Mit einem Gesang der Maori

Wasserturm: Gelungene erste Veranstaltung des Fördervereins

ANGESTRAHLT: Am Samstagabend konnte man den Wasserturm von einer anderen Seite kennen lernen. Der Förderverein hatte zu einer musikalisch umrahmten Abendführung eingeladen und ließ den Turm erleuchten. (Foto: Schwappacher)

Mörfelden-Walldorf. Kerzen beleuchteten den Weg zum Wasserturm, Scheinwerfer setzten das denkmalgeschützte Gebäude in Szene, und im Erdgeschoss waren mehr als 40 Zeichnungen, Collagen, Fotografien und Montagen zu sehen. Der Förderverein „Projekt Wasserturm“ hatte am Samstagabend zu seiner ersten Veranstaltung geladen und präsentierte rund 120 Gästen die Einsendungen zu seinem Postkartenwettbewerb und eine musikalische Überraschung. 

Als die Besucher im Erdgeschoss verstummten, begann der Turm zu klingen. Allerdings ohne, dass man die Musikerin zu sehen bekam. Anja Böttiger-Balek schickte ihr Stück die Wendeltreppe hinunter und spielte auf Oceandrum, Sansula und Klangschale. Assoziationen zum Wasser kamen in den Sinn, die auch der Chor „Die Nachtigallen“ aufgriff. Unter der Leitung von Laura Williams hatten die 15 Frauen ein kleines Programm mitgebracht, das sie auf der Treppe anstimmten. Ein Gesang der Maori aus Neuseeland sowie ein Indianerstück und ein altes Volkslied gehörten zum Konzert. 
Im Anschluss ging es für die ersten 25 Besucher hinauf zur Turmspitze. Rund 35 Meter misst das 1929 errichtete Gebäude, das in den Anfangstagen für fließend Wasser in Mörfelden sorgte. Da die Statik der Decken verbessert werden muss, dürfen die oberen Stockwerke derzeit nur in kleinen Gruppen betreten werden. Oben angekommen, sah man das Riesenrad auf dem Kerweplatz, der Flughafen leuchtete hinter Walldorf, und auch die Hochhäuser in Frankfurt waren deutlich zu sehen. 
Im Erdgeschoss konnte man unterdessen einen Blick auf die zahlreichen Beiträge zum Bilderwettbewerb werfen, bei dem die drei schönsten Postkartenmotive gesucht wurden. Von Zeichnungen über aufwendige Montagen und Fotografien war alles dabei. Aus jeder Perspektive ist der Turm eingefangen worden. Die Sieger wurden am Sonntag bekannt gegeben, als die Stadt zum Tag des offenen Wasserturms eingeladen hatte. 
Ohne zu wissen, von wem die Bilder sind, hatte die Jury Hans-Jürgen Enkelmann zum Sieger gekürt. Als Vorstandsmitglied des Fotoclubs bewies er in der Vergangenheit schon sein Gespür für gelungene Kompositionen. Auf den weiteren Plätzen folgen Heike Altner und Heinrich Wagner. Die drei Motive sind grundverschieden und zeigen einen Blitzeinschlag im Wasserturm, ein Mosaik des Gebäudes sowie einen zur Rakete verfremdeten Turm samt Astronaut auf dem Weg zum Mond.
„Für die Jury war die Wahl nicht einfach“, erklärte Vereinsvorsitzende Andrea Vinson. Da viele gute Bilder dabei seien, überlege man, weitere auf Postkarten drucken zu lassen. Außerdem ist geplant, alle Wettbewerbsbeiträge im Rathaus Mörfelden auszustellen und einen Publikumspreis zu vergeben.
 Die nächsten Monate will man außerdem dafür nutzen, das Veranstaltungsprogramm vorzubereiten. Kunst und Kultur möchte der Verein in Zukunft den Frühling und Sommer über in den Wasserturm holen und sich der Denkmalpflege annehmen. Dazu wird vor allem Geld gebraucht, um die Statik der oberen Stockwerke zu verbessern. 
Unterstützung gibt es dabei von der Stadt, wie Bürgermeister Heinz-Peter Becker erklärte. Für die Verstärkung des ersten Obergeschosses soll über die nächsten Jahre Geld bereitgestellt werden. „Der Wasserturm ist es wert, mehr daraus zu machen und ihn häufiger zu öffnen“, so der Bürgermeister.
Damit das klappt, ist der Verein neben Spendern auch auf weitere Mitstreiter und Mitglieder angewiesen. Wer den Verein unterstützen und eigene Ideen einbringen möchte, kann sich unter der Telefonnummer 33955 an Andrea Vinson wenden oder Ina Martella unter der Nummer 76400 kontaktieren. (seb)

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