Dem Sommer tanzend Ade gesagt

Musikfestival „Le Bonheur“ erstmals im Waldschwimmbad

ZUR TANZFLÄCHE wurde die Liegewiese des Waldschwimmbads während des Musikfestivals „Le Bonheur“. Den ganzen Tag über tanzten die gut gelaunten Besucher zu elektronischer Musik. (Foto: Schwappacher)

Mörfelden-Walldorf. Der Sommer geht allmählich zu Ende. Nun verabschiedeten sich rund 1300 Freunde elektronischer Musik tanzend von der warmen Jahreszeit und der Festivalsaison.

Das Musikfestival „Le Bonheur“ ist seit 2014 zu Gast in der Doppelstadt, bislang immer am Walldorfer Badesee. Am Samstag fand das Festival erstmals im Waldschwimmbad statt. Die große Liegewiese hinter dem Eingangsbereich wurde kurzerhand zur Tanzfläche umfunktioniert und eine große Discokugel erstrahlte über den Besuchern, die unter anderem aus Frankfurt, Darmstadt oder Wiesbaden bekommen waren.
Während einige Gäste ein wenig abseits mit geschlossenen Augen und in sich versunken zur Musik tanzten, herrschte vor der Bühne mit dem DJ-Pult ausgelassene Stimmung. Entspannen konnten die Besucher auf bereitgestellten Sofas. An verschiedenen Ständen gab es Getränke, Hamburger und vegetarische Gerichte zur Stärkung. Die war sicher nötig, denn gefeiert und getanzt wurde von 12 bis 23 Uhr.
„Wir haben diesmal ein etwas breiteres Programm“, erklärte Mitveranstalter Pit Huffer. Während Chasing Kurt, Max Buchalik und Amin Fallaha nur Kennern etwas sagen dürften, ist der DJ und Musiker Frans Zimmer alias „Alle Farben“ sicher auch Radiohörern schon aufgefallen. Seine Single „She Moves (Far Away)“ schaffte es im letzten Jahr auf Platz neun der deutschen Charts.
Von einem Teil der Technoszene mussten sich die Veranstalter wegen der Verpflichtung von „Alle Farben“ heftige Kritik anhören. Sie sehen ihr lieb gewonnenes Szenefestival auf dem Weg in die Kommerzialisierung. „Es ist unser erster Versuch, mehr Menschen und ein größeres Publikum anzusprechen“, sagte Huffer, der die Kritik nicht ganz verstehen konnte. Denn „Alle Farben“ war in der Vergangenheit schon einmal zu Gast beim „Le Bonheur“-Festival – allerdings vor seinem Charterfolg.
Auch wenn das Wetter nicht optimal war und es gegen Abend regnete, zeigten sich die Veranstalter zufrieden. Das Waldschwimmbad hatten sie sich extra während des „School’s out for Summer“-Festivals angeschaut. Die von großen Bäumen eingerahmten Wiesen wussten zu überzeugen, weshalb man sich für einen Umzug vom Badesee nach Mörfelden entschloss.
„Das Festival kann im nächsten Jahr gerne wieder kommen, es lief alles super“, kommentierte Kulturamtsleiter Ralf Baitinger die Veranstaltung. Beim ersten Testlauf 2014 hatte Baitinger noch Bauchweh, mittlerweile schätzt er die Organisatoren als professionelle Partner, die sich an alle Auflagen halten.
Für die Zukunft kann sich Baitinger weitere Veranstaltungen am Badesee und Schwimmbad vorstellen. „Wir werden aber genau hinschauen, schließlich sind das unsere kleinen Schätze“, sagte er mit Blick auf die Veranstaltungsorte. Private Feiern soll es nicht geben und größere Veranstaltungen nur dann, wenn sie das kulturelle Angebot in Mörfelden-Walldorf sinnvoll ergänzten. (seb)

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