Großzügige und moderne Gestaltung

Oberstufengebäude der Suttner-Schule wird im Passivhausstandard errichtet

EINE FÜHRUNG durch das neue Oberstufengebäude der Suttner-Schule gab es beim Besuch der SPD-Kreistagsfraktion. (Foto: Schmidt)

Mörfelden-Walldorf. Für den Baufortschritt am neuen Oberstufengebäude der Bertha-von-Suttner-Schule interessierte sich die Kreistagsfraktion der SPD im Rahmen ihrer Sommertour.

Rund 20 Interessierte nutzen die Gelegenheit, um einen Blick auf den Neubau zu werfen. Neben der Ausschussvorsitzenden für Bildung im Kreistag, Ilse Meinke, waren auch Bürgermeister Heinz-Peter Becker und Rita Schmiele, die Fraktionsvorsitzende im Kreis sowie Landtagsabgeordnete Kerstin Geis mit dabei.
„Der Kreis Groß-Gerau als Schulträger hat hier 6,3 Millionen Euro investiert“, informierte Rita Schmiele zum Einstieg. „Nun wollen wir sehen, was mit dem Geld passiert ist.“ Beim Betreten des Gebäudes machte sich viel Zustimmung in der Gruppe breit. Obwohl die Details noch fehlen, ist dennoch die Zielrichtung schon erkennbar: Es wird ein großzügig geplantes Gebäude mit viel Glas und moderner Ausstattung. Der braune Boden harmoniert mit den Geländern, die in creme gestrichen werden sollen. In der 200 Quadratmeter großen Eingangshalle finden sich Holzverkleidungen über den Heizkörpern. Akustikdecken und eine akustische Pinnwand absorbieren den Schall und dienen dem Lärmschutz in dem großen Raum.
„Bereits nach den Herbstferien können die Schüler der Oberstufe hier einziehen“, kündigte Bauleiter Waldemar Rein an. Es laufe alles nach Plan, bestätigte auch Gabi Walter-Reichelt vom Fachdienst Bau und Technik bei der Kreisverwaltung.
Bei der Führung durch das Gebäude, das barrierefrei und im Passivhausstandard errichtet wird, kamen viele Fragen zur Wärmedämmung und Belüftung auf. Tatsächlich ist das ein Kernthema des Baus. „In den Passivhäusern steckt viel Technik drin“, verriet Gabi Walter-Reichelt. So zum Beispiel die Lüftungsanlage im ersten Stock des Gebäudes: 65 Quadratmeter nimmt die große Anlage ein, die gleich drei Funktionen hat: Sie sorgt dafür, dass verbrauchte Luft abgesaugt wird, bläst frische Luft in die Räume und verteilt die Wärme um.
Um eine solche Anlage zu planen, erläuterte Walter-Reichelt, muss vorher die genaue Raumnutzung bekannt sein. „Die Frischluft wird nur langsam eingeblasen und es gibt schallgedämmte Auslässe“, ergänzte Waldemar Rein. Er zerstreute damit die Bedenken, dass durch das Luftgebläse ein lästiger Geräuschteppich entstehen könnte.
Der etwa 75 Meter lange und 20 Meter breite Erweiterungsbau beherbergt auf rund 1500 Quadratmetern über zwei Etagen 15 Klassenzimmer für die Jahrgangsstufen 11 bis 13. Hinzu kommen zwei Reserveräume sowie je ein Computer- und Kunstraum. Einzelbüros für Stufenleiter und ein Lehrerzimmer dienen der Unterrichtsvorbereitung. Außerdem gibt es Toilettenanlagen und einen Aufzug.
In dem Neubau wird komplett mit Wärmerückgewinnung geheizt. Zu kalt wird es dabei erfahrungsgemäß nicht werden, meinten die Fachleute. „Die Gefahr besteht eher darin, dass sich die Räume aufheizen“, so Rein. Deshalb kommen vor alle Fenster feststehende Lamellen als Sonnenschutz. In den 15 Klassenräumen wird nachts automatisch ein Eckfenster gekippt, um die Temperaturen für den nächsten Tag zu senken. Einbruchsgefahr bestehe nicht, erklärte der Bauleiter. Dafür gebe es einen Schutz vor dem Fenster.
Alle Klassenräume sind etwa 60 Quadratmeter groß und mit der nötigen Technik für Smartboards ausgestattet. Schallschutz findet sich auch hier: Unterhalb der Decke hängen Kunststoffplatten, die den Lärm schlucken sollen. Zum Abschluss führte Walter-Reichelt die Gruppe durch den Flur im ersten Stock. „Hier finden sich offene Flure für Kleingruppenarbeit“, erklärte sie. Von Mitgliedern des Bildungsausschusses wurden diese offenen Bereiche als sehr sinnvoll bewertet. (evs)

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