Der Weg der Regenwürmer

Lehrreicher Ausflug in die „Wunderwelt der Krabbeltiere“

DIE BESTIMMUNG der aufgesammelten Krabbeltierchen gestaltete sich mitunter etwas knifflig. (Foto: Sonnabend)

Mörfelden-Walldorf. Woran kann man Insekten erkennen? Wie viele Beine und Augen haben sie? Diesen und weiteren Fragen gingen die Teilnehmer der Exkursion „Wunderwelt der Krabbeltiere“ nach, zu der die Untere Naturschutzbehörde in Zusammenarbeit mit der Schutzge-meinschaft Deutscher Wald (SDW) eingeladen hatte.

„Heute wird hier hart gearbeitet“, kündigte Friederike Heislitz, die Kreisvorsitzende der SDW, schmunzelnd an. Sie freute sich über das Interesse an der Veranstaltung. Unter den etwa 30 Teilnehmern, die sich am Vereinshaus Rudolfsruh eingefunden hatten, waren auch viele Kinder.
Nach einer kurzen Einführung verteilte Heislitz Fotokopien, auf denen ein Insekt abgebildet war. Die einzelnen Teile sollten ausgeschnitten und auf einem schwarzen Fotokarton wieder zusammengesetzt und aufgeklebt werden. Eifrig waren die Kinder wie auch die Erwachsenen am Puzzeln. Unterdessen unterhielt Heislitz mit amüsant vorgetragenen Informationen und gab hier und da ein paar Tipps. Unterstützt wurde sie von Sigrid Kublik und Christine Peez.
Um sich vorstellen zu können, wie die Insekten mit ihren Facettenaugen ihre Umgebung wahrnehmen, konnten die Teilnehmer durch spezielle Lupen sehen. Anschließend teilte sich die Gruppe auf. Einige folgten Sigrid Kublik in den Wald, um nach Insekten Ausschau zu halten.
Kublik verteilte dazu Lupendosen, in denen die kleinen Waldbewohner für kurze Zeit vorsichtig aufbewahrt wurden. Auf dem Boden hatte sie Karten mit den wichtigen Erkennungsmerkmalen und Abbildungen verschiedener Insektenarten aufgereiht. Einige Mädchen und Jungen machten sich alleine auf die Suche nach den Krabbeltieren, andere versuchten sie gemeinsam mit Eltern oder Großeltern aufzuspüren.
Anschließend schauten sie nach, um welches Insekt es sich handelte. Ein Tausendfüßler entpuppte sich als Steinkriecher, aber auch Schnecken, Spinnen, Regenwürmer und Schnurfüßer gehörten zum Fundus. Behutsam wurden sie nach eingehender Beobachtung wieder in die Natur entlassen.
In der Zwischenzeit hatte die zweite Gruppe kleine Insektenhotels angefertigt, die mit nach Hause genommen werden durften, um sie im heimischen Garten aufzuhängen. Dazu schnitten die Kinder mit Hilfe der Erwachsenen Bambusstäbe zurecht und füllten damit leere Konservendosen. Außerdem wurden Regenwurmterrarien angefertigt, um zu beobachten, wie sich die Regenwürmer durch die verschiedenfarbigen Schichten bohren.
Zum Abschluss bastelten die Teilnehmer einen „Insektenbrummer“, mit dem Geräusche der Insekten imitiert werden konnten. Eine Astgabel und der Mittelteil eines Luftballons sowie eine lange dünne Schnur wurden dazu benötigt. Oder man nahm dafür Wäscheklam-mern, ein kleines Blatt Papier, Luftballonteile und zwei alte Weinkorken. Beim durch die Luft wirbeln des Insektenbrummers entstanden dann die täuschend echten Geräusche.
Unter dem Motto „Was sonnt und versteckt sich denn da?“ bietet die Untere Naturschutzbehörde des Kreises Groß-Gerau seit 2005 jährlich etwa fünf bis sechs Veranstaltungen an, erklärte Mitarbeiterin Andrea Broll. Die „Wunderwelt der Krabbeltiere“ war die zweite in diesem Jahr. Damit will man den Bürgern die Artenvielfalt näherbringen und mit ihnen ins Gespräch kommen.
Die SDW bietet ebenfalls eine Vielzahl unterschiedlicher Veranstaltungen an. Besonderes Augenmerk liege dabei auf der Kinder- und Jugendarbeit, betonte Friederike Heislitz. Weitere Informationen finden sich im Internet unter www.sdw-gg.de (ine)

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