Über dem hessischen Durchschnitt

Kreissparkasse ist mit Geschäftsergebnis zufrieden – Neuer Vorstandsvorsitzender

Kreis Groß-Gerau. Die Kreissparkasse befindet sich im Umbruch. Nicht geschäftlich, da kann sie auf ein gutes Jahr 2011 zurückschauen, jedoch im Vorstandsbereich: Bernd Fickler ist zum Ende letzten Jahres gegangen, für ihn wird ab 1. April Norbert Kleinle den Vorsitz im Vorstand übernehmen. Sabine Funk kam neu in den Vorstand, Kurt Heil tritt Mitte des Jahres in den Ruhestand.
Auch das Hauptstellengebäude der Kreissparkasse in Groß-Gerau verändert sich, innen und außen, wie Kurt Heil, dienstältestes Vorstandsmitglied auf der Bilanzpressekonferenz mitteilte.

Nach 35 Jahren stände 2012 eine dringend notwendige technische Sanierung des Gebäudes an, wobei Brandschutz, Wärmedämmung und generell die technische Einrichtung verbessert werden sollen. Ziel sei eine deutliche Optimierung der Energiebilanz.
Als überdurchschnittlich gegenüber anderen hessischen Sparkassen bezeichnete Kurt Heil dann das Kundengeschäft im abgelaufenen Jahr. Die Bilanzsumme betrage 2,7 Milliarden Euro, die Kundeneinlagen seien um 3,8 Prozent auf erstmals über 2 Milliarden Euro gestiegen.
Das Kreditgeschäft habe Zuwächse von 14,3 Prozent, auf 1,78 Milliarden Euro, zu verzeichnen. 233 Millionen Euro konnten an neuen Darlehen zugesagt werden, das sei ein Plus von 16,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, erklärte Heil. Einen wesentlichen Anteil daran hätten die Immobilienfinanzierungen.
Unternehmen und Selbstständige, Privatpersonen und Kommunen nehmen Kredite von der Sparkasse in Anspruch, der Mittelstand eben. Die Sparkasse sieht sich daher auch als dessen wichtigster Finanzierungspartner. „Mit unserem bodenständigen Geschäftsmodell sind wir in der Region gut vernetzt und kennen die wirtschaftliche Lage der Unternehmen sehr genau“, so Kurt Heil.
Die 2009 gegründete Immobilien-Tochtergesellschaft der Sparkasse habe ihre für 2011 gesetzten Ziele weit übertroffen. Mit neun Mitarbeitern an vier Standorten und einer Präsenz über alle Geschäftsstellen sei sie nahe am Kunden und arbeite Hand in Hand mit den Finanzierungsberatern. Im vergangenen Jahr konnte sie Wohnimmobilien im Wert von 23,5 Millionen Euro vermitteln.
Das Betriebsergebnis der Kreissparkasse lag mit 30,9 Millionen Euro knapp unter den Werten des Vorjahres (32,8 Millionen Euro). Der Zinsrückgang sei 2011 zu deutlich ausgefallen, um bessere Gewinne erwirtschaften zu können. Doch die Kreissparkasse Groß-Gerau liege mit diesem Ergebnis weit über dem Durchschnitt aller hessischen Sparkassen.
Der Jahresüberschuss blieb mit 2,1 Millionen Euro gegenüber 2010 konstant.
Die Kapitalausstattung der Sparkasse kann sich sehen lassen. Mit 19,4 Prozent liegt sie weit über der gesetzlich vorgeschriebenen Mindestnorm von 8 Prozent. Um auch für erhöhte Eigenkapitalanforderungen gerüstet zu sein, erhöht die Sparkasse weiterhin Jahr für Jahr kräftig ihre Rücklagen.
Gutes Personal steht im Mittelpunkt der Unternehmensentwicklung. In die Aus- und Weiterbildung werden daher mehr als eine Million Euro jährlich investiert. „Nachwuchs aus den eigenen Reihen ist ein wichtiges Standbein“, erklärte Heil. 54 Azubis absolvieren zurzeit bei der Kreissparkasse ihre Berufsausbildung, 2011 wurden davon 18 übernommen.
Im kommenden Jahr plane man sogar die Einstellung von 20 bis 25 neuen Auszubildenden. Es gelte, dem für die Zukunft prognostizierten Fachkräftemangel frühzeitig entgegenzuwirken, so Heil.
Eine, die es geschafft hat, ist Sabine Funk, die erste Frau im Vorstand der Kreissparkasse; sie ist für den Privatkundenbereich und den Markt Dienstleistungen zuständig. Die 49-Jährige begann ihre Laufbahn 1981 bei der Kreissparkasse Groß-Gerau, mit 27 Jahren erhielt die Biebesheimerin erste Führungsverantwortung und war vor ihrer Berufung in den Vorstand Direktorin Privatkunden. (wn)

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