Bei Winterwetter im Unterdorf

Stimmungsvoller Weihnachtsmarkt im Hof der Kita St. Martin lockt viele Besucher an

DAS MÄRCHEN VOM „FROSCHKÖNIG“ erzählte die Märchenfee Erika Hohmann (links), während sich Kinder und Eltern verkleiden konnten. (Foto: Scherer)

Kelsterbach. Diesmal passte auch das Wetter! Dank Temperaturen nahe dem Gefrierpunkt kam beim Weihnachtsmarkt der evangelischen Martinsgemeinde und der Frauenhilfe richtig Winterstimmung im Unterdorf auf. Da schmeckten auch der heiße Orangensaft und Glühwein viel besser – und an den kleinen Verkaufsbuden machte das Stöbern nach Adventsgestecken und selbst gestrickten warmen Socken und Schals richtig Spaß.

Seit 37 Jahren ist der Weihnachtsmarkt im Unterdorf eine feste Einrichtung in Kelsterbach. Wurde anfangs noch auf dem Marktplatz gefeiert, findet der Weihnachtsmarkt seit 14 Jahren im Hof des Kindergartens St. Martin statt. Vor allem der Frauenhilfe und dem Kirchenvorstand ist es zu verdanken, dass es die gelungene Veranstaltung in dieser Form noch gibt. 
Mit Lichterketten geschmückte Tannenbäume, Verkaufsbuden und ein Kinderkarussell hatten den Hof in einen kleinen Markt verwandelt, wo es viel Selbstgemachtes zu kaufen gab.
Laut der Frauenhilfe-Vorsitzenden Katja Ehrlich hatten die Damen des Vereins seit Oktober fleißig für den Markt gebastelt, gekocht und gebacken. Neben zahlreichen Advents- und Weihnachtsgestecken aus frischen Tannenzweigen waren vor allem die selbst gestrickten Wollsocken und Mützen bei den Besuchern gefragt. Im Angebot waren außerdem selbst genähte bunte Schürzen sowie individuelle Taschen und wärmende Armstulpen.
Schnell verkauft waren wieder die selbst gemachten Plätzchen, Marmeladen und Rumtöpfe. Allein 350 Tüten Plätzchen und 230 Gläser Marmelade gingen über den Verkaufstisch, auch selbst gemachter Eierlikör und Baileys waren heiß begehrt sowie auch der Feigensenf und Kelsterbacher Kochkäse.
Rund 20 Helfer kümmerten sich beim Weihnachtsmarkt um das Wohl der Gäste und versorgten sie mit Würstchen, Kuchen, Brezeln und heißen Getränken. Ihnen galt auch der Dank von Pfarrer Alfred Weinberg, der den Markt zusammen mit dem Ersten Stadtrat Kurt Linnert eröffnete. „Ohne die vielen ehrenamtlichen Helfer wäre dieser Markt nicht möglich“, betonte Weinberg. Es sei ein kleiner, aber feiner Markt, der für jeden etwas biete. Auch Linnert zeigte sich froh und dankbar, dass der Weihnachtsmarkt weiter Bestand habe. 
Der Erlös kommt einem guten Zweck zu. Mit den Einnahmen aus dem Markt werden der Frankfurter Verein „Hilfe für krebskranke Kinder“ sowie ein Maismühlen-Hilfsprojekt von Kirchenvorstandsmitglied Tilman Lichtenthaeler im kenianischen Kinondo unterstützt.
Mit rund 400 Preisen, gestiftet von ortsansässigen Geschäften, war die Tombola bestückt, deren Erlöse an das Palliativ-Care-Team „Leuchtturm“ in Groß-Gerau sowie das Hospiz „Lebensbrücke“ in Flörsheim gingen. Entsprechend flott verkauften sich die Lose dann auch.
Vor allem am Nachmittag brummte es auf dem Weihnachtsmarkt. Immer gut besetzt war das Café St. Martinsklause im Haus Feste Burg, wo es Kaffee und Kuchen gab. Für gute Laune bei Jung und Alt sorgte die Märchenfee Erika Hohmann. Sie erzählte diesmal die Geschichten vom „Froschkönig“ und der „Goldenen Gans“. Natürlich durften die Zuhörer sich wieder verkleiden und die Märchen nachspielen. Außerdem drehte Klaus Börner, verkleidet als Nikolaus, seine Runden im Hof und erfreute die Kinder mit Obst und Süßigkeiten. Der evangelische Posaunenchor unter der Leitung von Ernst Freese stimmte die Besucher mit weihnachtlichen Weisen auf die besinnliche Jahreszeit ein.
Obwohl die Stadt erstmals aus Kostengründen das musikalische Rahmenprogramm des Weihnachtsmarktes in der St. Martinskirche nicht unterstützte, mussten die Besucher nicht auf Musik verzichten. So eröffnete der Schulchor der Bürgermeister-Hardt-Schule das Programm und der Chor „Uriel“ der koreanischen Gemeinde URI gab ein Benefizkonzert zugunsten der Flüchtlingshilfe (siehe Bericht in dieser Ausgabe). 
Außerdem traten der Volkschor und der Chor der Kita St. Martin auf. Abgerundet wurde das Programm mit der 32. Abendmusik. Lydia Blum (Cello), Natalia Koschkareva (Orgel) und Markus Bebeck (Trompete) spielten Werke von Barock bis Moderne von Bach, Arneth, Buxtehude und Mendelssohn- Bartholdy. (nad)

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