Der Natur Gutes tun

Bei den Mörfelder Ferienspielen heißt es „Raus ins Grüne“

DACHDECKEN MAL ANDERS: Die Hütte steht schon, jetzt werfen die Ferienspielkinder noch Erde auf das Dach, um es bepflanzen zu können. (Foto: Schwappacher)

Mörfelden-Walldorf. Bei den Mörfelder Ferienspielen basteln, toben und spielen 112 Kinder zwei Wochen unter dem Motto „Raus ins Grüne“. Zu Beginn wurden natürlich die Hämmer geschwungen. Das Angebot der Stadtjugendförderung startete ganz traditionell mit dem Bau der Holzhütten.

„Wir haben viele Wiederholungstäter dabei“, schmunzelte Klaus Steinki von der Jugendförderung. Die Ferienspiele haben sich einen guten Ruf erarbeitet, sind stets schnell ausgebucht, und einige Kinder werden über die vier Grundschuljahre hinweg zu Stammgästen. Diesmal gingen 140 Anmeldungen ein, weshalb am Ende das Los entscheiden musste, wer einen Platz bekommt.
Ein Vorgehen, mit dem Steinki nicht glücklich war. Allerdings kann er nicht noch mehr Kinder aufnehmen. „Wir haben zwar ein großes Jugend- und Kulturzentrum, so groß ist es dann aber doch nicht.“ Schon jetzt mache sich der Lagerkoller breit, wenn es einige Tage am Stück regnet und die Betreuer nicht mit den Kindern ins Freie können.
Passend zum Motto „Raus ins Grüne“ werden bei den Ferienspielen Kressegärten angelegt, Insektenhotels und Vogelhäuser gebaut. In Gläsern legen die Kinder Biotope an, mischen ihre eigene Farbe und stellen Naturkosmetik her. „Es sind neue Erfahrungen und Dinge, die sie im Alltag so nicht erleben“, erklärte Klaus Steinki. 
Das gilt besonders für den Hüttenbau, aber auch für viele andere Angebote. „Die Kinder machen bei uns etwas Handwerkliches und haben ein Ergebnis, das sie stolz ihren Eltern zeigen können.“ Schaut man beim Hüttenbau vorbei, sieht man dem Nachwuchs die Begeisterung fürs Hämmern an. Überall werden Nägel durch die Holzplanken geschlagen, und ein gleichmäßiges Geklacker legt sich über den Platz.
Neben dem Entdecken neuer Fähigkeiten und neuer Erfahrungen kommt noch der soziale Aspekt hinzu. Die 112 Teilnehmer müssen lernen, untereinander klarzukommen und Rücksicht zu nehmen. Während der zwei Wochen sind sie in festen Gruppen mit jeweils zwei Betreuern eingeteilt, in denen ein Teil des Programms abläuft. Darüber hinaus können aber auch spezielle Angebote ausgewählt werden, bei denen sich jüngere und ältere Grundschüler begegnen. „Auch ein Viertklässler muss dann lernen, dass es die Kurzen gibt.“
Eingebettet ist das Ganze in eine Geschichte, die sich über die Ferienspiele weiterentwickelt und an deren gutem Ausgang die Kinder mitarbeiten. Diesmal müssen sie dem Fabelwesen Kernunos beweisen, dass sie die Umwelt rücksichtsvoll behandeln. Der Beschützer der Natur will außerdem sehen, dass die Kinder gut zusammenarbeiten und sich gegenseitig unterstützen. 
Ob Kernunos zufrieden sein wird, zeigt sich am Freitag, dem 29. Juli, wenn das große Abschlussfest ansteht. Bis dahin wartet aber noch so einiges auf die Teilnehmer. Geländespiel, Nachtwanderung und Übernachtung, ein Ausflug zum Schwimmbad und vieles mehr sind von den Betreuern über die letzten drei Monate vorbereitet worden. (seb)

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