtreff ins Leben, bei dem sich jeder ganz nach seinen Fähigkeiten einbringen kann. Nach dem Gemüseputzen und dem Anrühren der Soßen wird gemeinsam gegessen und es gibt die Möglichkeit sich auszutauschen.
Um den Bewohnern des Altenhilfezentrums einen weiteren Anlaufpunkt zu bieten, betreut Volkmann seit sechs Jahren eine Bastelgruppe im Altenhilfezentrum. „Damit gibt sie den Menschen einen Bezugspunkt im Alltag“, lobte Becker in seiner Laudatio. „Das ist ein Engagement, das normalerweise im Verborgenen stattfindet“. Zum Einsatz von Volkmann passe, dass sie den Vorsitz des Fördervereins im Altenhilfezentrum übernommen hat.
Jede der Preisträgerinnen konnte sich neben Glückwünschen, einer Urkunde und Blumen auch über 1000 Euro freuen, die beide allerdings sofort weiterreichten. Annemarie Rügner spendete das Geld an Wolfhard Kreuz vom Hämophilie-Forschungszentrum. Dort nimmt man sich der Diagnose und Behandlung seltener Bluterkrankungen an. Mit dem Preisgeld von Ingrid Volkmann soll im Garten des Altenhilfezentrums ein Brunnen gebohrt werden, damit die Blumenbeete und Grünflächen kostenlos bewässert werden können. (seb)

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