„Wird so kühl auf einmal“

Sonnenfinsternis: Astronomieclub baute Beobachtungsstand auf

MIT HILFE EINES TELESKOPS und einer Blechscheibe wurde an der Bertha-von-Suttner-Schule die partielle Sonnenfinsternis beobachtet. Hajo Zitzkowski vom Astronomieclub der Arbeiterwohlfahrt erklärte den interessierten Schülern, was dabei passiert. (Foto: A. Keim)

Mörfelden-Walldorf. „Das fühlt sich an, als wäre es Abend.“ „Es wird so kühl auf einmal.“ „Irgendwie so eine Gewitterstimmung“ – keine Frage, die Schüler der Bertha-von-Suttner-Schule hätten die partielle Sonnenfinsternis am Freitagvormittag auch ohne den Astronomieclub der Arbeiterwohlfahrt (AstrAWO) bemerkt. Ganz deutlich waren die Anzeichen und vielfältig die Kommentare, als es tatsächlich losging und sich der Mond langsam aber sicher vor die Sonne schob.

Dadurch aber, das Hajo Zitzkowski und einige seiner Astronomieclub-Kollegen extra mit einem Beobachtungsstand anwesend waren, gab es nicht nur ausführliche Erläuterungen zu dem Naturschauspiel, sondern zusätzlich noch eine „Live-Übertragung“ mittels eines Teleskops und einer Blechscheibe, auf die sich das Bild der Sonne projizieren ließ. Außerdem hatten die AstrAWO-Mitglieder einige spezielle Brillen und Ferngläser mitgebracht, sodass jeder einmal einen Blick gen Himmel werfen konnte. Ohne Schutz in die Sonne zu schauen, hinterlässt bleibende Schäden am Auge.
„Das ist jetzt die stärkste Bedeckung die wir haben. Jetzt lässt es wieder nach“, erklärte Zitzkowski, der geduldig alle Fragen der Schüler ausführlich beantwortete. Denn, das Interesse an der partiellen Sonnenfinsternis war groß. „Heute ist die Sonne zu rund 74 Prozent bedeckt“, führte er weiter aus. Der Hobbyastronom erklärte auch, dass es in jedem Jahr zwei komplette Sonnenfinsternisse gebe. Nur seien diese eben nur von ganz bestimmten Punkten der Erde aus zu sehen. Die aktuelle habe man in Grönland beobachten können.
„Wir wollen in Zukunft wieder mehr Beobachtungen anbieten, vor allem am Abend“, erklärte Zitzkowski. Auch Exkursionen, etwa zu einem großen Observatorium, seien angedacht. „Wir fangen jetzt langsam wieder an, Veranstaltungen zu organisieren“, meinte er weiter. Der Astronomieclub habe sich nach dem plötzlichen Tod von Franz Täubl, der stets sehr engagiert war, erst einmal neu orientieren müssen. „Die Vorträge liefen nahtlos weiter, aber den Jugendclub mussten wir leider aufgeben, das war nicht leistbar“, so Hajo Zitzkowski.
Der Astronomieclub der Arbeiterwohlfahrt zählt derzeit rund 20 aktive Mitglieder. Diese treffen sich meist jeden zweiten Dienstag ab 19 Uhr im Clubraum 2 im Bürgerhaus Mörfelden. Vorbeischauen kann jeder, der sich für Astronomie und benachbarte Wissenschaften interessiert. Das nächste Treffen ist am Dienstag, dem 7. April. An diesem Abend soll die drehbare Sternkarte im Mittelpunkt stehen. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.astrawo.de (ake)

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