„Abwechslung macht es interessant“

Zweite Open-Air-Galerie hatte viel zu bieten – Nur das Wetter spielte nicht mit

VERSTEIGERUNG: Manfred Knacker bewies sein Talent als Auktionator und verkaufte Werke für rund 1500 Euro. (Foto: Schwappacher)

Mörfelden-Walldorf. Eine rege Kunstszene tummelt sich in der Stadt. Am Wochenende präsentierte sich bei der „Open-Air-Galerie“ zum zweiten Mal ein bunter Querschnitt an Malern und Bildhauern im Bürgerhaus.

Einzig das Wetter spielte nicht mit. War ursprünglich geplant, dass mehr als 30 Künstler unter freiem Himmel ausstellen, entschieden sich die Organisatoren letztlich doch dafür, ins Bürgerhaus umzuziehen. Nur einige Mutige bauten ihre Werke an der frischen Luft auf. Musikalisch begleitete die Band „CC-Hill“ die Open-Air-Galerie mit Folk, Country und Rockmusik.
Beim Schlendern durch die Ausstellung konnte jeder etwas nach seinem Geschmack entdecken. Im Atrium waren Holzskulpturen zu bestaunen, Kupferstiche hingen an der Wand gegenüber, und nur ein paar Schritte weiter lag der Schwerpunkt auf der Malerei. In jedem Raum präsentierte sich gleich eine Vielzahl an Künstlern.
Zu den jüngsten Teilnehmern gehörte der 14 Jahre alte Ramón Loesch. Seine überwiegend mit Acryl gemalten Bilder einer bunt beleuchteten Straßenschlucht in New York beeindruckten ebenso wie eine Serie mit Strandmotiven. Angesichts seines Alters strahlen die Werke von Ramón Loesch eine erstaunliche Reife aus, was für die Zukunft noch einiges erwarten lässt.
Wie schon im letzten Jahr schuf die Galerie eine Verbindung von jungen talentierten Künstlern und älteren Semestern, die teilweise schon seit Jahrzehnten dabei sind und ihre Techniken seither immer weiter verfeinerten.
Allein die große Altersspanne sorgte schon dafür, dass die Ausstellung durch Vielfalt zu überzeugen wusste. Landschaftsbilder standen im Kontrast zu abstrakten Werken oder Skulpturen aus Stein und Metall.
„Die Abwechslung macht es gerade so interessant“, sagte Mitorganisatorin Erika Herdt bei einem Gang durch die Räume des Bürgerhauses. Die Idee zur Open-Air-Galerie kam ihr gemeinsam mit Ulrike Gähtgens-Maier. Nachdem das von Erika Herdt ins Leben gerufene „Kunstfenster“ in der Bahnhofstraße als Ausstellungsort gut angenommen wird, möchten sie Künstlern mit der Galerie eine weitere Plattform bieten.
Durch das „Kunstfenster“, das Schaufenster ihres ehemaligen Schuhgeschäfts in der Bahnhofstraße, seien auch viele der Kontakte entstanden, berichtete Erika Herdt. „Es kann sich aber auch einfach jeder anmelden und im Bürgerhaus mit ausstellen“, betonte sie.
„Wir haben dieses Jahr noch mehr Zuwachs bekommen“, freute sich Ulrike Gähtgens-Maier bei der Ausstellungseröffnung. Auch wenn sich die Teilnehmer in Techniken und eingesetzten Materialien unterschieden, verbinde sie doch alle die Begeisterung für die Kunst, sagte sie weiter.
„Ich freue mich diese beeindruckende Ausstellung eröffnen zu können. Sie zeigt die ganze Vielfalt in Mörfelden-Walldorf“, erklärte Bürgermeister Heinz-Peter (SPD), der als Schirmherr die Besucher im Bürgerhaus begrüßte.
Um die Kulturveranstaltung finanzieren zu können, hatten sich die Organisatorinnen in diesem Jahr etwas besonderes ausgedacht. Am Sonntagvormittag stellten 18 Künstler ihre Werke für eine Auktion bereit. Gekonnt führte Manfred Knacker durch die Versteigerung, und lockte so manchem Bieter etwas mehr Geld aus dem Portemonnaie. Am Ende fand zwar nicht jedes Werk einen Käufer, mit dem Erlös von rund 1500 Euro zeigte sich Knacker aber zufrieden. Die Hälfte der Summe spenden die beteiligten Künstler für die Finanzierung der Ausstellung.
„Nächstes Jahr klappt es dann hoffentlich mit dem Wetter, und die Kunstwerke können draußen gezeigt werden“, hatte Bürgermeister Becker einen Wunsch für die geplante Fortsetzung parat. Denn auch bei der Premiere 2013 spielte das Wetter schon nicht richtig mit. (seb)

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