Mit Geduld und Liebe zum Detail

Schiffs-Modellbau-Arbeitsgemeinschaft freut sich über 80 Aussteller

BIS INS KLEINSTE DETAIL den Originalen gleich: Insgesamt 345 Modelle vom stattlichen Schiff bis zum bunten Rummelplatz konnten am Wochenende bei der großen Ausstellung der Schiffs-Modellbau-Arbeitsgemeinschaft Mörfelden-Walldorf im Bürgerhaus bewundert werden. (Foto: A. Keim)

Mörfelden-Walldorf. Rund um das Bürgerhaus drehte sich am Wochenende alles um Modellbau – und das im wahrsten Sinne des Wortes. Während im Saal und im Foyer die Schiffs-Modellbau-Arbeitsgemeinschaft Mörfelden-Walldorf zu ihrer großen Ausstellung geladen hatte, nutzten andere das schöne Wetter und ließen Miniaturautos und Modellflugzeuge im Freien ihre Kreise ziehen.

„Vom schönen Wetter kriegen wir erst morgen wieder was mit“, meinte hingegen Peter Horlacher lachend. Der Vorsitzende der Modellbauer und seine Mitstreiter hatten nicht mit einer solchen Ausstellungsgröße gerechnet. „Das hat uns tatsächlich überfahren, was da an Anmeldungen und an Tischanfragen kam“, gab er zu. Gerechnet habe man im Vorfeld mit gut 200 Modellen für die Ausstellung, tatsächlich seien es dann aber 345 Modelle von 80 Ausstellern aus 14 Vereinen geworden. 40 Tische mehr als bei der letzten Ausstellung vor fünf Jahren. Somit war ein Rundgang durch das Bürgerhaus am Wochenende sehr beeindruckend. Die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft hatten etwa eine große Hafenanlage gebaut, in der ferngesteuerte Schiffe ihre Kreise ziehen konnten. Eine große Modellbahnanlage gab es, Schiffe, Flugzeuge und Autos in allen Varianten und sogar einen kompletten Rummelplatz.
Wobei man komplett eigentlich gar nicht sagen kann. Noch vor fünf Jahren war Christoph Ritschel als Jugendlicher mit einer noch kleinen Kirmes in einer Größe von 1x1 Meter bei der Ausstellung vertreten gewesen. Mittlerweile ist der junge Mann 21 Jahre alt und sein Rummelplatz hat eine Größe von 3x1 Meter. „Ein Ende ist noch lange nicht in Sicht“, meinte er.
In insgesamt acht Jahren Bauzeit hat Christoph Ritschel bisher etwa 20 000 LED-Lämpchen eingebaut. Seine Karussells und Rummelplatzbuden sind durchweg von Originalen abgeschaut. Zu diesem Zweck geht der Modellbauer auch mal auf einen Festplatz, um sich ein Fahrgeschäft ganz genau anzuschauen. Das Ergebnis ist verblüffend: Schwingende Schiffschaukeln, glitzernde und sich drehende Karussells, Menschen, die über den Platz flanieren – alles sieht aus wie echt.
Diese Detailverliebtheit zeichnet die meisten der Modellbauer aus. Gerhard Tenhaken vom Modellbauverein Neustadt hat beispielsweise ein Jahr lang allein an der originalgetreuen und voll funktionsfähigen Seilwinde für seinen Krabbenkutter „Seestern“ getüftelt. Insgesamt hat er in sieben Jahren 6500 Arbeitsstunden in das beeindruckende Modell investiert. Entsprechend wurde die „Seestern“ über das Wochenende auch von den Besuchern bewundert.
Über den großen Besucherandrang freute sich Peter Horlacher ganz besonders, schließlich fand die Ausstellung passend zum 40-jährigen Bestehen der Arbeitsgemeinschaft statt. Trotz des schönen Wetters hatten am Wochenende viele Besucher den Weg ins Bürgerhaus gefunden, sodass am Sonntagnachmittag in der Cafeteria sogar langsam der Kuchen knapp wurde.
Aufmerksame Leser dürften es bemerkt haben – die Arbeitsgemeinschaft hat im Zuge der letzten Jahreshauptversammlung ihren Namen geändert. Die Schiffs-Modellbau-Arbeitsgemeinschaft Walldorf hat die im Grunde schon lange überfällige Ergänzung „MöWa“ für Mörfelden-Walldorf erhalten. Gegründet wurde die Arbeitsgemeinschaft im März 1975, bei der ersten Versammlung waren neun Leute anwesend. Die erste Ausstellung folgte 1980, seither findet sie alle fünf Jahre statt. Heute zählt die SMA-MöWa rund 40 Mitglieder, Interessenten jeden Alters sind jederzeit willkommen. (ake)

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