Nach der Radtour ins kühle Nass

Waldschwimmbad als toller Start- und Endpunkt bei „Der Kreis rollt“

FAHRRADAUTOBAHN: Über die B 44 wurde am Sonntag das Mörfelder Waldschwimmbad angesteuert, welches sich als hervorragender Start- und Endpunkt bei „Der Kreis rollt“ erwies. (Foto: Schwappacher)

Mörfelden-Walldorf. Rund um das Waldschwimmbad herrschte am Sonntag besonders viel Verkehr. Statt Benzin und Diesel war beim autofreien Sonntag aber Muskelkraft für den Antrieb gefragt. Aus dem ganzen Kreisgebiet kamen Fahrradfahrer, Inliner und Skater zum Start- und Endpunkt der Freiluftveranstaltung „Der Kreis rollt“. Bei freiem Eintritt wurde ein Programm für die ganze Familie geboten.
Schon als am Vormittag die erfolgreiche Speedskaterin und Sportlerin des Jahres im Kreis Groß-Gerau, Laethisia Schimek, den offiziellen Startschuss gab, waren rund 400 Radler auf dem Schwimmbadweg unterwegs. Danach war es ein steter Fluss an kleinen Gruppen, die gerade ankamen, oder sich auf den Weg Richtung Biebesheim machten. Auf insgesamt knapp 30 Kilometern war der motorisierte Verkehr von den Straßen verbannt. Eine seltene Gelegenheit, die Tausende nutzten.

Das Waldschwimmbad mit seiner grünen Kulisse aus Liegewiesen und Bäumen gab für die Großveranstaltung den idealen Rahmen ab. Von der Straße ging es direkt auf das Gelände und vor die Bühnen. Vormittags spielten hier das Duo „Take 2“ und die Trommelgruppe „Nijema“, am Nachmittag sorgte die hr3-Party mit Daniel Fischer für Beachparty-Flair.
Während sich besonders die jüngeren Besucher im Becken abkühlten, machten es sich die etwas älteren auf den Wiesen gemütlich. Zahlreiche Vereine waren mit Ständen präsent und boten allerlei Speisen und Getränke an. Auch der Parkplatz vor dem Schwimmbad wurde in das Fest einbezogen. Vom Segway bis zum E-Bike konnte hier alles ausprobiert werden. Historische Fahrräder wurden vorgestellt, Rollerwettrennen sowie Infostände zum fairen Handel und rund ums Rad rundeten das Angebot ab.
„Alles läuft, alle sind zufrieden“, lautete das Fazit von Kulturamtsleiter Ralf Baitinger. So schnell müsse die Stadt aber nicht wieder eine Veranstaltung dieser Größenordnung im Schwimmbad stemmen, sagte Bürgermeister Heinz-Peter Becker angesichts der langen Vorbereitung und vielen Arbeit. Bei der nächsten Auflage von „Der Kreis rollt“ lasse man gerne Raunheim und Kelsterbach den Vortritt, die beide noch nicht am autofreien Sonntag teilnahmen. „Wir sind eine Stadtverwaltung und keine Event-Agentur“, ergänzte Baitinger.
Von der vielen Arbeit hinter den Kulissen merkte man auf dem Gelände zum Glück nichts. Die Stimmung war wunderbar entspannt, ganz wie es sein sollte. Dazu leistete neben den vielen Beteiligten auch das tolle Wetter seinen Beitrag, das bis zum Abend hielt.
„So eine Veranstaltung steht und fällt mit der Unterstützung der Gemeinden, der ehrenamtlichen Helfer und Vereine“, machte Landrat Thomas Will am Vormittag bei der Eröffnung deutlich. Nach dem autofreien Sonntag sollten die Räder nicht gleich im Keller verschwinden, erinnerte der Landrat an den bevorstehenden Beginn der Stadtradel-Aktion. In den teilnehmenden Kommunen gelte es wieder, gemeinsam Kilometer für den Klimaschutz zu sammeln.
Radfahren sei natürlich gut für Gesundheit und Fitness, heute gehe es aber vor allem darum, die Strecke zu genießen und einen schönen Tag zu verbringen, sagte Wolfgang Glotzbach. Als Vorsitzender des Sportkreises Groß-Gerau ist er einer der Initiatoren der Großveranstaltung und brachte den autofreien Sonntag mit auf den Weg. Dabei wollte man bewusst eine Veranstaltung organisieren, die sich an alle Bürger aus dem Landkreis richtet, erläuterte Glotzbach.
Auch im Alltag können viele Strecken problemlos mit dem Rad zurückgelegt werden, betonte Bürgermeister Becker. Gerade in Mörfelden-Walldorf biete es sich an, das Auto stehen zu lassen und aufs Rad zu steigen. Der Erste Kreisbeigeordnete Walter Astheimer hofft, dass „Der Kreis rollt“ über den Sonntag hinaus wirkt und positive Impulse für das Radfahren setzt. (seb)

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