Gäste können kommen

Naturlandstiftung stellt neues Insektenhotel auf

MIT VEREINTEN KRÄFTEN wurde ein neues Insektenhotel auf einem Gartengrundstück „Im See“ nahe der B 44 aufgestellt, das zum Erhalt der Artenvielfalt beitragen soll. (Foto: Sonnabend)

Mörfelden-Walldorf. „Hoffentlich wird es gut angenommen“, sagte Reinhard Ebert, stellvertretender Vorsitzender des Kreisverbands Groß-Gerau der Naturlandstiftung Hessen. Auf einem Gartengrundstück „Im See“ nahe der B 44 hatte er zusammen mit weiteren Helfern ein neues Insektenhotel aufgestellt.

Da das neue Quartier recht groß und schwer ist, wurde ein Traktor mit Gabel zu Hilfe genommen, um das Bauwerk zu einem geeigneten Platz zu bringen. Rasch wurden Löcher gegraben und Zement angerührt, um es fest im Boden zu verankern.
„Hotel am See könnte man es nennen“, witzelte Bärbel Kunz. Sie gehört zur Erbengemeinschaft, die das Grundstück an die Naturlandstiftung verpachtet hat. Kunz freute sich, dass es so liebevoll angelegt wurde. Die Mitglieder der Naturlandstiftung kümmern sich um das Areal, das vor einiger Zeit noch von einem Bauern bewirtschaftet wurde. Doch dem war es wohl zu klein, zumal noch ein Kleingarten zwischen dieser Fläche und einem weiteren Acker des Bauern liege, so Kunz. Als der Bauer die Parzelle nicht mehr bestellte, nutzten die Besitzer der umliegenden Kleingärten sie zum Abstellen ihrer Autos.
Die Naturlandstiftung errichtete eine Biotop-Feldholzinsel, auf die auch mit Schildern hingewiesen wird. Dazu wurde zunächst ein Teil des Grundstücks mit dicken Baumstämmen umzäunt. Im vergangenen Herbst pflanzten die Umweltschützer zehn Obstbäume, darunter Wildkirsche, Wildbirne, Wildapfel, aber auch Pflaumen und Hagebutten sowie Sträucher an, erklärte Vorsitzender Baldur Schmitt. 
Schatzmeister Werner Schulmeyer, der ebenfalls zum Aufstellen der Insektenunterkunft gekommen war, freute sich, weil die Bäume allesamt gut angegangen seien. Die Entscheidung, die Pflanzung schon im Herbst und nicht erst im Frühjahr vorzunehmen, sei die richtige Variante gewesen.
Früher, so erzählte Schulmeyer, war hier oft „Land unter“, weil die Gegend in der sich das Grundstück befindet, nass war. Es liege an einer guten Stelle, der Boden sei dunkel und von guter Qualität. Wer damals ein Grundstück „Im See“ hatte, wusste Schulmeyer, der galt als gute Partie.
Um etwa 20 Grundstücke im Kreis Groß-Gerau, davon vier in Mörfelden, kümmert sich der Kreisverband der Naturlandstiftung und setzt sich tatkräftig für den Erhalt der Kulturlandschaft ein. Naturnahe Lebensräume werden geschaffen, denn die Artenvielfalt soll gewahrt werden, so Schulmeyer. Weitere Anpflanzungen seien auf diesem Grundstück nicht vorgesehen. Die Bäume und Sträucher werden nun regelmäßig gepflegt und runtergeschnitten, damit sie nicht in die Höhe wachsen. (ine)

Noch keine Bewertungen vorhanden

HerunterladenQR Code URL: https://www.freitags-anzeiger.de/20403


X