Neue Umzugsroute kommt gut an

Sonnige Kerb sorgt für beste Feierlaune – Nachjustieren an Kranz und Bobb

Mit Herz: Groß war die Auswahl an den Süßigkeitsständen.

Mörfelden-Walldorf. Ob der Wettergott wohl ein Mörfelder ist? Dem strahlenden Sonnenschein am Samstag nach zu urteilen ganz sicher. Kein einziges Wölkchen war am Himmel zu sehen, als sich der Kerweumzug in Bewegung setzte.

Angeführt von der munteren Truppe der Kerweborsch hatten sich örtliche Vereine und Gäste aus dem näheren Umland zusammengetan, um gemeinschaftlich das an den Straßenrändern wartende Volk zu erfreuen. Mit geänderter Route bewegte sich der Zug vorwiegend durch Mörfeldens Altstadt, was gut beim Publikum ankam. Kinder standen mit Tüten ausgerüstet bereit, um Kamellen einzusammeln, und die Erwachsenen ließen sich gerne von der fröhlichen Feierlaune der Kerweborsch anstecken.
Zwischen den Borsch am Kopf und dem Kerwebaum am Ende des Zuges, waren unter anderem das Blasorchester der SKV Mörfelden, die Hundefreunde sowie die Sandhasen in Bewegung, außerdem die örtlichen Jugendkegler, Volleyballer und Handballer, die Mörfelder Kickers, die Jugendfeuerwehr und die Mitglieder der Vereine „Delirium“ und „Hohlköpp“. Außerdem auf den Straßen unterwegs waren weitere Musikzüge, etwa die Schwarzbachtrommler, sowie Kerweborsch befreundeter Vereine. Ziel des munteren Zuges war selbstredend der Dalles, unumstrittener Mittelpunkt der Kerb.
Dort sah man gleich, dass die Mörfelder Kerweborsch ein eingespieltes Team sind. Zielstrebig holten sie den rund 17 Meter langen Kerwebaum vom Wagen und zogen ihn gemeinsam in die Höhe. Einzig Bobb und Kranz mussten dieses Mal ein wenig nachjustiert werden, da war aus unerfindlichen Gründen etwas verrutscht.
Nach dem Fassbieranstich, den in Vertretung von Bürgermeister Becker Stadtrat Kurt Best übernommen hatte, stieg Kerwevadder Daniel Horst auf die Leiter und verlas seine selbstgeschriebene und viel erwartete Kerweredd. Selbstredend nahm der junge Kerwevadder flankiert von seinen Borsch das Geschehen vor Ort aufs Korn.
Angefangen beim neuen Kunstwerk auf dem Kreisel in der Gerauer Straße: „De normale Mensch der do vorbeifährt sich denkt, war der Erbauer vun dem hässliche Ding beschränkt?“, über die Erhöhung der Grundsteuer: „Statt zu sparen suche die in des kleine Mannes letzte Krimmel, die Grundsteuer steigt um 90 Prozent, des stinkt zum Himmel“, bis hin zur Konkurrenz aus Walldorf: „Guckt euch die Kerwebläädscher emol genauer oh, un vergleicht die Walldorfer Biebscher mit meine Borsche so. Do driwwe e weinerliche Balletttanzgruppe, hab ich hier neewe mer e rischtisch geile Kerwetruppe“.
Anschließend mischten sich die Borsch unters Volk. Viele Kerwebesucher waren gekommen, kein Wunder, bei strahlendem Sonnenschein machte eine Fahrt mit dem Riesenrad oder der Schiffschaukel gleich doppelt so viel Spaß. Andere ließen es lieber etwas ruhiger angehen und genossen ein Stück selbstgebackenen Kuchen und ein gemütliches Schwätzchen im Kerwecafé.
Am Abend schließlich gab es, nach dem großen Erfolg der Premiere im letzten Jahr, wieder eine zünftige Hüttengaudi im Bürgerhaus, bei der mehr als 400 Gäste mitfeierten. Ähnlich viele Besucher waren schon am Freitagabend zur offiziellen Eröffnung der Kerb gekommen. Hier hatte die „Incedible Dexter Band“ auf der eigens im Saal aufgebauten Bühne für Stimmung gesorgt, ehe um Mitternacht die Kerweborsch einzogen. Der langjährige und gerade erst abgelöste Vorsitzende des Kerwevereins, Ulrich Sensche, wurde an diesem Abend zum Ehrenvorsitzenden ernannt, und Udo Jungmann zum Ehrenkerweborsch.
Am Sonntag besuchten die Kerweborsch traditionell den Gottesdienst, schließlich hat die Kerb ihren Ursprung in der Kirchweihe. Den Montag schließlich nutzten die Borsch zur obligatorischen Kneipentour, bevor sie am Dienstag offiziell die Bopp verbrannten und damit die Kerb begruben. (ake)

Noch keine Bewertungen vorhanden


X