Menschenhandel, Zuhälterei, Schutzgelderpressung

Polizei und Staatsanwaltschaft bringen bulgarische Zuhälterbande hinter Schloss und Riegel / Haftbefehle gegen vier Männer und zwei Frauen

Darmstadt. Gemeinsame Pressemeldung des Polizeipräsidiums Südhessen / der Staatsanwaltschaft Darmstadt

Darmstadt: Menschenhandel, Zuhälterei, Schutzgelderpressung / Polizei und Staatsanwaltschaft bringen bulgarische Zuhälterbande hinter Schloss und Riegel / Haftbefehle gegen vier Männer und zwei Frauen

Polizei und Staatsanwaltschaft Darmstadt haben am Mittwoch (20.11.2013) mit einem großangelegten Polizeieinsatz eine bulgarischeZuhälterbande hinter Schloss und Riegel gebracht. Bei den Maßnahmen waren auch Einsatzkräfte der Hessischen Bereitschaftspolizei und des Hessischen Landeskriminalamts beteiligt. Mit Haftbefehlen und Durchsuchungsbeschlüssen des Amtsgerichts Darmstadt ausgestattet, nahmen die Beamten am Morgen sechs Wohnunterkünfte in Offenbach und Darmstadt unter die Lupe. Dabei und bei sich anschließenden gezieltenFahndungsmaßnahmen wurden 16 Personen - zehn Männer im Alter zwischen20 und 42 Jahren, sechs Frauen im Alter zwischen 20 und 33 Jahren - festgenommen. Zudem wurden weitere Beweismittel gefunden, deren Auswertung andauert. Sechs der Festgenommenen, vier Männer und zwei Frauen wurden am Donnerstag dem Ermittlungsrichter vorgeführt.

Den Tätern werfen die Ermittler Menschenhandel, Zuhälterei und Schutzgelderpressung im Zusammenhang mit Prostitution auf dem Darmstädter Straßenstrich vor. Polizei und Staatsanwaltschaft ermittelten seit einigen Monaten umfassend gegen die von Offenbach aus operierende Bande. Nach den Erkenntnissen der Ermittlungsbehördenhatte sich die Bande unter Anwendung von Drohungen und Gewalt auf demDarmstädter Straßenstrich mit Frauen aus ihrem Heimatland gegen unliebsame Konkurrenz durchgesetzt. Einige der jetzt Inhaftierten waren bereits im Jahr 2011 wegen Bedrohung und Körperverletzung zu Freiheitsstrafen auf Bewährung verurteilt worden. Die umfangreichen Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft gingen jedoch parallel weiter. Danach mussten Prostituierte ihre Tageseinnahmen abgeben und erhielten lediglich etwas Geld für Essen, Trinken und Zigaretten. Zuhälter der unteren Rangfolge zahlten "Standgeld" an dieHaupttäter und überwachten in deren Auftrag den Straßenstrich. Wer sich den führenden Köpfen der Gruppierung entgegenstellte oder sich ihr nicht anschloss, wurde massiv eingeschüchtert und musste mit empfindlichen Repressalien rechnen. Unter anderem liegen den Ermittlern auch beweiskräftige Erkenntnisse vor, dass Frauen aus dieser Gruppe unter Vorspiegelung falscher Tatsachen aus ihrem Heimatland Bulgarien nach Deutschland gelockt und hier zur Prostitution gezwungen wurden. Als Kopf der Bande gilt ein 36-jähriger Mann, der sich unter den Inhaftierten befindet.

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