Die Sandhasen rocken den Saloon

Eine muntere Wild-West-Prunksitzung mit vielen Eigengewächsen

WILD: Als süße Sandhasen-Punks traten die „Sputnix“ bei der Prunksitzung auf. (Foto: A. Keim)

Mörfelden-Walldorf. „Sandhas Hopp Hopp“ und „Merfelle Helau“, hieß es am Samstagabend im Bürgerhaus. Dort stieg die große Prunksitzung der Mörfelder Karnevalisten, die vor allem mit Akteuren aus den eigenen Reihen begeisterte. Unter dem Motto „Wilder Westen“ gaben sie auf der schmuck dekorierten Bühne – dem CVM-Saloon – einfach alles.

Sitzungspräsident Klaus Huber freute sich über ein gut aufgelegtes Publikum. „Jetzt wollen wir toben hier im Bürgerhaus, ich geb die Bühne frei für Euern Applaus“, lud er zu Beginn des Abends ein. Das musste er dem närrischen Auditorium nicht zweimal sagen, das den Abend über fröhlich feierte, sang und schunkelte, vor allem aber auch nicht mit Beifall geizte.
Nicht ohne Zugabe durften die jüngsten Gardetänzerinnen, die „Sputnix“, die Bühne wieder verlassen. Sie traten als wilde kleine Punker auf und erwiesen sich als tolle Eisbrecher. Hut ab vor der Leistung der Trainerinnen, die mit dieser wilden Bande die schöne Choreographie eingeübt hatten.
Auch die älteren Garden der Sandhasen zeigten eindrucksvoll, was sich mit Trainingsfleiß alles auf die Beine stellen lässt. In einer sehr schönen Inszenierung tanzten etwa die Kadetten einen „Kampf der Elemente“. Mit klassischen Polkas warteten die „Melodies“ und die „Backfische“ auf. „Der Stolz eines jeden Sitzungspräsidenten“, wie Klaus Huber betonte. Die „Melodies“ zeigten außerdem ihren Showtanz „Manege frei für den Irrenzirkus“, mit dem sie schon in der Vorwoche bei der Damensitzung das Publikum begeistert hatten.
Auch das Damenkomitee „Dakon“ gefiel erneut als muntere Hippietruppe, ebenso das Männerballett der Sandhasen, das den Wilden Westen grazil und humorvoll aufleben ließ.
Julia Kessler fegte solo über die Bühne und legte eine wirklich flotte Choreographie aufs Parkett. Die „Mini-Playback-Gruppe“ hatte sich das Thema „Hochzeit“ für ihren Auftritt herausgesucht. Ganz neu im Programm war die Gruppe „Nijema“ mit den vier jungen Trommlern Nico Zink, Jeremy Jourdan, Maik Zink und Marian Mihalic, die direkt den Funken überspringen ließen und mühelos das Publikum zum Mitklatschen brachten.
Als Protokoller ging erneut Sven Tolksdorf in die Bütt. Dieses Mal als Sandhas, dessen natürlicher Lebensraum Mörfelden ist – „der Nabel der Welt“, wie er schmunzelnd erklärte. Dennoch hatte er einiges an seiner Heimat zu bemängeln. Gesellschaftsjagden etwa, neue Hinweisschilder im Ort, das nicht mehr genutzte Kunstfenster, die Umfunktionierung der Langgasse zur Gemeinschaftsstraße oder leer stehende Geschäfte. „Die schönste Innenstadt ist doch Mist, wenn de ohne Pkw uffgeschmisse bist“, stellte er fest.
In Sachen Integration schlug er vor, die Walldorfer als in der Sache erfahrene Fachleute einzusetzen. Mit Blick auf die neuen Sozialwohnungen am Mörfelder Bahndamm stellte er ironisch fest, dass man sich dort aufgrund der dichten Bauweise einen Trockner sparen könne. Schließlich könne man zwischen den Häusern ganz bequem Wäscheleinen aufspannen. Dennoch kam der Hasen-Protokoller am Ende eines jeden Absatzes immer wieder zu dem Ergebnis: „Hier bleib ich weil’s mir gefällt, Merfelle ist die schönste Stadt der Welt.“
Mit Bianca Stehr bestieg ein echtes Urgestein der Sandhasen die Bütt. Sie trat in voller Feuerwehrmann-Montur und mit den Worten „Tatütata, der Theo der ist da“, auf. Dementsprechend berichtete sie augenzwinkernd von den Freuden und Leiden eines Brandschützers.
Die Partystimmung hochkochen ließen die „Star Breaker“, ihres Zeichens Show- und Musikcorps aus Frankfurt. Auch in der Bütt fanden sich mit Betty Gerstner-Volk, die sich auf Männersuche befand, und Sven Bub – wiederum als Männerfeindin – Gäste von Auswärts ein.
Kurz vor dem großen Finale sangen Alina Del Àquila und Anna Zischka passend zum Motto den Song „Ring of Fire“, bevor gemeinsam mit allen Aktiven die Vereinshymne der Sandhasen angestimmt wurde. Ein gelungener Abend, der erst gegen Mitternacht endete. (ake)

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